Cal Crutchlow bescherte sich seine erste Superbike WM-Pole überhaupt und kündigte damit an, dass sich die Yamaha-Werksmannschaft wieder auf der Gewinnerstraße befindet. Aprilia-Pilot Max Biaggi wird morgen in der ersten Reihe ebenso neben ihm stehen, wie Carlos Checa und Leon Haslam. Die zweite Startreihe ging an Jonathan Rea, Jakub Smrz, Shane Byrne und Troy Corser. Max Neukirchner kam auf Rang 13.

Superpole 1

Pünktlich um 15 Uhr Ortszeit begann die zweite Superpole des Jahres. Fast wir bei einem Massenstart jagte ein Großteil der 20 zugelassenen Fahrer sofort auf die Piste raus, um eine schnelle Runde in den Boden zu knallen. Der erste, der auf eine gezeitete Runde ging, war Ten Kate Honda-Pilot Jonathan Rea.

Kein Glück für das Ducati-Werksteam. Fabrizio stürzte und auch Haga kam nicht in den zweiten Durchgang., Foto: Ducati
Kein Glück für das Ducati-Werksteam. Fabrizio stürzte und auch Haga kam nicht in den zweiten Durchgang., Foto: Ducati

Neun Minuten vor Schluss der Session stürzte Michel Fabrizio. Dem Ducati-Werkspiloten klappte das Vorderrad ein und er musste zurück an die Box. Da seine Ducati nicht wieder anspringen wollte, musste er einen an der Strecke befindlichen Fotografen bitten, ihn mit dem Roller zurück in die Box zu bringen.

Als BMW-Werkspilot Troy Corser auf seine erste gezeitete Runde gehen wollte, kam der Australier nicht weit. Der Motor seiner S1000RR löste sich in Rauch auf und ging hoch. Der 38-jährige kam zurück an die Box gesprintet, schwang sich kurze Zeit später auf sein Ersatzmotorrad und ging mit einem Qualifyer-Reifen wieder auf Zeitenjagd.

Früh schon stand mit ziemlicher Gewissheit fest, dass Leon Haslam, Cal Crutchlow, Jonathan Rea, Shane Byrne, Carlos Checa und Jakub Smrz sicher im nächsten Durchgang sein würden. Vier Minuten vor Schluss legte auch der Deutsche Max Neukirchner nach und schob sich auf den siebten Rang nach vorn. Seine Zeit von 1:43,454 Minuten sollte zum Weiterkommen reichen.

Neukirchner hatte sich gerade in den zweiten Durchgang geschoben, als er seine CBR noch zertrümmerte., Foto: Honda
Neukirchner hatte sich gerade in den zweiten Durchgang geschoben, als er seine CBR noch zertrümmerte., Foto: Honda

Neukirchner war gerade durch die Lichtschranke gefahren, als BMW-Pilot Corser zeigte, warum gerade er der erfolgreichste Superpole-Fahrer aller Zeiten ist. Er schob sich mit dem weiß-blauen Renner auf Rang drei nach vorn.

Plötzlich sah man Neukirchners Honda komplett zertrümmert im Kies liegen. Der Sachse war per Highsider über eine der vielen Bergkuppen in hohem Bogen aus dem Sattel geflogen. Doch es sah schlimmer aus, als es war. Neukirchner stand sofort auf und lief davon.

Die Superpole 1 bedeutete heute auch den Komplettausfall der Ducati-Werkstruppe. Weder Fabrizio noch Noriyuki Haga kamen in den nächsten Durchgang.

Ausgeschieden sind:

17. Fabrizio M ITA Ducati 1098R 1'43.564 +0.940
18. Haga N JPN Ducati 1098R 1'43.686 +1.062
19. Pitt A AUS BMW S1000 RR 1'43.781 +1.157
20. Tamada M JPN BMW S1000 RR 1'45.142 +2.518

Superpole 2

Neukirchner konnte im zweiten Durchgang wieder angreifen. Er ging sofort mit einem der weichen Reifen raus. Am Ende reichte es zu Startplatz 13.

Die Bestzeit im zweiten Superpole-Durchgang vergeigte sich Haslam selbst. Zur Halbzeit der Session lag er gerade auf Bestzeit-Kurs, als er sich etwas verbremste und die Runde abbrechen musste. Doch seine Zeit von 1:42,664 Minuten sollte sicher für den letzten Durchgang reichen.

