Am 13. März wurde das erste österreichische FIA WEC Team in der Königsklasse LMP1 vorgestellt und mit ihm die drei offiziellen Piloten Pierre Kaffer, Vitantonio Liuzzi und Simon Trummer. Letztgenannter wird die komplette Saison für sein neues Team "ByKolles Racing" bestreiten.

Du kehrst dem Formelsport nach neun Jahren auf der internationalen Bühne den Rücken und öffnest ein neues Kapitel in der höchsten Klasse des Langstreckensports.
Simon Trummer: Die LMP1 ist für mich nicht ganz neu, nachdem ich für das Team, das im Vorjahr noch unter den Lotus Farben gestartet ist, ja schon ein kurzes Debüt in Bahrain gegeben habe. Ich denke, man hat klar gesehen, dass das Fahrzeug in der Endphase der letzten Saison enorm weiterentwickelt wurde, sodass wir jetzt natürlich hoffen, das stärkste Privatteam in der LMP1 zu werden.

Was wurde über die Wintermonate weiterentwickelt und wie hast Du Dich als Fahrer auf Deine neuen Aufgaben vorbereitet?
Simon Trummer: Das Auto wurde komplett überarbeitet, vom Antriebsstrang bis hin zum Chassis. Zudem wurde das Gewicht erheblich reduziert. Ich denke, das Auto ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem vom letzten Jahr. Ich selbst habe neben meiner Arbeit enorm trainiert und musste nur einige kleine Finessen vornehmen, um mich optimal auf die Anforderungen des Langstreckensports vorzubereiten.

Du trainierst seit Jahren mit Otmar Keller, der bereits die Fußballstars von Juventus Turin oder das erfolgreiche Alinghi Team im Americas Cup betreut hat. Zu den aktuell erfolgreichsten Athleten in seinem Trainingscamp zählt außerdem Dein Freund und Landsmann Marcel Fässler.
Simon Trummer: Das stimmt, für mich ist Otmar über die Jahre zu einer sehr engen Bezugsperson geworden. Er ist eigentlich Freund, Kondi- und Mentaltrainer in einem. Durch ihn durfte ich auch Marcel kennenlernen, der ein sehr sympathischer Mensch und mit beiden Füssen am Boden geblieben ist.

Die Schweiz ist derzeit offenbar die erfolgreichste Fahrernation der LMP1 mit Fässler, Buemi und Jani. Wie groß ist der Erfolgsdruck für den nächsten Schweizer?
Simon Trummer: Das sind alles große Namen im Langstreckensport, kein Zweifel. Ich selber setze mich deshalb aber nicht unter Druck. Es wird meine erste Saison in der WEC sein. Ich muss also noch viel lernen und bestmöglich von der Erfahrung meiner Teamkollegen profitieren.