Der jüngste Erfolg in Austin (USA) brachte dabei die Wende im Titelkampf und Audi übernahm erstmals in dieser Saison die Führung in der Markenwertung. Diesen Vorsprung will das Team am 12. Oktober in Fuji (Japan) beim fünften Lauf zur WEC weiter ausbauen.

Vom Jäger zum Gejagten: Audi hat zur Saisonhalbzeit das Blatt gewendet und besitzt nach vier von acht Läufen 18 Punkte Vorsprung auf Toyota. Jetzt steht dem neuen Tabellenführer zu Beginn der zweiten Saisonhälfte eine große Aufgabe bevor, denn der fünfte Lauf zur WEC hat es in sich. Die Strecke rund 100 Kilometer südwestlich von Tokio verbindet höchst gegensätzliche Anforderungen an die Aerodynamik der Rennwagen.

Auf dem Kurs wechseln sich sehr langsame mit überaus schnellen Sektoren ab. Und der 1,4 Kilometer lange Streckenabschnitt bei Start und Ziel zählt zu den längsten Geraden im internationalen Motorsport. Hier dominiert die Antriebsleistung.

In Fuji konnte Audi bisher noch nicht gewinnen, Foto: Audi
In Fuji konnte Audi bisher noch nicht gewinnen, Foto: Audi

Fuji bleibt für Audi eine Besonderheit: Weltweit war die Marke mit den Vier Ringen auf acht der bislang neun befahrenen WEC-Strecken seit 2012 mindestens einmal siegreich. Der Kurs nahe dem Mount Fuji ist bislang der einzige weiße Fleck im WEC-Kalender. Beim Start in Japan 2013 standen Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (CH/D/F) auf Startplatz eins. Heftiger, in dieser Bergregion durchaus üblicher Regen verhinderte allerdings ein reguläres Rennen.

Nach 16 Runden hinter dem Safety-Car beendete der Renndirektor den Einsatz, die Teilnehmer erhielten nur die halbe Punktzahl. Die Enttäuschung war nicht nur bei den Teams und Fahrern groß, sondern auch beim Publikum. Die japanischen Fans lieben den Rennsport mit Sportwagen sehr, sorgen in Fuji Jahr für Jahr für volle Tribünen und beeindrucken die Fahrer mit großer Fachkenntnis, zahlreichen selbst gestalteten Fanplakaten und großem Andrang bei Autogrammstunden.

di Grassi, Duval und Kristensen wurden dreimal in Folge Zweiter, Foto: Speedpictures
di Grassi, Duval und Kristensen wurden dreimal in Folge Zweiter, Foto: Speedpictures

In diesem Jahr nun will Audi in Japan seine Erfolgsbilanz um einen Sieg in Fuji ergänzen. Zweimal in Folge haben Fässler/Lotterer/Tréluyer zuletzt in der WEC gewonnen ? bei den 24 Stunden von Le Mans und bei dem turbulenten Lauf in Austin. Mit klugen taktischen Entscheidungen und einer fehlerfreien Fahrt in Texas hat Audi den Vorsprung in der Markenwertung errungen. Zugleich ist das beste Fahrertrio der Marke bis auf elf Zähler an die führenden Toyota-Piloten herangerückt.

Doch auch die Fahrermannschaft Lucas di Grassi/Loïc Duval/Tom Kristensen (BR/F/DK) ist nicht zu unterschätzen. Dreimal in Folge belegte der Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer 1 in den vergangenen Rennen den zweiten Platz. Das Trio will im Fernen Osten ebenso um die Spitze kämpfen wie die Markenkollegen mit der Startnummer 2. Di Grassi und Kristensen liegen in der Tabelle nur 13 Zähler hinter ihren Teamkollegen.