Die lange Verletzungspause von Chris Vermeulen soll an diesem Wochenende passe sein. Er und sein Kawasaki Racing Team rechnen sich aus, dass der Australier mit den niederländischen Wurzeln am Wochenende in Assen, Holland, wieder an allen Sessions der Superbike WM, und damit auch an den Rennen, wird teilnehmen können.

Ein besonderer Leckerbissen ist es für Vermeulen, dass er aus diesem Land stammt. "Meine Großeltern väterlicherseits kamen, ich glaube kurz nach dem Krieg Ende der 1940er oder Anfang der 50er Jahre, nach Australien", schilderte der ehemalige Supersport-Weltmeister. "Sie wurden in Holland geboren, mein Vater war in dritter Generation Bäcker und sie lebten nicht so weit von Amsterdam, in einer kleinen Stadt im Süden davon."

Chris Vermeulen will am Wochenende in Assen endlich wieder groß ins Geschehen eingreifen, Foto: Kawasaki
Chris Vermeulen will am Wochenende in Assen endlich wieder groß ins Geschehen eingreifen, Foto: Kawasaki

Vermeulens Großeltern seien dann mit vier Kindern nach Australien gegangen, wo dann sein Vater das Licht der Welt erblickte. "Sie hatten dann neun Kinder, es war also eine große Familie. Mein Vater ist jetzt Bäcker in Australien, somit in der vierten Generation, aber ich sagte, dass es hier aufhören muss", lachte Vermeulen.

So wie es Teile seiner Familie immer wieder einmal zurück nach Holland zieht, kommt auch Chris Vermeulen mindestens ein Mal im Jahr zurück - zum Rennen in Assen. Und das steht an diesem Wochenende an und es ist noch aus einer anderen Sicht ein ganz besonderes: Vermeulen will nach seiner langen Verletzungspause endlich sein vollständiges Comeback feiern.

"Ich bin schon vier WSBK-Rennen in Assen gefahren, holte drei Siege und einen vierten Rang", blickt Vermeulen stolz auf seine Geschichte in den Niederlanden zurück. "Das war aber auf der alten und längeren Strecke, die einfach mein Lieblingsplatz auf der Welt war. Trotzdem ist Assen für mich noch wie ein zweites Heimrennen und es kommen da viele Vermeulens hin. Die Cousins meines Vaters und andere Verwandte, also ist es immer schön, dort zu sein."

In den Niederlanden gibt es viele Sportarten, die sich zum Teil mit denen in Australien ähneln. Für Vermeulen kam aber nie etwas anderes als Motorradfahren in Frage. "Wenn ihr mich mit einem Fußball sehen würdet, dann würden mich die Niederlande glaube nicht haben wollen. Sie spielen hier mittlerweile auch Cricket und bei der letzten Weltmeisterschaft haben sie sich sehr gut angestellt. Aber da bin ich auch ziemlich hoffnungslos drin. Ich kann nur ein Motorrad fahren und ich kann nicht viel anderes wirklich, denke ich."