Das neunte NASCAR Cup-Rennen der Regular Saison auf dem Texas Motor Speedway war ein Thriller der Extraklasse. Nach fast schon langweiliger ersten Stage entwickelte sich ein wildes Rodeo auf dem Oval in Fort Worth mit insgesamt 16 Gelbphasen. Publikumsliebling Chase Elliott gewann nach 276 Runden in der zweiten Verlängerung unter Gelb das verrückte Rennen.

Elliott beendete mit seinem ersten Saisonsieg eine Durststrecke von 42 sieglosen Rennen nach Beinbruch. Es war gleichzeitig sein erster Sieg in Fort Worth und der 19. Erfolg in seiner Karriere. Polesetter Kyle Larson gewann die erste Stage und Ross Chastain die zweite Stage. Insgesamt wechselte 23 Mal die Führung durch 13 verschiedene Fahrer.

Polesetter Kyle Larson führt nach dem Start im Hendrick-Chevrolet
Polesetter Kyle Larson führt nach dem Start, Foto: Getty Images / NASCAR

Stage 1: Larson gewinnt Stage 1 nach drittem Pole Award in Folge

Larson gewann zum dritten Mal in Folge den Pole Award in dieser Saison. Es war die 19. Pole in seiner Karriere. Gleichzeitig war seine erste Texas-Pole die 250. Jubiläums-Pole für Hendrick Motorsports. Larson gewann anschließend mit dominanter Vorstellung die erste Stage mit Boxenstopps unter Grün nach 80 Runden. Er holte sich die zehn Bonuspunkte vor den beiden Gibbs-Toyota-Piloten Christopher Bell und Denny Hamlin.

Stage 2: Jetzt begann das Strategie-Rodeo in Texas

Die zweite Stage über 85 Runden begann nach der Conclusion-Caution mit einem Reifenverlust von Spitzenreiter Larson, obwohl sein letzte Reifenwechsel fast 50 Runden zurücklag. Er verlor durch Strafe gleich zwei Runden.

Anschließend verfolgten die Team sehr unterschiedliche Tank- und Reifenstrategien. Nach 165 Runden gewann Chastain im TrackHouse-Chevrolet die zweite Stage nach 27 Führungsrunden am Stück. Bubba Wallace im 23XI-Toyota wurde Zweiter vor Titelverteidiger Ryan Blaney im Penske-Ford.

Restart mit Leader Chase Elliott (#9 Hendrick Motorsports) vor Ross Chastain (# 1 TrackHouse Racing)
Der letzte Restart in der Verlängerung mit Elliott und Chastain in Reihe 1, Foto: Getty Images / NASCAR

Stage 3: Thriller durch 12 Gelbphasen in 107 Runden

Die dritte Stage ging über 107 Runden. Wallace blieb nach der Conclusion-Caution auf der Strecke und führte das Rennen in die entscheidende Phase. Es folgten insgesamt zwölf Gelbphasen und achtmal wechselte die Führung an der Spitze.

Nachdem Chastain ab Runde 214 kurz wieder die Leader-Position übernommen hatte, folgten Joey Logano und Tyler Reddick als Spitzenreiter. Elliott übernahm ab Runde 235 bis 244 das Kommando. Dann ging Hamlin für 15 Runden in Führung. Larson drehte sich von der Strecke und sorgte für den entscheidenden Führungswechsel zu Gunsten von Elliott. Elliott lag zum Zeitpunkt der Gelben Flagge nur Millimeter vor Hamlin.

Jetzt hatte Elliott nach dem Restart nur noch zwei Runden zu fahren. Eine Runde später flog Hamlin nach Zweikampf mit Elliott in die Mauer. Es gab Verlängerung. Aber sofort nach dem Overtime-Restart knallte es im Mittelfeld.

Letzte Overtime-Runde: Sehr fragwürdige Aktion von Byron

Es gab die zweite Verlängerung. Elliott hatte kaum noch Sprit im Tank. Elliott verteidigte erneut die Führung gegenüber dem neuen Zweiten Chastain. Eine halbe Runde später wurde Chastain auf der Gegengerade von Byron umgedreht. Weil die weiße Flagge für die letzte Runde schon gezeigt worden war, gab es keine weitere Verlängerung. Elliotts Teamkollege Byron verhalf mit dieser deutlich unfairen Aktion seinem Teamkollegen Elliott zum Sieg.

