Seit seinem Wechsel zu Kawasaki hat Jonathan Rea eine beeindruckende Karriere hingelegt. In Katar krönte er sich nun zum zweiten Mal hintereinander zum Weltmeister der Superbikes. Motorsport-Magazin.com gratuliert und blickt auf die Laufbahn des zweifachen Weltmeisters zurück:

Geboren ist Jonathan Rea am 02. Februar 1987 in nordirischen Larne. Der Beginn seiner Karriere liegt nicht, wie bei so vielen Motorrad-Rennfahrern in der Minimoto-Klasse, sondern abseits der Rennstrecke. Im Jahr 1997 wurde Rea Vize-Meister der britischen 60cc-Motocross-Klasse, bevor er die folgenden Motocross-Klassen durchlief. Sein Interesse für Straßenrennen hielt sich anfangs in Grenzen, aber Freunde überredeten ihn, 2003 an der britischen 125er-Meisterschaft teilzunehmen. Reas damalige Freunde sind heute keine Unbekannten, denn es handelt sich bei ihnen um Michael und Eugene Laverty, die ebenfalls professionelle Rennfahrer sind. Eugene Laverty geht in diesem Jahr für Aspar in der MotoGP an den Start.

Aus der Heimat folgten 2015 auch sogleich Glückwünsche. Rallye-Pilot Kris Meeke gratulierte seinem Landsmann via Twitter zum ersten gewonnenen WM-Titel.

Erste Schritte auf dem Asphalt

Im darauffolgendem Jahr ging er in derselben Klasse erneut an den Start, durch einen Crash auf der schottischen Strecke Knockhill war es Rea aber nicht möglich, die Saison fortzusetzen. Seine Leistungen reichten trotzdem, um Red Bull dazu zu bewegen, ihm in der britischen Superbike-Meisterschaft einen Platz auf der werksunterstützten Honda Fireblade zu verschaffen. Der jetzige Weltmeister zeigte schon damals sein Potenzial, sicherte sich eine Pole Position und landete in der Gesamtwertung auf dem 16. Platz. Zwei Rennen fielen für Rea aus, da er sich einmal bei einem schweren Sturz während Testfahrten verletzte. Ein weiteres Mal ließ er ein Rennen ausfallen, da beim vorherigen Rennen einer seiner Junior-Teamkollegen gestorben war.

Im Jahr 2007 wurde Rea sogar Vize-Meister in der britischen Superbike-Meisterschaft, was ihm ein Angebot für das Ducati-Werksteam in der Weltmeisterschaft der WSBK einbrachte. Rea lehnte dieses Angebot jedoch ab und wechselte mit dem niederländischen Ten-Kate-Team in die Supersport-Weltmeisterschaft. Im selben Jahr wurde Rea in dieser Klasse nur von seinem eigenen Teamkollegen Andrew Pitt geschlagen. Gleichzeitig begann jedoch schon Reas Aufstieg in die Superbike-WM, da er an den letzten Läufen im portugiesischen Portimao für das Honda-Werksteam antrat. Im ersten Lauf erzielte Rea einen vierten, im zweiten Lauf nur einen 15. Rang.

Im Jahr 2009 schaffte es Jonathan Rea ganze acht Mal aufs Treppchen, Foto: Honda
Im Jahr 2009 schaffte es Jonathan Rea ganze acht Mal aufs Treppchen, Foto: Honda

Oben angekommen

Nachdem Reas Einstieg in die Superbike-WM mit einem 26. Rang in der Gesamtwertung endete, obwohl er nur an zwei Rennen teilgenommen hatte, stieg er zur Saison 2009 endgültig in die Serie auf. Bis ins Jahr 2014 blieb der heute 28-Jährige dem Honda-Werksteam treu. In seinem ersten vollständigen Jahr in der WSBK erzielte er zwei Siege in Misano und am Nürburgring. Dabei setzte er sich gegen prominente Konkurrenz wie Ben Spies oder Max Biaggi durch. In der Gesamtwertung landete Rea damit auf dem fünften Rang.

In den folgenden Jahren waren Reas Leistungen ein stetes Auf und Ab. Schaffte er es 2010 auf seinen bis dahin karrierebesten vierten Platz in der Weltmeisterschaft, fielen seine Leistungen dann wieder ab. 2011 und 2013 beendete Rea die Saison auf dem neunten Rang. Trotzdem bekam er im Jahr 2012 die Chance, zum ersten Mal auf einer MotoGP-Maschine in der Königsklasse zu starten. In Misano und Aragon ersetze er den verletzten Casey Stoner bei Repsol Honda. In Italien reichte es für einen achten Rang, im spanischen Motorland Aragon für den neunten Platz.

In seiner letzten Saison mit dem Honda-Werksteam war jedoch wieder ein Aufwärtstrend zu erkennen. Mit vier Siegen, einem zweiten Platz und ebenfalls vier dritten Plätzen schaffte es die Nummer 65 auf den dritten Rang in der Weltmeisterschaft.

Der Superbike-WM-Titel 2015 war eine Premiere für Jonathan Rea, Foto: WSBK
Der Superbike-WM-Titel 2015 war eine Premiere für Jonathan Rea, Foto: WSBK

Keine Chance für die anderen

Doch erst mit seinem Wechsel ins Kawasaki-Werksteam ging Rea endgültig in die WSBK-Geschichte ein. Obwohl er schon im Vorfeld des spanischen Laufes in Jerez bereits 144 Zähler Vorsprung auf Verfolger Davies hatte, so hatte sein Landsmann wenn auch nur noch theoretische Chancen, den WM-Titel einzufahren. Nach dem ersten Rennen unter der spanischen Sonne waren diese theoretischen Chancen Geschichte und Rea um einen WSBK-Titel reicher.

Im Jahr 2016 konnte der nun zweifache Weltmeister nicht derart dominieren, wie er es im Vorjahr getan hatte. Trotzdem schaffte er es, mit immerhin 48 Zählern Vorsprung, diesmal auf seinen Teamkollegen Sykes, in den Katar-Lauf der Superbikes zu gehen.