Ein zufriedenstellendes Wochenende für das Team ZaWotec Racing, erwartet hatte man sich allerdings mehr... Auf der kürzesten Strecke des Porsche Carrera Cup Deutschland, dem Norisring bei Nürnberg, haben die zwei ZaWotec-Piloten Norbert Siedler und Lukas Schreier das beste Rennwochenende dieser Saison abgeliefert. Mit den Plätzen 9 und 14 im Samstagrennen und 13 und 14 beim Rennen am Sonntag ist das Team grundsätzlich zufrieden, sieht aber noch sehr viel Luft nach oben und will sich fortan von Rennen zu Rennen steigern.

Neo-Pilot Norbert Siedler, der seit diesem Rennwochenende Marko Klein im schwarz-roten Porsche 911 GT3 Cup abgelöst hat: "Ich hätte es mir ehrlicherweise schon ein bisschen anders vorgestellt. Das Training war gut mit Platz 4 am Freitag, leider waren wir dann im Qualifying zu weit hinten. Ich bin auch das Auto nicht mehr so gewohnt, weil ich jetzt immer Autos mit ABS gefahren bin, aber grundsätzlich war das Rennen gestern mit der drittschnellsten Rennrunde gut. Im Endeffekt hätte ich mir mehr vorgestellt, aber wir müssen trotzdem zufrieden sein."

Die Enttäuschung bei Norbert Siedler ist nachvollziehbar, hatte er letztes Jahr doch ein Rennen am Norisring für sich entschieden. Vielleicht beantwortet auch deshalb Teamchef Mario Wolf die Frage, ob er denn zufrieden mit den Ergebnissen Norbert Siedlers sei, nur mit einem Jein: "Definitiv muss es mit Norbert Siedler weiter nach vorn gehen. Wir haben jetzt an dem Wochenende gesehen, wo Nachholbedarf ist und müssen als Team richtig zusammen wachsen. Norbert sagt auch selbst, dass der Umstieg vom R auf den 911 nicht so einfach ist, wie er es sich gedacht hat. Grundsätzlich sind wir auf einem sehr guten Weg, beide Jungs sind bei beiden Rennen in die Punkte gefahren, es darf aber in Zukunft ruhig weiter nach vorne gehen."

Vom Heimrennen zum Heimrennen

Rookie Lukas Schreier, der in elf Tagen seinen 19. Geburtstag feiert, kennt den Norisring nicht nur aus den letzten beiden Jahren vom Scirocco R-Cup, sondern auch weil er quasi ums Eck zu Hause ist, im eine Stunde entfernten Donauwörth. "Ich kenne die Strecke relativ gut, aber mit dem Porsche, den ganzen Bodenwellen und ohne ABS ist es wesentlich schwerer, hier zu fahren", so der junge ZaWotec-Teamfahrer, der eigentlich seinen ersten Top-10-Platz einfahren wollte, startete er im ersten Rennen doch auf Startposition 11.

"Ich habe zwei, drei Verbremser gehabt, habe auch unnötige Fehler gemacht, das regt mich natürlich auf. Platz 14 ist zwar okay, aber es wäre mehr drin gewesen. Trotzdem, zweimal Punkte mitgenommen, das ist für mich gerade in Hinblick auf die Junior-Wertung wichtig und diesen Schwung muss ich jetzt in die nächsten Rennen mitnehmen, bei denen ich hoffentlich wieder punkten kann."

ZaWotec-Technikchef Thomas Fink ist zufrieden mit dem Rennwochenende und hat sehr viel Potential in den beiden Fahrern gesehen: "Wir sind sehr positiv gestimmt für die Zukunft, es wird sehr weit nach vorne gehen und da arbeiten wir jetzt alle auch sehr hart daran."

Vom Heimrennen für Lukas Schreier geht's nämlich auch schon ab ins Heimrennen für das Team. Von 01. bis 03. August macht der Porsche Carrera Cup Deutschland am Red Bull Ring in der Steiermark halt. Vor dem Rennen in Spielberg warten noch zwei Testtage auf das Team, CEO Mario Wolf weiß aber schon jetzt ganz genau, wo er seine beiden Piloten in einem Monat sehen will: "Norbert am Podium, Lukas unter den Top Ten."