Hauptsächlich wurde die neue Superpole eingeführt um mehr Action auf die Strecke zurück zu bringen. Und das wurde definitiv erreicht. Die ersten 20 Piloten aus den Qualifyings waren zugelassen für die Zwölfminütige erste Session.

Superpole 1

Wie erwartet ging es hektisch zu auf der Piste. Alle Piloten fuhren sofort raus und wollten unbedingt eine Runde weiter kommen. Da die Zeiten der vorderen Leute aber nach jeder Session gelöscht werden, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die hinteren Ränge.

Vorne machte Jonathan Rea die Pace und ging als schnellster aus dieser Session hervor. Bei den BMW-Piloten Troy Corser und Ruben Xaus ging es vielmehr darum, die erste Runde zu überstehen. Vier Minuten vor Schluss sah es für den Australier Corser nicht schlecht aus, als er sich auf Rang 16 schob. Die ersten sieben Fahrer waren zu diesem Zeitpunkt schon in der Box und warteten der Dinge, die da kamen.

In der allerletzten Sekunde schob sich der Franzose Regis Laconi mit seiner Ducati auf den zwölften Rang, was das Aus für BMW in der Superpole bedeutete. Corser rutschte auf 17 und war damit einer von vier Piloten (des weiteren Roberto Rolfo, Ruben Xaus und Tommy Hill) die nicht zur zweiten Session zugelassen wurden.

Jonathan Rea machte lange Zeit die Pace, Foto: TenKate Racing
Jonathan Rea machte lange Zeit die Pace, Foto: TenKate Racing

Wie schon im zweiten Qualifying war Jonathan Rea der schnellste Pilot – vor Ben Spies und Noriyuki Haga. Max Neukirchner steckte auf Rang acht im Mittelfeld.

Es folgten sieben Minuten für die Teams und Fahrer ein paar Änderungen am Motorrad vorzunehmen. Da wurden Reifen gewechselt und am Fahrwerk noch einige Klicks verstellt, ehe es in die zweite Superpole ging. Jetzt sollten sich acht weitere Piloten aus dem weiteren Verlauf verabschieden.

Superpole 2

Gleich zu Beginn stellten sich die Piloten am Ende der Boxengasse an, um auf die grüne Ampel zu warten. Es galt von neuem zu beweisen, dass man schnell fahren kann. Denn die Zeiten aus Session 1 wurden bei allen gelöscht.

Der Brite Jonathan Rea war es, der gleich zu Beginn die schnellste Zeit hinknallte und dann in der Box sitzend gemütlich abwarten konnte. "Ich war sehr nervös", sagte der Rookie im Anschluss. "Ich wusste wirklich nicht, wann ich raus fahren soll. Aber das neue Format macht schon Spaß."

Zur Halbzeit dieser Session lagen die Aprilias von Max Biaggi und Shinya Nakano auf den Rängen zwei und vier. Damit lieferte Aprilia einen Einstand nach Maß ab, auch wenn Nakano kurz vor Schluss noch auf Rang neun verdrängt wurde und nicht mehr an der Startplatzvergabe für die ersten beiden Reihen teilnehmen durften. Dennoch eine sensationelle Leistung.

Max Neukirchner lag kurz vor Schluss noch auf dem sechsten Rang. Aber es waren noch viele schnelle Piloten draußen und auch die Final-Attacke des Stollbergers reichte nicht, um unter den besten acht zu bleiben. Der Suzuki-Pilot schied als 14. aus.

Mit Schuld daran war wieder einmal Regis Laconi. Der Franzose knallte, als die Zielflagge schon gefallen war, auf seiner letzten fliegenden Runde eine 1:31,060 in den australischen Boden und fuhr damit die bisher schnellste Runde des gesamten Wochenendes. Für die dritte Superpole schieden aus: Shinya Nakano, Ryuichi Kiyonari, Yukio Kagayama, Tom Sykes, Noriyuki Haga, Max Neukirchner, Shane Byrne und der beste Kawasaki-Pilot Broc Parkes.

