Zwar gab es für Leon Camier beim Saisonauftakt auf Phillip Island lediglich zwei elfte Plätze, er zeigte dabei aber, dass er seinen Aprilia-Teamkollegen Max Biaggi durchaus ein wenig antreiben kann. Davon war sogar er selbst ein wenig überrascht. "Am Wochenende hatte ich Probleme im letzten Sektor, dort verlor ich beinahe eine halbe Sekunde auf ihn. Wir haben es im Laufe des Wochenendes gelöst und im Rennen waren wir die ganze Runde recht gleichmäßig. Wenn man bedenkt, dass Max ein Jahr auf der Maschine hatte, die Strecken kennt und die Geheimnisse weiß, wie man schneller fährt, dann ist die Tatsache, dass wir so schnell sind wie er, wirklich positiv für mich. Ich muss nur weiterarbeiten und ihn noch mehr antreiben", sagte Camier Crash.net.

Eines hatte er auf jeden Fall schon festgestellt: er wird nicht gegenüber Biaggi vernachlässigt, sondern fühlt sich gleich gut behandelt. Zwar weiß Camier, dass Biaggi Dinge entwickelt hat, die er selbst noch nicht ausprobieren konnte, doch das sieht er nicht als Problem. "Bei den Rennen, die ich voriges Jahr gefahren bin, hatte Max ein anderes Kit auf Basis dessen, was er während des Jahres entwickelt hatte. Beim Testen habe ich dann aber eine von Max Radschwingen ausprobiert, die besser sein sollte - das war sie, also bekam ich auch eine. Sie sind wirklich fair, das ist toll", berichtete er.

Dass Biaggi dennoch die Nummer eins ist und auf den Titel angesetzt wurde, das war auch Camier klar. "Sie behindern mich aber nicht oder enthalten mir Teile vor. Sie waren wirklich fair und das ist alles, was ich will", sagte er. Gleichzeitig ist er aber auch durchaus bereit, Biaggi zu helfen, wenn es darum geht, den Titel zu holen. "Das wird mich aber nicht davon abhalten, ihn schlagen zu wollen. Ich werde alles geben, damit ich ihn besiege, werde aber auch aufpassen, ihn nicht runter zu schmeißen - das liegt nicht in meinem Interesse."