Das zwölfte Rennen der Regular Season auf dem Homestead-Miami Speedway war gleichzeitig das achte Saisonrennen nach der Corona-Pause und das erste mit 1.000 zugelassenen Zuschauern. Nach 267 Runden siegte Denny Hamlin auf dem 1,5 Meilen Oval im Sonnenstaat Florida. Es war sein dritter Sieg in dieser Saison und auf dem Homestead-Oval. Der Gibbs-Toyota-Fahrer ist jetzt der einzige Fahrer, der in dieser Saison alle drei Stages in einem Rennen gewinnen konnte. Gleichzeitig war es der 40. Karriere-Sieg für Hamlin. Hinter Hamlin, mit imponierenden 137 Führungsrunden, zeigten auch Chase Elliott, Ryan Blaney und vor allem Rookie Tyler Reddick ein starkes Rennen.

Denny Hamlin steht zum vierten Mal in Folge auf der Homestead-Pole, Foto: NASCAR
Denny Hamlin steht zum vierten Mal in Folge auf der Homestead-Pole, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Losglück für Hamlin

Für das elfte Saisonrennen wurden 38 Fahrer von den Teams für das Rennen auf dem Homestead-Miami Speedway gemeldet. Damit gibt es zum sechsten Mal in diesem Jahr kein komplettes Starterfeld mit 40 Fahrern. Die beiden Open-Teams sind startberechtigt. Fahrerwechsel werden inzwischen in einigen Rennen mit einer Strafversetzung ans Ende der Startaufstellung bestraft. Für das Homestead-Rennen gab es insgesamt zwei Änderungen bei den üblichen Teams mit den Startnummern #53 und #77.

Die Top-38 der Startaufstellung wurde für das Rennen in drei Töpfen ausgelost. Die Unterteilung erfolgte nach den Platzierungen in der Owner-Points-Wertung. Separat wurden die Startplätze eins bis zwölf, 13 bis 24 und 25 bis 36 ermittelt. Die beiden Open-Teams bilden den Abschluss mit den Startplätzen 37 und 38.

Gibbs-Toyota-Pilot Hamlin gewann zum ersten Mal die Verlosung und steht auf der Pole Position. Damit startet Hamlin zum vierten Mal in Folge in Florida vom besten Startplatz. Es folgen die beiden Penske-Teamkollegen Joey Logano und Brad Keselowski. Champion und Vorjahressieger Kyle Busch startet von Rang vier. Bis auf Jimmie Johnson und Chris Buescher starten ausnahmslos Playoff-Teilnehmer 2019 aus den Top-15 der Startaufstellung. Nur Aric Almirola und William Byron beginnen das Rennen weiter hinten aus der elften Startreihe. Austin Dillon, der von Position 16 starten wird, ist stolzer Vater eines Sohnes geworden. Bestplatzierter Rookie ist John Hunter Nemechek auf Position 18.

Start/Stage 1: Gewitter sorgt im Sonnenstaat für Verzögerungen

Die Rookies Quin Houff und Garrett Smithley verloren ihren Startplatz und mussten vom hinten starten. Nach zwei Pole Awards, einer Regen-Pole und einer Corona-bedingten Auslosungs-Pole stand Hamlin zum vierten Mal in Folge in Florida auf Pole Position. Bei Luft-Temperaturen von 30 Grad und Asphalt-Temperaturen von 52 Grad hatten die Piloten erneut auch mit der Hitze zu kämpfen. Ebenfalls konnte eine Gewitterfront für Unterbrechungen sorgen. Acht Minuten vor dem Start regnete es in Kurve vier. Der Regen wurde stärker und sorgte für eine Verzögerung. Die Air Titan Jet-Dryer kamen auf die Strecke.