Chase Elliott (Hendrick Motorsports) feiert seinen 1. Saisonsieg
Chase Elliott feiert im Ziel, Foto: LAT Images

Top-10 & Gesamtstand: Dauerbrenner Hendrick vs. Gibbs

Hinter Elliott erzielte Brad Keselowski im RFK-Ford sein bestes Saisonresultat. Dritter wurde Byron mit seinem dritten Top-10-Resultat in Folge. Gibbs-Pilot Reddick erreichte mit Platz vier sogar sein viertes Top-10-Ergebnis in Folge. Daniel Suarez im TrackHouse-Chevrolet wurde Fünfter vor Chase Briscoe im Stewart-Haas-Ford und Wallace.

Das Childress-Duo mit Austin Dillon und Kyle Busch folgte auf Rang acht und neun. Carson Hocevar ist der erste Rookie in dieser Saison, der ein Rennen in den Top-10 beendete. Hocevar im Spire-Chevrolet war damit bereits zum fünften Mal bestplatzierter Rookie.

Larson beendete das Rennen auf Rang 21, ist aber immer noch mit fünf Stage-Siegen der beste Punktesammler in der Gesamtwertung. Hamlin wurde auf Platz 30 gewertet. Chastain belegte nur Position 32 und wollte sich nach dem Rennen nicht zu der Aktion von Byron äußern.

Im Gesamtstand für die Playoffs gibt es nun sechs Saisonsieger. Briscoe ist neu in den Top-16 vertreten, dafür flog Kyle Busch raus. Zwischen Position 13 und 18 geht es sehr eng zu.

Chase Elliott (Hendrick Motorsports) feiert seinen 1. Saisonsieg in der Victory Lane
42 Rennen musste Elliott auf diesen Moment warten, Foto: LAT Images

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Statistiken zum 9. Saisonrennen (Regular Season)

Runden & Renndauer:
267+9 (Stages: 80/85/102+9) Runden (414 Meilen), 3:33:14 Stunden
Sieger:
Chase Elliott (1. Sieg 2024, 1. Texas-Sieg, 19. Karriere-Sieg)
Punktbester Fahrer:
Chase Elliott, 45 (4/1/35) Punkte
Stage-Siege (2024):
Stage 1: Kyle Larson (5)
Top-10: #5, 20, 11, 45, 14, 12, 9, 34, 24, 23
Stage 2: Ross Chastain (1)
Top-10: #1, 23, 12, 43, 14, 6, 21, 47, 54, 9
Stage 3/Ziel: Chase Elliott (1. Sieg 2024)
Top-10: #9, 6, 24, 45, 99, 14, 23, 3, 8, 77

NASCAR Cup Zwischenstand
TOP 20 (nach Rennen 9/36)

Regular Season 2024
(mit allen Bonuspunkten & Strafen)
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alle Sieger (Rennen 1-26):
1. (1) William Byron, 297 Punkte (3 Siege)
2. (2) Denny Hamlin, 307 Punkte (2 Siege)
3. (3) Kyle Larson, 335 Punkte (1 Sieg)
4. (8) Chase Elliott, 304 Punkte (1 Sieg)
5. (4) Christopher Bell, 250 Punkte (1 Sieg)
6. (5) Daniel Suarez, 210 Punkte (1 Sieg)
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Gesamtpunkte (ohne Sieg):
7. (6) Martin Truex Jr., 318 Punkte
8. (9) Ty Gibbs, 280 Punkte
9. (7) Ryan Blaney, 278 Punkte
10. (11) Tyler Reddick, 269 Punkte
11. (13) Bubba Wallace, 256 Punkte
12. (10) Ross Chastain, 247 Punkte
13. (17) Chase Briscoe, 231 Punkte
14. (14) Chris Buescher, 229 Punkte
15. (12) Alex Bowman, 228 Punkte
16. (15) Joey Logano, 217 Punkte
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On the bubble:
17. (16) Kyle Busch, 217 Punkte
18. (18) Brad Keselowski, 216 Punkte
19. (20) Erik Jones, 179 Punkte
20. (19) John Hunter Nemechek, 160 Punkte
Die ersten 16 Fahrer sind für die PLAYOFFS qualifiziert

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