Anscheinend fühlst du dich auf dem Nürburgring ziemlich gut. Wie schätzt du den ersten Tag ein?
Carlos Checa: Das Training war sehr positiv. Wir haben verschiedene Reifen getestet und mit dem Bike Setup, das wir im letzten Jahr hatten und mit dem wir ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnten. Grundsätzlich wollten wir erst einmal ein Gefühl bekommen, besonders für das Grip-Niveau der Reifen. Wir wissen, dass die Reifen zu Beginn immer gut haften, aber nach einiger Zeit sinkt das Grip-Level ab und unser Ziel ist es, das Grip-Level konstant zu halten. Schon nach ein paar Runden ist es ein riesiger Unterschied. Das wird also unsere Aufgabe für Morgen. Heute bin ich mit dem zufrieden, was wir geschafft haben.

Was erwartest du für die Rennen am Sonntag?
Carlos Checa: Ich bin kein Fan von Erwartungen. Ich versuche einfach darauf hin zu arbeiten, das beste Ergebnis zu holen. Im Rennen will ich versuchen, vorn zu sein und natürlich versuchen zu gewinnen. Das haben wir immer im Hinterkopf. Aber wenn man das Rennen noch nicht fährt, das Gefühl noch nicht hat, wie der Grip sein wird, wie die Rivalen drauf sind. Es gibt so viele Faktoren, die man vorher nicht kennt und nicht kontrollieren kann. Natürlich ist unser Ziel immer, unser Bestes zu geben und wir wissen, dass es sich auf dieser Strecke hier vielleicht ändern könnte und wir in der Lage sind, um den Sieg zu kämpfen.

Es sieht ganz danach aus, als wäre dein WM-Titel in diesem Jahr verloren. Enttäuscht dich das?
Carlos Checa: Ja, ich bin ein bisschen enttäuscht. Wir haben viele Punkte verloren. Natürlich haben wir in diesem Jahr auch ein paar mehr Probleme als letztes Jahr. Irgendwie wussten wir, dass diese Saison viel härter werden würde, denn das Bike ist schwerer, die anderen Motorräder sind schneller und sie arbeiten viel, auch die Reifen entwickeln sich in eine andere Richtung, die wahrscheinlich eher den Vier-Zylinder-Bikes passt, also die Maschinen, die mehr Power haben. Am Ende muss ich mir aber auch eingestehen, dass ich selbst nicht so gut war, wie im letzten Jahr. Sicherlich haben wir jetzt eine andere Situation in der Meisterschaft. Schließlich war es kein perfektes Jahr, wir haben ein paar kleinere Fehler gemacht und bezahlen dafür viel. Ich versuche aber immer zurückzublicken und zu verstehen, warum das so ist. Normalerweise ist das immer harte Arbeit, das sind natürlich auch technische Aspekte. Ich will lernen, mich verbessern, versuchen aus meiner Vergangenheit zu schöpfen und ich hoffe, dass wir uns verbessern können.

Wirst du 2013 beim Althea Team bleiben?
Carlos Checa: Bisher ist nichts bestätigt.

Das letzte Rennwochenende fand auf dem Moscow Raceway, einer komplett neuen Strecke statt. Der Nürburgring ist sehr traditionell und schon lange im Kalender. Was gefällt dir besser?
Carlos Checa: Ich denke, der Nürburgring ist modern, auch Brünn. Das sind wirklich gute Strecken. In Russland hatten wir eine neue Strecke und es gab einen sehr langsamen Abschnitt, der wahrscheinlich zu langsam für unsere Bikes ist. Dann hast du eine sehr lange Gerade und ich mag das nicht. Es gibt aber einige Abschnitte, die sehr schön sind. Sie wollen die Strecke jetzt noch etwas breiter und länger machen. Ich habe den Plan gesehen und ich denke, wenn sie das machen, dann wird der Moscow Raceway sich extrem verbessern. Der Nürburgring ist eine der Strecken, die ich schon immer mochte. Es geht hoch und runter, hat langsame und schnelle Abschnitte, allerdings ist es immer sehr rutschig, es ist schwer, Grip zu finden, aber ich denke diese Rennstrecke ist auf dem besten Niveau. Das einzige, was mich stört ist das Wetter, aber dieses Mal kann ich mich wahrlich nicht beschweren.