Mit einer Stunde Verspätung erfolgte endlich der Start. Polesetter Hamlin verlor die Führung in Runde eins an Logano und Keselowski. In Runde drei gab Gelb wegen Wetterleuchten über dem Speedway. Die Fahrer stellten ihr Auto in der Boxengasse ab und es gab Rot in Runde fünf. Nach weiteren 60 Minuten war zwar die Strecke trocken, aber Blitze waren ein Sicherheitsproblem. 80 Minuten später stiegen die Fahrer wieder in ihr Fahrzeug. Erneute Blitze im Umkreis waren der Grund für eine weitere Verzögerung.

Das Warten in der Boxengasse auf den Restart, Foto: NASCAR
Das Warten in der Boxengasse auf den Restart, Foto: NASCAR

Start/Stage 1: Mehr Blitze am Himmel, als absolvierte Runden

Es dauerte weitere 50 Minuten, bis der nächste Startversuch unternommen wurde. Nach 3:15 Stunden Unterbrechung stände zu diesem Zeitpunkt eigentlich der Sieger fest. Dann erfolgte der Restart mit Leader Logano. Logano verteidigte knapp vor Hamlin die Führung. In Runde 21 sorgte Ryan Newman für die zweite Caution und damit für eine vorgezogene Competition Caution. Logano führte nach den Boxenstopps weiterhin. Elliott fuhr kurz darauf auf Rang zwei vor Rookie Reddick. In Runde 30 übernahm Elliott das Kommando an der Spitze. Auch Reddick, der von Rang 24 gestartet war, zog an Logano vorbei.

Zwei Runden später folgte die dritte Gelbphase, weil erneut Blitze am Himmel auftauchten. Es gab Rot. Die Autos wurden erneut in der Boxengasse abgedeckt. 40 Minuten später gab es nach ein paar Runden hinter dem Pace Car wieder Boxenstopps. Logano und Kevin Harvick hatte Probleme beim Service. Elliott führte jetzt vor Blaney und Michael McDowell. Blaney zog an Elliott vorbei, aber Elliott konterte sofort. Die Führung wechselte nun fast nach jeder Kurve. Dann hatte sich Blaney durchgesetzt. In Runde 45 war Hamlin neuer Zweiter.

Stage 1: Hamlin gewinnt Stage 1 nach 80 Runden in knapp 5 Stunden

Elliott musste anschließend auch Reddick und Almirola ziehen lassen. Es folgte ein Zweikampf um den Stage-Sieg. Durch Überrundungsverkehr konnte Blaney die Führung immer wieder knapp verteidigen. In Runde 76 knackte Hamlin endlich Blaney und zog sofort davon. Nach fast fünf Stunden gab es in Runde 80 die ersten Bonuspunkte zu verteilen. Hamlin gewann nach Daytona seine zweite Stage vor Blaney und Reddick. Mit großen Abstand wurde Elliott Vierter vor Almirola, Keselowski, Alex Bowman, Byron, Clint Bowyer und dem Zehnten Buescher.

Viel Platz für die zugelassenen Zuschauer, Foto: NASCAR
Viel Platz für die zugelassenen Zuschauer, Foto: NASCAR

Stage 2: Hamlin gewinnt auch Stage 2 nach 160 Runden

In der ersten Conclusion Caution zwischen den Stages kamen alle Fahrer zum Service. Hamlin blieb vor Elliott und Blaney in Führung. Die drei Piloten boten anschließend eine rundenlange Show um die Führung. Blaney setzte sich in Runde 91 endgültig durch, Elliott fiel zurück und Reddick war neuer Dritter hinter Hamlin. Ab der 110. Runde konnte Hamlin den Rückstand von 1,6 Sekunden auf Blaney etwas verringern. Acht Runden später gab es die ersten Boxenstopps unter Grün. Dadurch übernahm Rookie Reddick kurz die Führung.