Superpole 3

Das Prozedere war erneut wie vor der zweiten Session: Reifen wechseln, hektisches Schrauben und Rundenzeiten löschen.

Gleich in ihren ersten fliegenden Runden zogen die verbleibenden acht Piloten wieder heftig am Kabel. 1:31er Zeiten waren angesagt – so schnell war vorher in den Trainings und Qualis noch keiner unterwegs gewesen.

Ben Spies war es, der gleich zu Beginn eine 1:31,069 zustande brachte und auf die kein anderer Pilot mehr kam. Mit seiner neuen Yamaha R1, deren Sound etwas an die guten alten 990er aus der MotoGP erinnert, war gegen den Texaner kein Kraut gewachsen. Auch wenn man nun gespannt auf die erste 1:30er-Zeit hoffte – es passierte nicht mehr.

"Ich bin noch nie zuvor eine Superpole gefahren", war der US-Amerikaner Spies sichtlich angetan. "Ich war total nervös! Aber die erste Pole des Jahres bei meinem ersten Superbike WM-Einsatz zu holen ist natürlich großartig. Das Rennen morgen wird richtig hart. Die ersten zwölf bis 15 Piloten sind wirklich sau-schnell."

Spannend wurde es noch einmal in der letzten Minute: Nur wenige Sekunden nachdem sich Jakub Smrz auf den dritten Rang nach vorn geschoben hatte, wurde er von selbigem auch schon wieder verdrängt. Max Biaggi prügelte die Aprilia auf den zweiten Startplatz und damit zwischen Ben Spies und Jonathan Rea. Smrz verweilte auf Rang vier.

Das Ergebnis

1 Spies B. (USA) Yamaha YZF R1 1'31.069
2 Biaggi M. (ITA) Aprilia RSV4 1'31.402
3 Rea J. (GBR) Honda CBR1000RR 1'31.596
4 Smrz J. (CZE) Ducati 1098R 1'31.600
5 Fabrizio M. (ITA) Ducati 1098R 1'31.837
6 Haslam L. (GBR) Honda CBR1000RR 1'32.112
7 Checa C. (ESP) Honda CBR1000RR 1'32.537
8 Laconi R. (FRA) Ducati 1098 RS 09 1'32.649
9 Nakano S. (JPN) Aprilia RSV4 1'31.843
10 Kiyonari R. (JPN) Honda CBR1000RR 1'31.860
11 Kagayama Y. (JPN) Suzuki GSX-R 1000 K9 1'31.867
12 Sykes T. (GBR) Yamaha YZF R1 1'31.881
13 Haga N. (JPN) Ducati 1098R 1'31.907
14 Neukirchner M. (GER) Suzuki GSX-R 1000 K9 1'31.916
15 Byrne S. (GBR) Ducati 1098R 1'32.119
16 Parkes B. (AUS) Kawasaki ZX 10R 1'32.719
17 Corser T. (AUS) BMW S1000 RR 1'32.873
18 Rolfo R. (ITA) Honda CBR1000RR 1'32.997
19 Xaus R. (ESP) BMW S1000 RR 1'33.152
20 Hill T. (GBR) Honda CBR1000RR 1'33.363
21 Roberts B. (AUS) Ducati 1098R 1'33.588
22 Tamada M. (JPN) Kawasaki ZX 10R 1'33.709
23 Badovini A. (ITA) Kawasaki ZX 10R 1'34.174
24 Salom D. (ESP) Kawasaki ZX 10R 1'34.194
25 Muggeridge K. (AUS) Suzuki GSX-R 1000 K9 1'34.341
26 Scassa L. (ITA) Kawasaki ZX 10R 1'34.390
27 Iannuzzo V. (ITA) Honda CBR1000RR 1'35.767
28 Baiocco M. (ITA) Kawasaki ZX 10R 1'36.363