Es gibt nur wenige Fahrer, die ihr erstes Rennen in einer für sie völlig neuen Serie gleich für sich entscheiden konnten. Seit dem heutigen Rennen der Supersport-WM auf Phillip Island gehört auch der Schweizer Randy Krummenacher dazu. Krummenacher, der in der Motorrad-WM keinen einzigen Sieg holte, setzte sich gleich im ersten Anlauf in der WSS am Ende des 18 Runden langen Rennens durch und gewann vor Federico Caricasulo und Anthony West.

Zu Beginn des Supersport-Rennens war die Führungsgruppe beträchtlich. Sie erstreckte sich vom Spitzenreiter bis hinunter zu Platz acht. Erst in der zweiten Rennhälfte setzten sich Krummenacher und sein Teamkollege Kenan Sofuoglu etwas von der restlichen Meute ab. Krummenacher lag dabei jedoch stets mit etwas Sicherheitsabstand hinter Sofuoglu. "Es war ein sehr hartes Rennen. Die verschiedenen Verhältnisse machten es hart, viele Fahrer waren zusammen", berichtete Krummenacher nach dem Rennen zunächst.

Sofuoglus Sturz spielt Krummenacher in die Karten

Eine entscheidende Rolle spielte dabei der Wind auf Phillip Island, der Windschattenschlachten bei den 600er-Supersport-Bikes noch föderte: "Dadurch, dass der Wind von vorne kam, war der Windschatten enorm wichtig und wir blieben lange eine Gruppe", erklärte Krummenacher. "Es war sehr hart, um zu kämpfen, aber ich konnte dann ein bisschen davon fahren", schilderte Krummenacher die Situation fünf Runden vor Schluss, als er sich aus der Verfolgergruppe hinter Sofuoglu lösen konnte.

Alles sah nach einem Doppelsieg des Werks-Kawasaki-Teams, doch dann geschah drei Runden vor Schluss das Unmögliche: WSS-Rekordchampion Sofuoglu stürzte ausgangs von Siberia und servierte Krummenacher damit den Sieg auf dem Silbertablett! "Ich hätte nie gedacht, dass Kenan stürzt, sorry für ihn. Und dann kam der Sieg langsam näher. Ich musste es ins Ziel bringen und ich bin richtig glücklich, super!", jubelte Krummenacher nach dem Rennen ausgelassen.