Hamlin hatte mit einem schnellen Stopp Blaney gewaltig überholt und führte jetzt mit 2,3 Sekunden. Reddick hatte durch den späten Stopp über sieben Sekunden verloren. Byron war Vierter vor Elliott, Bowman und Kyle Busch. Hamlin kontrollierte das Rennengeschehen mit wachsendem Vorsprung. Nach 160 Runden holte Hamlin auch den Sieg in Stage zwei mit fast sechs Sekunden Vorsprung. Reddick wurde Zweiter vor Elliott nach starkem Endspurt. Blaney belegte Rang vier vor Byron, Bowman, Martin Truex Junior, Austin Dillon, Kyle Busch und Almirola. Damit gab es zum sechsten Mal einen doppelten Stage-Sieg im zwölften Rennen. Schlechtes Omen für Hamlin, denn kein Fahrer siegte anschließend.

Stage 3: Starkes Racing in den Top-4

Nach den Boxenstopps in der zweiten Conclusion Caution folgte die finale Stage über 107 Runden. Das Rennen in der Boxengasse gewann Hamlin vor Elliott, Reddick und Blaney. Noch 21 Fahrer befanden sich in der Führungsrunde. Logano lag zwei Runden und Johnson vier Runden zurück. Hamlin gewann den Restart. Die sechste Gelbphase folgte in Runde 171 durch Logano und Ryan Newman. Die Fahrer kamen erneut zum Service herein. Hamlin kam knapp als Erster wieder auf die Strecke. Elliott, Reddick und Blaney lagen dahinter. Wieder erwischte Hamlin einen Bombenstart.

Truex verlor beim Restart sieben Positionen und lag nur noch auf Position zwölf. Rookie Christopher Bell war dadurch nach 177 Runden zweitbester Toyota-Fahrer auf Rang sieben. Vorjahressieger Kyle Busch war bisher kaum zu sehen und belegte Platz zehn nach 185 Runden. In Runde 194 übernahm Blaney die Führung. Die Führung wechselte in den nächsten Runden laufend. Dann war Hamlin wieder der Leader und Elliott übernahm Rang zwei.

60 Runden vor Rennende hatten sich alle vier Gibbs-Toyota-Piloten in denTop-10 platziert. Bell war der fünfte Toyota-Fahrer, der weiterhin auf Position acht lag. Hamlin und Elliott lagen nur 0,5 Sekunden auseinander. Blaney fehlten schon über zwei Sekunden auf Hamlin. Ab Runde 213 folgten die nächsten Boxenstopps unter Grün. Hamlin kam eine Runde nach Elliott zum Service. Dadurch führte jetzt Elliott mit zwei Sekunden vor Hamlin. Hamlin verringerte den Rückstand pro Runde um 0,1 Sekunden. Zehn Runden lang fuhren beide Kontrahenten zeitgleiche Rundenzeiten

Ab Runde 232 griff Hamlin energisch an. Überrundungsverkehr half Elliott bei der Verteidigung. Genau 30 Runden vor Rennende hatte Hamlin die Führung wieder erobert. Logano spielte bei seiner erneuten Überrundung eine unglückliche Rolle. Kurz darauf wurde Harvick überrundet. Hamlin konnte einen kleinen Vorsprung erzielen. Allerdings fuhren die Top-4 zeitlich auf einem Level und lagen insgesamt nur 2,5 Sekunden auseinander.

Denny Hamlin gewinnt den letzten Restart, Foto: NASCAR
Denny Hamlin gewinnt den letzten Restart, Foto: NASCAR

Stage 3/Ziel: Dritter Saison- und Homestead-Sieg für Hamlin

15 Runden vor Rennende rückten die Top-4 noch näher zusammen. Mit jeweils 0,5 Sekunden Abstand ging es in die letzten zehn Runden. Elliott holte plötzlich wieder auf. Hamlin konterte und führte mit 1,2 Sekunden drei Runden vor dem Ziel. Dann hatte es Hamlin geschafft und alle drei Stages gewonnen. Hinter dem nun dreifachen Saison- und Homestead-Gewinner blieb Elliott Zweiter vor Blaney, Reddick, Almirola, Kyle Busch, Austin Dillon, Bell, Byron und dem Zehnten Keselowski.

Offizielle Ergebnisse kommen am Montag/Dienstag und/oder Donnerstag/Freitag