Trotz zwei WM-Titeln wenig weltmeisterlich: James Toseland flog schon wieder per Highsider ab., Foto: Yamaha
Trotz zwei WM-Titeln wenig weltmeisterlich: James Toseland flog schon wieder per Highsider ab., Foto: Yamaha

Fünf Minuten vor Schluss knüpfte James Toseland nahtlos an seine Leistungen aus Australien an: Er flog per Highsider aus dem Sattel seiner Yamaha und landete auf der Hand. Der Brite blieb zunächst liegen du hielt sich seine Hand, die er sich bereits auf Phillip Island zwei Mal angeschlagen hatte. Genaueres ist noch nicht bekannt, Toseland konnte schließlich aber die Unfallstelle selbst verlassen.

Drei Minuten vor Schluss gingen Neukirchner, Sylvain Guintoli und Corser noch einmal auf eine schnelle Runde raus. Bei Rea sollte es noch knapp werden, denn seine Honda wurde erst 2:20 Minuten vor Schluss der Session wieder aus der Box geschoben.

BMW-Pilot Corser schob sich kurz vor Schluss noch in den letzten Durchgang. Er blieb mit 1:42,741 Minuten nur rund drei Zehntel hinter Rea, welcher im allerletzten Moment noch die Bestzeit - vor Biaggi, Byrne und Crutchlow - ablieferte.

Ausgeschieden sind:

9. Guintoli S FRA Suzuki GSX-R1000 1'42.984 +0.556
10. Xaus R ESP BMW S1000 RR 1'42.999 +0.571
11. Camier L GBR Aprilia RSV4 1000 F. 1'43.039 +0.611
12. Sykes T GBR Kawasaki ZX 10R 1'43.199 +0.771
13. Neukirchner M GER Honda CBR1000RR 1'43.380 +0.952
14. Lanzi L ITA Ducati 1098R 1'43.568 +1.140
15. Toseland J GBR Yamaha YZF R1 1'49.401 +6.973

Superpole 3

Wieder war es Rea, der als Erster eine gezeitete Runde abliefern sollte. Und auch wenn der Honda-Pilot auf eine 1:42,807-Minuten-Zeit kam, war das nicht genug. Haslam, Checa und Crutchlow legten sofort alle jeweils schnellere Zeiten vor.

Troy Corser bescherte BMW einen Startplatz in Reihe 2., Foto: BMW
Troy Corser bescherte BMW einen Startplatz in Reihe 2., Foto: BMW

Yamaha-Pilot Crutchlow war es auch, der einen neuen Rundenrekord auf der portugiesischen Piste aufstellte. Er blieb mit seiner Zeit von 1:42,092 Minuten rund vier Zehntel unter der bisherigen Bestmarke, gefahren von seinem Vorgänge im Yamaha-Werksteam, Ben Spies im letzten Jahr.

Drei Minuten vor Schluss lagen bereits sechs der acht Fahrer im Bereich von 1:42 Minuten. Nur Corser und Smrz war das noch nicht gelungen. Sie bekamen noch einen neuen Hinterreifen und griffen noch einmal an.

Smrz griff in wirklich allerletzter Sekunde noch einmal an und schob sich auf den sechsten Platz nach vorn. Auch er kam noch in den Bereich von 1:42 Minuten. Der einzige, dem dies nicht gelingen sollte, war Corser. Doch mit Startplatz acht konnte der Australier dennoch zufrieden sein.

Ergebnis Superpole 3:

1. Crutchlow C GBR Yamaha YZF R1 1'42.092
2. Biaggi M ITA Aprilia RSV4 1000 F. 1'42.513 0.421
3. Checa C ESP Ducati 1098R 1'42.586 0.494
4. Haslam L GBR Suzuki GSX-R1000 1'42.596 0.504
5. Rea J GBR Honda CBR1000RR 1'42.807 0.715
6. Smrz J CZE Ducati 1098R 1'42.889 0.797
7. Byrne S GBR Ducati 1098R 1'42.960 0.868
8. Corser T AUS BMW S1000 RR 1'43.152 1.060