Die spielende Leichtigkeit, mit welcher Max Biaggi auf der Aprilia RSV4 auf der Start-Ziel-Geraden in Portimao heute in beiden Läufen seine Gegner nieder ringen konnte, ließ einigen die Münder offen stehen. Doch das alles lag nicht an der normalen Stärke des italienischen Motorrades, sondern viel mehr an einer geschickten Getriebeabstimmung Biaggis.

"Ich habe mich dazu entschieden, eine lange Übersetzung zu wählen", gab der strahlende Doppelsieger nach Lauf zwei sein Geheimnis preis. "Damit war es im Infield zwar schwer, aber auf der Geraden funktionierte das wirklich toll." Besonders sei auch gewesen, dass ihm das gesamte Team bei dieser Entscheidung den Rücken deckte und dass die komplette Aprilia-Mannschaft mit Leidenschaft durch und durch bei der Sache sei.

Mit den Plätzen fünf und acht beim Saisonauftakt auf Phillip Island war Biaggi so überhaupt nicht einverstanden. Umso größer war jetzt die Rückkehr auf das Podium und dann auch gleich noch mit zwei Siegen. "Schön wieder ganz oben auf dem Podest zu sein. Australien war fürchterlich für mich! Wir hatten so viel trainiert und mussten dann mit wirklich schlechten Erinnerungen hier her kommen", schilderte der 38-jährige seine Sicht.

"Im ersten Rennen waren wir richtig konkurrenzfähig", schätze er die Gesamtsituation in Portugal ein, nachdem er sich im ersten Lauf ausschließlich mit Haslam hatte herumärgern müssen, im zweiten Rennen aber auch Carlos Checa und Cal Crutchlow bis zur Ziellinie vorne mithielten. "Da war die Lücke schon etwas kleiner. Aber es ist klar, dass alle zum zweiten Lauf hin noch einmal an den Schräubchen drehen. Und plötzlich wirst du überholt und musst ständig überholen und es entstehen Kämpfe. Aber letzten Endes hat bei uns alles super funktioniert."