Pierre Kaffer kommt gerne an den Nürburgring, Ende Mai belegte er dort beim 24 Stundenrennen den zweiten Platz. Bei seiner Rückkehr am vergangenen Wochenende in der VLN hatten sich zwei Vorzeichen geändert: statt 24 Stunden wurde nur 6 Stunden lang gefahren und statt in einem Porsche saß er in einem Ferrari.

"Der Ferrari ist ein Bombenauto auf der Nordschleife", sagte Kaffer im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Er sehr schön zu fahren." Und das obwohl Kaffer relativ wenig Trainingszeit hatte, unter anderem weil sein Teamkollege am Samstagmorgen einen Abflug hatte. "Aber das hat die Mannschaft sehr gut in den Griff bekommen." Das Auto war für den Rennstart bereit.

Kaffer kam von Anfang an gut mit dem Ferrari auf der Nordschleife zurecht und konnte seine Erfahrung einbringen. "Das Auto lenkt gut ein und hat eine gute Traktion", lobte er. "Für den aktuellen Stand und die wenigen Testkilometer damit lief es sensationell." Einige kleinere Kinderkrankheiten gab es trotzdem. So erlitt das Auto mit Jürgen Oppermann am Steuer einen technischen Defekt. "Aber die Basis des Autos ist sehr gut und es hat unheimlich Spaß gemacht", sagte Kaffer. "Es ist wichtig, dass man die Performance des Ferrari sehen konnte. Manthey ist eine 8:19 gefahren, wir eine 8:25 - das zeigt das Potenzial des Ferrari."

Die Umstellung vom Porsche auf den Ferrari war für Kaffer nicht besonders schlimm, etwas kniffliger gestalteten sich die Unterschiede zwischen dem Ferrari F430 und dem GT2 Ferrari, den Kaffer in der LMS lenkt. "Da sind die Hinterreifen breiter, es ist ein ganz anderes Fahrwerk und lässt sich somit nicht vergleichen", verriet Kaffer. Einen Test für das 1.000 Kilometerrennen der LMS auf dem Nürburgring konnte er neben den Fahrzeugunterschieden auch noch aus einem anderen Grund nicht ableiten: die LMS wird über den GP-Kurs fahren, die VLN war auf der Kurzanbindung und der Nordschleife unterwegs.