Ein ereignisreiches Superbike-Rennwochenende am Nürburgring endete für Aprilia mit Höhen und Tiefen. Sylvain Guintoli verlor durch einen vierten und einen fünften Platz seine Führung im Gesamtklassement und liegt nun mit insgesamt 286 Punkten einen Zähler hinter Hauptkontrahent Tom Sykes. Eugene Laverty, der sich mit guten Ergebnissen im Titelkampf zurückmelden wollte, verunfallte im ersten Lauf und kam lediglich als Fünfzehnter ins Ziel. Zwar beendete er Rennen zwei auf dem zweiten Platz, jedoch wurde der Lauf durch eine rote Flagge just in dem Moment abgebrochen, als er sich anschickte, einen Angriff auf den Führenden zu starten. Dennoch gab es für das italienische Rennteam auch Positives zu vermelden: Durch die vier Punkte-Positionen behauptete sich Aprilia an der Spitze der Konstrukteurswertung.

Nach einer missglückten Superpole im Regen war Guintoli gezwungen, aus der zweiten Reihe zu starten. In beiden Rennen machte er direkt zu Beginn einige Positionen gut, schaffte es trotz konstant schneller Runden jedoch in keinem Rennen auf das Podium. "Das war wahrlich ein schwieriges Wochenende auf einem körperlich sehr anstrengenden Kurs", resümiert der französische WM-Anwärter. "Im ersten Rennen konnte ich zu Beginn meinen Rhythmus nicht finden und hatte schon einen zu großen Rückstand auf die Führenden, als ich endlich schnelle Zeiten gefahren bin. Zudem musste ich permanent Angriffe abwehren."

Immerhin erleichterten die Anpassungen an seiner Maschine für das zweite Rennen die Aufholjagd durch das Feld und ließen Guintoli zu den Besten aufschließen, weswegen er trotz Platz fünf nur rund 1,6 Sekunden Rückstand auf Sieger Chaz Davies hatte. "Unsere Adaptionen am Setup für das zweite Rennen haben hervorragend funktioniert", freute sich der Aprilia-Pilot. "Ich konnte von Beginn an pushen und schnell zur Spitzengruppe aufschließen. Leider hat der Rennabbruch einen Angriff auf ganz vorne verhindert. Immerhin hat meine Schulter gehalten und ich konnte ohne wirkliche Schmerzen und Probleme beide Rennen beenden."

Eugene Laverty ging in den beiden Rennen durch ein Wechselbad der Gefühle. Nach guten Starts lief die Erfolgsspanne allerdings weit auseinander. So bremste ihn ein Sturz in der vierten Runde des ersten Laufs ein und warf ihn zwei Runden hinter die Spitze zurück, bevor späte Ausfälle der Konkurrenz ihn zumindest noch auf den fünfzehnten Platz nach vorne spülten. Im zweiten Lauf hingegen trumpfte der Nordire groß auf und pflügte ungebremst durch das Feld bis auf Rang zwei. Mit dem Podiumsplatz im Gepäck geht es für das Aprilia-Team bei noch acht ausstehenden Rennen nun auf die Zielgerade der Meisterschaft. Sowohl bei den Fahrern als auch bei den Konstrukteuren stehen die Chancen auf den Titel äußerst gut.