Der nächste Sauger muss weichen: Rebellion Racing wird 2015 ebenfalls auf Turbomotoren umrüsten. Die R-One werden künftig vom AER P60 angetrieben; demselben Motor, der 2014 auch im Lotus (2015: ByKolles) seinen Dienst verrichtet hatte. Die Umrüstung hat aber Folgen: Da die Entscheidung sehr spät gefallen ist, muss Rebellion sowohl den Prolog auf dem Paul Ricard HTTT als auch den Saisonauftakt der WEC in Silverstone auslassen. Damit wiederholt sich die Geschichte: Das neue Fahrzeug wird erst in Spa-Francorchamps debütieren, als zweiter Lauf steht dann gleich Le Mans auf dem Plan.

Somit heißt es nun wie schon 2014: Arbeiten gegen die Zeit. Der Rebellion R-One muss umgebaut werden, um ihn auf das neue Aggregat anzupassen. Schon im Vorjahr gewann Rebellion Racing einen Wettlauf gegen die Zeit und konnte den damals brandneuen LMP1-Boliden zum zweiten Lauf fertigstellen. Die Entscheidung zum Wechsel der Motoren wurde erst spät gefällt, zeichnete sich aber bereits am Ende der letzten Saison ab: Toyota wird Ende 2015 den Support für den RV8K-Motor einstellen, mit dem Rebellion dreimal die Endurance Trophy für private LMP1-Teams gewinnen konnte.

Für Advanced Engine Research ist es ein Erfolg, denn damit werden gleich drei Fahrzeuge auf ihren Motor setzen, obwohl der Markt eine Vielzahl von Optionen mit und ohne Turbo bietet. Für die Fans von Vielfalt hingegen ist es eine eher schlechte Nachricht, da inklusive Nissan nun gleich fünf Autos einen V6-Turbo einsetzen werden. Ganz ohne Grund hat sich Rebellion des P60 aber nicht ausgesucht: Das Triebwerk erhielt von Experten ausgezeichnete Noten, als es im Lotus CLM P1/01 seinen Dienst verrichtete.

Dankbarkeit und Vorfreude

Teammanager Bart Hayden bestätigt, dass dies ein ausschlaggebender Grund gewesen sei: "Der P60 hat bereits eine gute Performance auf der Strecke gezeigt und wird sich gut in das R-One-Chassis einfügen. Ich will mich aber auch bei Toyota und TMG [Toyota Motorsport GmbH] bedanken, die so eng mit unserem Team zusammengearbeitet haben und seit dem Beginn unserer Partnerschaft Ende 2010 harte Arbeit abgeliefert haben. Wir hatten eine enge Beziehung, die in unzähligen Klassen- und einigen Gesamtsiegen in den letzten vier Jahren resultierte."

AER-Managing-Director Mike Lancaster freut sich über den prominenten Neuzugang: "Es ist eine fantastische Gelegenheit, mit einem so respektierten und erfolgreichen Rennteam zusammen zu arbeiten. Die Hingabe und das tiefgreifende Wissen des gesamten Teams haben uns bereits in der Vergangenheit beeindruckt. Wir freuen uns auf die WEC sowie Le Mans und hoffen, auf den Erfolgen von Rebellion Racing in der Zukunft aufzubauen."