Es tut sich wieder einiges auf dem Superbike-Sektor. Gleich drei Hersteller präsentierten beim Pressetag auf der Intermot neue 1000er-Supersportler - natürlich nicht ganz ohne Hintergrundgedanken, was den Rennsport betrifft. Motorsport-Magazin.com hat sich danach auf Stimmenfang begeben. Das kann man von den neuen Hochleistungs-Motorrädern von Honda, Kawasaki und Suzuki mittelfristig in der Superbike-WM erwarten:

Honda CBR1000RR Fireblade

Am meisten mit Spannung wurde die neue Honda Fireblade erwartet. Das Vorgängermodell ist bekanntlich schon längst in die Jahre gekommen und erfuhr nur kleinere Upgrades. In der Superbike-WM war damit schon lange kein Blumentopf mehr zu gewinnen, nicht umsonst entschloss sich Weltmeister Jonathan Rea nach der Saison 2014 zu einem Wechsel ins Kawasaki-Lager. Honda kommunizierte in der Basis-Version der neuen Fireblade eine Zusatzleistung von gut elf PS sowie eine Gewichtsreduktion von 15 Kilo. Damit sollen der Konkurrenz von Kawasaki und Ducati in der WSBK wieder das Fürchten gelehrt werden.

Neben den reinen Zahlen verfügt die neue Honda Fireblade auch über eine aggressivere und sportlichere Optik, die bei Fans und Fachwelt Anklang findet. Auch Stefan Bradl sah sich die Basis-Version seines zukünftigen Einsatzgeräts auf der Intermot an und zeigt sich im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com auf Anhieb begeistert: "Der erste Eindruck schaut sehr gut aus, sie ist sehr kompakt geworden, sie ist jetzt ein bisschen kleiner und moderner, also vom ersten Eindruck her hat sie mir ganz gut gefallen." Dennoch ist sich Bradl bewusst, dass man bei Honda noch akribisch an der WSBK-Spezifikation der neuen Fireblade feilt: "Trotzdem ist das nicht das Motorrad, das ich dann auf der Strecke fahren werde. Ich denke, dass da schon noch ein bisschen was passiert, optisch wie auch innerlich." Um wieder durchschlagenden Erfolg in der Superbike-WM zu haben, überlässt Honda also nichts dem Zufall.

Kawasaki Ninja ZX-10RR

Doch auch Kawasaki hat gehandelt. Die Grünen, die seit 2015 in der Superbike-WM nach Belieben dominieren, wollen sich noch lange nicht vom Thron schubsen lassen. Auf der Intermot präsentierten sie eine noch aggressivere und sportlichere R-Version der aktuellen Ninja ZX-10R. Die 2017er Kawasaki Ninja ZX-10RR soll den Grundstein für weitere goldene Jahre in der WSBK legen. Die Straßenversion näherte sich im Zuge dessen noch näher an die bereits existierende Renn-Version in der Superbike-WM an.

Klar, dass das auch bei den Fahrern hohe Erwartungen schürt: "Für 2017 gibt es eine RR-Version, eine speziell homologierte Version, die unsere Performance nochmal verbessert. Vor allem auf der Motorenseite wird es besser, denn dort hatten wir dieses Jahr ein bisschen zu kämpfen. Ich erwarte also, dass wir 2017 noch konkurrenzfähiger sein werden", kündigte Weltmeister Jonathan Rea auf der Intermot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com an. Die Konkurrenz darf sich also mittelfristig auf einiges gefasst machen.

Suzuki GSX-R 1000R

Ähnlich wie Honda ließ sich auch Suzuki einige Jahre Zeit, ehe man der Weltöffentlichkeit ein neues 1000er-Superbike vorstellte. Auf der Intermot 2016 war es schließlich soweit, Suzuki präsentierte eine neue GSX-R 1000. Doch damit nicht genug: Suzuki hatte, ähnlich wie Kawasaki, auch eine R-Version der flotten Straßenmaschine in petto. Das schreit geradezu nach einem Wiedereinstieg von Suzuki in die Superbike-WM. Seit dem Ende der WSBK-Saison 2015 sucht man die Japaner schließlich vergebens im Starterfeld. Nun hat man mit der neuen GSX-R 1000R wieder eine grundsolide Basis für ein seriennahes Rennmotorrad.

"Definitiv, eine gute Basis wird sie auch sein", stimmte Gerald Steinmann, PR- und Marketing-Manager von Suzuki Deutschland im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com zu. Allerdings möchte man bei Suzuki nichts überstürzen, weshalb es noch keine konkreten Pläne zu einem Superbike-Wiedereinstieg gibt. Vielmehr möchte man einen Schritt nach dem anderen setzen. "Wir konzentrieren uns jetzt auf MotoGP und gehen dann mit dem existierenden Bike mehr in die nationalen Rennserien rein. Und WSBK... Ich würde jetzt nicht sagen 'Kommt gar nicht', ich würde jetzt aber auch nicht sagen 'Kommt morgen'. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kommen wird, aber wann es sein wird, kann ich nicht sagen", will man sich bei Suzuki noch nicht in die Karten schauen lassen.