Die Hoffnungen waren groß, die hinter den Herstellern strauchelnde LMP1-Klasse im kommenden Jahr mit weiteren Privatherstellern zu stärken. Doch zwei potenzielle Neueinsteiger haben ihre Projekte zumindest verschoben: Oak Racing hat noch immer keinen zahlungskräftigen Partner gefunden, um den fertig designten Onroak-LMP1 einzusetzen. Auf der anderen Seite der Weltkugel musste SARD seine Ambitionen zurückschrauben: Das angestrebte LMP1-Projekt kommt 2015 nicht zustande, statt dessen wird ein Jahr LMP2 angestrebt.

Die Attraktivität der dieses Jahr aufgrund fragwürdiger Einstufungen zahlungskräftiger Amateure eher lahmenden Klasse war nie zu bestreiten, und dank eines überarbeiteten Ranking-Systems werden kommendes Jahr weitere Teilnehmer erwartet. Doch damit könnte die WEC in eine Zwickmühle geraten: Das Interesse an der LMP2 wird so groß, dass vermutlich gar nicht alle Nennungen berücksichtigt werden können. Oak Racing hat angekündigt, statt des LMP1-Engagements einen Ligier in die P2 zu schicken - allerdings nur mit Amateuren, um nicht gegen die eigenen Kunden zu fahren.

SARD will neben der Super GT auch LMP2 bestreiten, Foto: Super GT
SARD will neben der Super GT auch LMP2 bestreiten, Foto: Super GT

SARD strebt an, in Partnerschaft mit Morand Racing, die ihren Aufstieg aus der ELMS in die WEC bereits angekündigt hatten, in die LMP2-Kategroie der WEC zu gehen. Dafür soll ein Judd-V8 auf das Label "Toyota" umgebrandet werden. SARD würde dieses Jahr offiziell als Vorbereitungsjahr für ein LMP1-Engagement 2016 nutzen, doch derlei Versprechungen hat es bereits in der Vergangenheit von vielen Teams gegeben, die sich dann doch nicht materialisiert haben. Auch von Oak Racing kommen Zukunftsversprechungen: Er sei "sehr, sehr nahe dran", einen Partner für das P1-Programm zu finden, sagte Jacques Nicolet gegenüber Daily Sportscar.

"Wenn wir mit den Dingen gut vorankommen, dann sollten wir in der Lage sein, ein Test- und Entwicklungsprogramm 2015 zu starten, wie wir es mit Ligier in diesem Jahr gemacht haben", so der Oak-Racing-Besitzer weiter. Die Ressourcen von Ligier für ein LMP1-Programm reichen scheinbar nicht aus. Eine Gegenfinanzierung durch verkaufte LMP2- und möglicherweise bald auch LMP3-Fahrzeuge ist ebenfalls nicht ergiebig genug. Hinter den kommendes Jahr vier Herstellern ist momentan nur mit Rebellion Racing zu rechnen, da auch die Zukunft von Lotus noch unklar ist.