Nach dem ersten Lauf in Magny Cours hatte Noriyuki Haga die WM-Führung an Ben Spies verloren. Im zweiten holte er sie sich zurück und er reist nun mit zehn Punkten Vorsprung zum Finale in Portimao. "Nach dem Rennen auf dem Nürburgring konnte ich nicht mehr schlafen, weil ich die ganze Zeit an die Meisterschaft denken musste", gab der Japaner zu. In Deutschland hatte er erstmals in dieser Saison die WM-Führung an Spies verloren. Seitdem wechselte sie vier Mal zwischen ihm und Spies. "Aber jetzt lief es wieder gut und ich bin einigermaßen ruhig."

"Meine Ingenieure haben das Setup zum zweiten Rennen hin sehr verbessert", merkte Haga an, der im zweiten Durchgang in Frankreich tatsächlich eine bessere Figur als im ersten machte. "Ich konnte viel schneller und einfacher fahren. Ich habe von Beginn an gepusht, konnte aber keine große Lücke aufreißen und daher musste ich einfach konzentriert bleiben." Den Abstand zu Biaggi, der hinter ihm fuhr, konnte er so relativ konstant halten und den Sieg nach Hause bringen.

Das Finale in Portugal bereitet dem Ducati-Piloten noch etwas Kopfzerbrechen. "Für Portimao brauchen wir noch etwas mehr Leistung, da das dort eine sehr schnelle Strecke ist. Die Jungs in Bologna werden also noch etwas Arbeit haben", gab er die Marschrichtung an. Im letzten Jahr war an jener Stelle allerdings zwei Mal eine Ducati auf Platz eins, jeweils mit Troy Bayliss.

Der Römer Max Biaggi holte sich mit Rang zwei den zweiten Podestplatz des Tages. "Ich bin sehr glücklich, wie man vielleicht auch sehen kann", strahlte der Aprilia-Pilot. "Es war aber ein sehr hartes Rennen, weil alle gleich vom Beginn weg sehr schnell waren. Die Top Vier/Fünf legten einen sehr guten Rhythmus vor und besonders Nori sah sehr selbstbewusst aus." An diesen Zeiten Hagas sei einfach kein Vorbeikommen gewesen und er sei nie ernsthaft unter Druck geraten.

Für Verwirrung sorgten herumfliegende Teile am Anfang des Rennens. "Etwas zerschlug mir die Verkleidungsscheibe und ich wusste nicht, ob vielleicht noch etwas anderes am Bike mit kaputtging", ergänzte Biaggi, der nach dem Rennen schon in froher Vorfreude auf sein kleines Baby war.

Jonathan Rea bekam sich im zweiten Renndrittel im zweiten Lauf endlich etwas unter Kontrolle, nachdem er auch am Spätnachmittag schon wieder öfters die Pister verlassen musste. "Wir hatten das ganze Wochenende eine gute Pace, aber ich bin durch die Ausritte immer wieder aus dem Rhythmus gekommen", sagte der Ten Kate Pilot, bei dem dann im zweiten Lauf die Vernunft doch noch siegen sollte. "Ich wollte meinem Team endlich einen Podestplatz geben, da wir wieder ein sehr gutes Paket hatten."