Strakka und Rebellion sind die einzigen beiden privaten LMP1-Rennställe in der diesjährigen Langstrecken-Weltmeisterschaft. Naturgemäß standen und stehen sie daher tief im Schatten der großen Werksaufgebote um Audi und Toyota. Und obwohl die vermeintlich Kleinen keine Chance auf den heißbegehrten Gesamtsieg haben, betreiben auch sie Rennsport auf hohem Niveau. Manchmal erfolgreicher, manchmal weniger erfolgreich.

Der gewichtigste Unterschied zu den Werken: das Budget. Da sowohl die Strakka-Mannen als auch ihre Gegner aus der Schweiz genau aufs Geld achten müssen, haben beide Truppen ihren jeweiligen Fahrplan für den Rest der laufenden Saison gehörig zusammengestaucht. Strakka setzte in der WM bis dato einen Honda-Prototypen ein, bei Rebellion waren es zwei Lola-Coupés. Dazu reiste letzteres Team mehrmals für Gaststarts in der American Le Mans Series nach Übersee.

Einer bleibt übrig

Schon bei der nächsten WEC-Runde in der brasilianischen Metropole São Paulo wird das Bild ein anderes sein. Während die Briten erst gar nicht anreisen, wird die Rebellion-Equipe lediglich einen Wagen an den Start bringen. Aller Voraussicht nach wird Gleiches bei den weiteren Läufen in Austin, Oyama am Fuji, Shanghai und Bahrain der Fall sein, wodurch ein Duell um die Trophäe für die besten LMP1-Privatiers schlichtweg flachfällt.

In der Teamwertung steht Rebellion dank des zweiten Renners ohnehin klar an der Spitze. Da aber beim Saisonhöhepunkt in Le Mans Danny Watts, Jonny Kane und Nick Leventis triumphierten, liegt die Führung in der Fahrertabelle noch aufseiten Strakkas. Welche Rebellion-Piloten diese im Kommenden übernehmen werden, ist unklar, denn noch wurde nicht entschieden, wer den verliebenden Lola-Toyota steuern darf.

Strakka beim zweiten Lauf in Belgien, Foto: Speedpictures
Strakka beim zweiten Lauf in Belgien, Foto: Speedpictures

In den ersten drei Durchgängen kam am besten zurecht das Trio Nick Heidfeld, Nicolas Prost und der neue Porsche-Werksfahrer Neel Jani. Aufgrund ihrer Siege in Silverstone und Spa-Francorchamps haben sie trotz des schwachen Resultats an der Sarthe nur einen Zähler Rückstand auf die Strakka-Schützlinge. Andrea Belicchi, der sich in Le Mans bei einem Unfall leicht verletzte, Cheng Congfu und Mathias Beche liegen nur weitere vier Punkte zurück.

Rebellion wird am Endes des Jahres also definitiv obenauf sein. Ein schwacher Trost aber, wenn ausgerechnet beim Rennen aller Rennen von jenem Rivalen besiegt wurde, der sich fortan nicht mehr zum Kampf stellen wird. Noch dazu kommt, dass Strakka-Boss Leventis vor der Saison angekündigt hatte, die heuer beste private LMP1-Mannschaft werden zu wollen. Ergo ist 2013 für beide Parteien nicht mehr als ein Übergangsjahr - mal wieder.