Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nimmt so nach der traditionell langen Sommerpause, die jeweils auf das 24-Stunden-Rennen von Le Mans folgt, mit dem vierten von acht WM-Läufen wieder Fahrt auf. Toyota Racing führt mit einem WM-Punkt Vorsprung die Hersteller Weltmeisterschaft an, während die auf dem TS040 Hybrid mit der Starnummer 8 antretenden Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sébastien Buemi die Fahrer-Wertung um 20 Zähler anführen.

Auf dem TS040 Hybrid mit der Starnummer 7 ersetzt Mike Conway Kazuki Nakajima, der an diesem Wochenende in Japan anderweitigen fahrerischen Verpflichtungen nachkommen muss. Der Engländer, wird das Duo Alex Wurz und Stéphane Sarrazin verstärken. Mike, der vergangenen Monat 31 Jahre alt wurde, hat heuer schon zwei Rennen in Nordamerika gewinnen können, siegte im Rahmen der IndyCar Serie bei den beiden Straßenrennen in Long Beach und Toronto.

Nachdem im Juni mit einer speziellen Le Mans-Aerodynamik gefahren wurde, wird der TS040 Hybrid fortan wieder in jener Variante mit höherem Abtrieb antreten, mit der die #8 die erste Saison-Rennen in Silverstone gewonnen hatte. Bei einer zweitägigen Testfahrt in Magny-Cours im August stimmten Mike und Nico das Auto für den Einsatz in Austin ab.

Nicolas Lapierre, Anthony Davidson und Sebastien Buemi kommen als Tabellenführer nach Texas, Foto: Toyota
Nicolas Lapierre, Anthony Davidson und Sebastien Buemi kommen als Tabellenführer nach Texas, Foto: Toyota

Stimmen vor dem Rennen

Yoshiaki Kinoshita (Teampräsident): "Wir hatten ja reichlich Zeit darüber nachzudenken, was uns in Le Mans widerfahren ist und letztlich ist damit nur unsere Entschlossenheit, die Weltmeisterschaft gewinnen zu wollen, gestärkt worden. Austin ist der Beginn einer hektischen zweiten Halbzeit der Saison und wir müssen unser Bestes geben, um die gewünschten Resultate herauszufahren. Ich möchte Mike im Team willkommen heissen, er ist ein schneller und intelligenter Fahrer und ich freue mich darauf, ihn neben unseren bewährten Fahrern im Einsatz zu sehen. Wir werden am Wochenende wieder mit unserer Abstimmung mit hohem Abtrieb antreten, die ja bereits Silverstone sich als stark erwies und in Austin wollen wir wieder einen solchen Erfolg einfahren.

Alex Wurz: "Es ist höchste Zeit, dass wir wieder Rennen fahren, für mich kann die zweite Saisonhälfte gar nicht schnell genug beginnen. Es wird mein erster Start in Austin werden, dennoch kenne ich die Strecke recht gut, da ich in deren Planungsphase beratend mitwirkte, also kenne ich jede Kurve bis ins kleinste Detail. Es ist eine schnelle Strecke mit fließender Kurvenabfolge, was spannende Positionskämpfe begünstigt und ich freue mich schon darauf, das nun in der Praxis zu erleben. Nach so einer langen Sommerpause wird es entscheidend sein, dass wir voll konzentriert in das Wochenende hineingehen und möglichst schnell an die übliche Routine anknüpfen. Es wird ein harter Kampf werden, aber wir haben die Gewissheit, ein Siegerauto an der Hand zu haben.

Stéphane Sarrazin: "Über den Sommer hinweg war ich mit diversen Renn- und Rallye-Projekten beschäftigt, doch jetzt freue ich mich darauf, wieder den TS040 Hybrid fahren zu dürfen. Alex und ich werden am Wochenende einen neuen Teamkollegen an unserer Seite haben. Erstmals mit Mike zu an einem Rennwochenende zu arbeiten, wird sicher gut werden und ich denke, wir werden ein starkes Trio bilden. Ich mag die Strecke von Austin und überhaupt fahre ich gerne in den USA, wo immer eine nette Atmosphäre herrscht und die Fans den Motorsport so lieben. Ich erwarte wieder einen großen Kampf zwischen Toyota, Audi und Porsche. Die Tatsache, dass das Rennen in die Samstagnacht hinein verläuft, macht es zu etwas Besonderem."

Mike Conway: "Ich bin begeistert den TS040 Hybrid fahren zu dürfen, noch dazu beim WM-Lauf auf dem Circuit of the Americas fahren zu dürfen und ich kann es kaum noch erwarten. Ich war schon so oft in den USA am Start, dass ich mich bei den amerikanischen Fans längst wie zu Hause fühle. Ich hatte mit dem TS040 Hybrid letzten Monat in Magny-Cours eine gute Testfahrt, bei der ich auf den 1.000 PS starken Allrad-Hybrid-Antrieb einschießen konnte, außerdem war ich bei TMG in Köln, um im Simulator zu trainieren. Ich fühle mich also für mein LMP1-Debüt gut gerüstet und kann es kaum erwarten, mit den Team, Alex und Stéphane in Austin zusammenzuarbeiten."

Anthony Davidson: "Es fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit an, seit wir zuletzt in Le Mans fuhren. Für einen Rennfahrer ist das eine frustrierende Warterei, drei Monate nicht in ein Cockpit klettern zu können, entsprechend kann ich es kaum erwarten, dass es in Austin wieder losgeht. Wir reisen als Führende beider Wertungen in die USA und das Ziel ist logischerweise, am Wochenende unseren Vorsprung auszubauen. Es ist uns klar, dass das nicht einfach werden wird, denn unsere Konkurrenz hat in diesen drei Monaten ja auch nicht geschlafen. Aber wir sind bereit für die Herausforderung.

Nicolas Lapierre: "Da ich im Vorjahr in Austin nicht am Start war, wird es mein Debüt auf dieser Strecke werden und ich bin schon gespannt darauf. Die Strecke sieht schon großartig aus und ich habe nur Gutes von meinen Teamgefährten geschildert bekommen. Ich möchte wieder aufs oberste Treppchen auf dem Podest klettern. Dank zweier Siege hatten wir einen guten Saisonbeginn, doch Le Mans bescherte uns eine große Enttäuschung. Wir hatten ein siegfähiges Auto und wurden am Ende nur Dritte. Das liegt nun hinter uns, ich konzentriere mich 100% darauf, den WM-Titel zu erobern."

Sébastien Buemi: "Ich bin hochmotiviert. Wir reisen als WM-Führende an und auf eben dieser Position gedenken wir auch bis zum Saisonende zu bleiben. Die Konkurrenz ist zwar hart, wir sollten aber optimistisch bleiben, denn der TS040 Hybrid war heuer immer das Auto, das es zu schlagen galt. Die Strecke sollte unserem Auto liegen und ich erinnere mich gerne ans Vorjahr, als wir uns hier eine riesige Schlacht um den Sieg lieferten. In Austin wird es immer sehr heiß, es sollte uns also ein wenig entgegen kommen, dass wir heuer in die Nacht hinein fahren. Das wird auch für die Fans ein interessantes Erlebnis werden und ich hoffe, dass viele von ihnen uns anfeuern werden.