Erfolgreiche Rennpremiere für den neuen Benzindirekteinspritzer-Motor von Porsche: Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) gewannen mit dem erstmals im RS Spyder eingesetzten Triebwerk beim sechsten Saisonrennen der American Le Mans Series in Lexington/Ohio die Klasse LMP2 und bauten damit ihre Führung in der Meisterschaft weiter aus. Für die amtierenden Champions war es bereits der vierte Sieg in dieser Saison und der dritte Erfolg in Serie auf dem anspruchsvollen Mid-Ohio Sports Car Course.

Als Romain Dumas im Ziel aus dem RS Spyder mit der Startnummer 7 kletterte, war er sichtlich geschafft. Und das lag keineswegs nur an der Hitze im Mittleren Westen der USA. "Das war ein Kampf bis aufs Messer", sagte er. "Ich habe alles gegeben, um vorne zu bleiben, mehr ging nicht, aber zum Glück hat es heute zum Sieg gereicht." Mit einer starken Leistung konnte er in einem spannenden und dramatischen Finale seinen härtesten Rivalen David Brabham im Acura auf Distanz halten und mit dem in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen als Erster die Ziellinie überqueren. "Gegen einen wie David darfst du keine Schwäche zeigen. Der kleinste Fehler und er ist vorbei. Doch wir hatten ein tolles Auto. Solche Rennen sind zwar nicht gut für unsere Nerven, aber gut für die Fans und für die Meisterschaft. Und das ist ja genau das, was wir wollen."

Timo Bernhard, der mit dem von Penske Racing eingesetzten RS Spyder vor einer Woche in Lime Rock Park Zweiter geworden war und in Mid-Ohio den Start übernommen hatte, erlebte den Kampf um den Klassensieg von der Boxenmauer aus. "Das war schlimmer, als selbst zu fahren, weil du überhaupt nichts machen kannst", sagte er. "Für uns war es ein tolles Rennen. Der viele Verkehr ist manchmal ein Glücksspiel. Der eine gewinnt, der andere verliert. Vor einer Woche haben wir verloren, diesmal sind wir die Gewinner. Es ist ein verdienter Erfolg für das ganze Team."

Im RS Spyder mit der Startnummer 6 landeten Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA) auf dem vierten Platz ihrer Klasse. Damit behaupteten sie ihren dritten Rang in der Meisterschaft. Direkt dahinter kamen die RS Spyder des von Porsche unterstützten US-Privatteams Dyson Racing ins Ziel: Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) belegten den fünften Platz vor ihren Teamkollegen Butch Leitzinger (USA) und Marino Franchitti (Großbritannien).

Auf der 3,620 Kilometer langen Traditionsrennstrecke, auf der Timo Bernhard und Romain Dumas 2006 den ersten Gesamtsieg mit dem RS Spyder in der American Le Mans Series geholt hatten, kam in den Sportprototypen mit den Startnummern 6 und 7 zum ersten Mal der neue 3,4-Liter V8-Motor mit Benzindirekteinspritzung zum Einsatz. Genau wie bei den Serien-Pendants im Cayenne und 911 konnte die Leistung erhöht und der Verbrauch gesenkt werden. Diese Effizienz ist bei Langstreckenrennen von besonders großer Bedeutung. Statt 476 PS leistet das neue Renntriebwerk 503 PS (370 kW) bei 10.000 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment stieg von 370 Nm bei 7.500 Umdrehungen auf 385 Nm bei 8.500 Umdrehungen.

Der neue Motor des Porsche RS Syder ist der erste Benzindirekteinspritzer, mit dem Drehzahlen von über 10.000 Umdrehungen pro Minute realisiert werden. Bei der Entwicklung des Triebwerks wurden in hohem Maße gegenseitig Synergien in den Bereichen Serienentwicklung und Motorsport genutzt. Vor allem bei der Berechnung der Motoren wurden wichtige Details gemeinsam erarbeitet.

"Das war ein super spannendes Rennen. Wir haben den Fans hochklassigen Rennsport geboten", sagte Dieter Steinhauser, Leiter Motorsport Entwicklung, nach dem vierten Saisonsieg des RS Spyder. "Für unseren neuen Motor war es eine gelungene Premiere. Dabei haben wir heute wegen der vielen Rennunterbrechungen die Vorteile der Kraftstoffdirekteinspritzung noch gar nicht in vollem Umfang nutzen können."

In der Klasse GT2 für leicht modifizierte Seriensportwagen behaupteten Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Wolf Henzler (Nürtingen) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsport ihre Führung in der Meisterschaft. Die Klassensieger von Sebring, Salt Lake City und Lime Rock Park belegten hinter ihren Teamkollegen Johannes van Overbeek (USA) und Patrick Pilet (Frankreich) den dritten Platz. Vierte wurden Dirk Werner (Kissenbrück) und Richard Westbrook (Großbritannien) im 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing.