Das Project Brabham ist seinem Ziel, einer LMP1-Teilnahme, einen Schritt näher gekommen. David Brabham, Sohn des inzwischen verstorbenen dreifachen Formel-1-Weltmeisters Sir Jack Brabham, verkündete auf der Autosport International Show heute die Verpflichtung von Sergio Rinland. Rinland war bereits für das ursprüngliche Brabham-Team als F1-Designer tätig, zudem weist sein Lebenslauf Stationen bei Williams, Benetton, Sauber und Arrows auf.

Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Königsklasse des Motorsports wird Rinland dem Project Brabham beim Design des LMP1-Boliden eine wertvolle Hilfe sein. "Seine Verpflichtung macht einen großen Unterschied aus, denn wir haben große Ambitionen und einige davon beinhalten Technologien, mit denen sich Sergio schon auseinandersetzen musste. Als die Idee von Project Brabham aufkam und ich daraufhin auf Sergio zutrat, fingen seine Augen an zu leuchten", erklärte David Brabham auf der Show.

"Die Welt verändert sich rasant schnell, in Richtung des digitalen Zeitalters. Die jungen Leute suchen einen anderen Zugang und ein anderes Involvement in den Rennsport und allgemein ins Leben. David hat dieses Konzept aufgegriffen und auf den Rennsport übertragen", erkennt Rinland den Pioniersgeist, der hinter der Idee des Project Brabham steckt. Eine Idee, von der möglicherweise erst Wenige Notiz genommen haben. Daher folgt eine kurze Erläuterung des Project Brabham.

Project Brabham: Was steckt dahinter?

Das Project Brabham wurde Ende 2014 ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Namen Brabham zurück in den Motorsport zu bringen und ihn wieder zu etablieren. Project Brabham finanziert sich über eine Crowdfunding-Kampagne, die auf der Seite von Indiegogo startete. Mittlerweile haben sich daran über 3000 Menschen aus 64 Ländern beteiligt. Zudem präsentiert man sich als Open-Source-Plattform für seine Mitglieder. Dafür haben die Verantwortlichen drei Apps eingerichtet, in denen User Zugang zu exklusiven Inhalten gewährt wird und ganz offen mit der Community gearbeitet und interagiert wird: Brabham-Fan, Brabham-Driver und Brabham-Engineer.

Jede der drei Apps bietet den Nutzern exklusive Einblicke in die Arbeitswelt und Funktionsweise eines großen Rennteams. Die Brabham-Fan-App, erwerbbar für 25 Pfund pro Jahr, gilt dabei als Interaktions-Plattform zwischen Team und Fans. Fans werden nicht nur in die Suche nach Investoren oder den richtigen Fahrern mit einbezogen. Inhaber der App erhalten auch Live-Telemetrie-Daten und dürfen sich am Boxenfunk und der Rennstrategie beteiligen.

Die Driver-App bildet Rennfahrer aktiv aus, in dem das Wissen aus 60 Jahren Rennsport genutzt und bereitgestellt wird. Via e-Learning lernen Rennfahrer dadurch, das Auto besser zu verstehen und abzustimmen und sich optimal für die Rennen vorzubereiten. Auch Debriefings und Training im richtigen Umgang mit den Medien finden über die Brabham-Driver-App statt. Für die Brabham-Driver-App werden 75 Pfund jährlich fällig.

Mit der Engineer-App, die 100 Pfund pro Jahr kostet, bildet das Project Brabham seine Ingenieure aus. Die Techniker bekommen hier beispielsweise Einblicke in die Arbeit mit CFD, Renngetriebe, Aerodynamik und Aufhängungsgeometrie. Die User werden aktiv in die (Weiter-)Entwicklung des Fahrzeugs miteinbezogen und können das Ergebnis ihrer Arbeit auf der Rennstrecke begutachten. User können auch einen Zugang zu allen drei Apps buchen, was dann mit 125 Pfund pro Jahr zu Buche schlägt.

Ursprünglich setzte sich das Project Brabham zum Ziel, schon die WEC-Saison 2015 einschließlich der 24 Stunden von Le Mans mit einem LMP2-Boliden zu bestreiten, mit einem angedachten Wechsel in die LMP1-Kategorie zur Saison 2018. Doch um das Projekt wurde es in letzter Zeit ruhig, der ursprüngliche Plan schlug fehl.

Jetzt seid ihr gefragt, liebe MSM-User

Was haltet ihr vom Project Brabham? Würdet ihr euch daran beteiligen? Ist das das Konzept der Zukunft? Wie erfolgsversprechend wird das Project Brabham sein? Wir wollen eure Meinung darüber, liebe Motorsport-Magazin.com-User, in den Kommentaren erfahren!