Mit einer völlig neuen Maschine, einem Team ohne große Erfahrung und in einer Weltmeisterschaft auf hohem Niveau ist ein Einstieg nie leicht, deswegen blickte Ruben Xaus auch mit einem realistischen Blick auf die erste Saison von BMW in der Superbike-WM zurück. "Wenn man es sich rein an den Resultaten ansieht, kann ich nicht so zufrieden sein. Aber die Situation muss etwas mehr auf professioneller Ebene analysiert werden und in dem Fall kann ich sagen, wir haben gute Arbeit geleistet", erklärte der Spanier gegenüber der offiziellen Website der Superbike-WM.

Einer Sache war er sich sicher, die S 1000 RR hat ein enormes Potential, das genüge aber nicht, um auf der Strecke auch erfolgreich zu sein. "Wir hätten viele viele Kilometer gebraucht, um später schnell die richtigen Lösungen zu finden, stattdessen mussten wir die Arbeit aber an den Rennwochenenden machen, was sich nachteilig auf die Ergebnisse auswirkte. Ohne Daten, mit denen wir arbeiten konnten, mussten wir in den Trainings das richtige Setup finden und das schadete uns beim Startplatz", sagte Xaus. In den Rennen habe man dann einige Male gezeigt, dass die Pace für die Top Fünf da war, doch mit einem Startplatz aus Reihe drei oder vier wäre eben nicht viel drin gewesen. Aber gerade wegen der Rennpace war er zufrieden und merkte an, dass BMW mit den Rennzeiten aus diesem Jahr 2008 knapp ans Podest gekommen wäre.

Gute Basis finden

Wichtig wird es nach Meinung von Xaus nun, ein gutes Basis-Setup zu finden, damit die Maschine leicht an jede Strecke angepasst werden kann. "Das fehlt uns noch und wir arbeiten hart daran. Da es in der Superbike nur einen Reifenhersteller gibt und keine speziellen Reifen für jeden Hersteller vorhanden sind, leidet jeder mit Entwicklungsrückstand noch mehr. Wenn wir die richtigen Lösungen finden, können wir die Zeiten um die halbe Sekunde runterbringen, die uns von der Spitze trennt", war sich Xaus sicher.

Ungeachtet dessen wird er die kommende Saison auch wieder mit dem Ziel von Siegen angehen, immerhin könnte er sonst auch zuhause bleiben, meinte er. Das Arbeitsziel sei es, weiter Verbesserungen zu machen und sich der Spitze zu nähern. "BMW steht da voll dahinter und mit einem Jahr Erfahrung passen die Bedingungen, dass sie gut abschneiden können." Xaus selbst ist nach seinen Verletzungen mittlerweile wieder voll fit, auch wenn verschiedenen Frakturen keine Kleinigkeit waren. "Ich trainiere hart, damit ich für die ersten Test in der nächsten Saison bereit bin. Momentan sind sie für Ende Januar in Portimao angesetzt. Das Team prüft momentan auch andere Möglichkeiten, aber im Moment wurde noch nichts entschieden."