Das fünfte Saisonrennen auf dem Auto Club Speedway endete nach Verlängerung mit einem Sieg von Kyle Larson. Damit gab es auch im fünften Rennen den fünften Saisonsieger. Larson ist allerdings der erste Fahrer in diesem Jahr, der von der Pole Position gewinnen konnte. Das gelang in Fontana zuvor nur einem Fahrer. Nach drei zweiten Plätzen in Folge erzielte der Ganassi-Pilot den zweiten Karriere-Sieg bei seinem Heimrennen. In den letzten 24 Runden gab es vier Gelbphasen. Die Restarts sorgten für Dramatik ohne Ende, während zuvor das Rennen von Larson und Truex einsam diktiert wurde. Es war das vierte Fontana-Rennen in Folge, dass erst in der Verlängerung entschieden wurde.

Vor dem Start

Sticker für das 600. Rennen von Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR
Sticker für das 600. Rennen von Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR

Auch vor dem fünften Saisonlauf steht mit Larson ein anderer Fahrer auf der Pole Position. Kein Fahrer konnte in diesem Jahr vom besten Startplatz gewinnen. Saisonübergreifend sind es sogar 14 Rennen ohne Sieg nach Pole Award. Auf dem Superspeedway in Fontana gab es in den bisherigen 27 Austragungen nur in der Saison 2008 durch Jimmie Johnson einen Sieg vom ersten Startplatz. In diesem Rennen über die damalige Länge von 250 Runden stellte Fontana-Rekordsieger Johnson auch den Rekord mit 228 Führungsrunden auf. Gleichzeitig wurde mit zwölf Rennunterbrechungen ein weiterer Rekord aufgestellt. Kevin Harvick reichte 2015 eine Führungsrunde zum Sieg. Ein Jahr zuvor gab es die Rekordzahl von 35 Führungswechseln.

Für Larson war es die erste Pole auf dem Auto Club Speedway und die zweite in seiner Karriere. Seinen ersten und bisher einzigen Cup-Sieg holte er in Michigan 2016. Denny Hamlin startet ebenfalls aus der ersten Reihe. Dahinter platzierten sich mit Brad Keselowski, Martin Truex Junior und Ryan Newman die letzten drei Rennsieger dieser Saison. Daniel Suarez startet als bester Rookie von Rang zehn. Dale Earnhardt Junior bestreitet sein 600. Cup-Rennen von Startplatz 18. Danica Patrick, die am Samstag 25 Jahre alt wurde, beginnt das Rennen über 200 Runden von Position 22. Rekordsieger Johnson beginnt das Rennen im Ersatzfahrzeug von Platz 27.

Start/Stage 1: Larson dominiert und gewinnt seine erste Stage

Polesetter Kyle Larson gewinnt den Start in Fontana, Foto: NASCAR
Polesetter Kyle Larson gewinnt den Start in Fontana, Foto: NASCAR

David Ragan, Jubilar Dale Earnhardt, Paul Menard und Jeffrey Earnhardt verloren ihren Startplatz und mussten von hinten starten. Larson hatte am Samstag das Xfinity-Rennen gewonnen und ging als Favorit in das fünfte Saisonrennen.

Polesetter Larson gewann den Start, während Hamlin kaum von der Stelle kam und der hinter ihm startende Brad Keselowski nach einem Bump von Newman viele Plätze verlor. In der vierten Runde wurde Keselowski von Ty Dillon und Johnson in die Zange genommen und landete im Infield. Damit war früh die erste Caution fällig. In Runde acht wurde das Rennen fortgesetzt. Leader war weiterhin Larson vor Truex und Chase Elliott, während Keselowski nach Reparaturarbeiten vom letzten Platz das Rennen wieder aufnahm. Auch die Front von Harvicks Ford musste getapt werden. Keselowski hatte aber keine Runde verloren. Innerhalb von sieben Runden baute Larson seinen Vorsprung auf zwei Sekunden aus.

Harvick musste in Runde 34 nach Reifenschaden einen Extra-Stopp einlegen und lag nun eine Runde zurück. Zur Halbzeit der ersten Stage führte Larson vor Truex, Elliott, Jamie McMurray und Rookie Erik Jones. Kurz darauf kamen die ersten Fahrer unter Grün zum Boxenstopp. Truex machte seinen Stopp etwas früher und übernahm dadurch die Führung vor Larson. Nach 47 Runden hatte Larson den Rückstand aufgeholt und übernahm eine Runde später wieder die Führung. Sofort setzte sich Larson ab und war auf dem Weg zum ersten Stage-Sieg in dieser Saison. Kurz darauf wurden Johnson und Keselowski überholt und damit waren nur noch 18 Fahrer in der Führungsrunde.

Larson gewann Stage 1 nach 60 Runden mit 0.448 Sekunden Vorsprung vor Truex. Weitere Bonuspunkte sicherten sich Elliott, McMurray, Kyle Busch, Clint Bowyer, Joey Logano, Jones, Ryan Blaney und der Zehnte Hamlin. Keselowski erhielt den Lucky Dog.

Stage 2: Truex dominiert den zweiten Teil

Jimmie Johnson mit völlig neuer Einpark-Technik, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson mit völlig neuer Einpark-Technik, Foto: NASCAR

Larson verlor bei den anschließenden Boxenstopps vier Positionen. Beim Restart führte jetzt Truex vor McMurray, Bowyer und Kyle Busch. Truex behauptete die Führung, hatte aber sofort Larson im Rückspiegel. Nach 80 Runden hatte sich Truex um 2.2 Sekunden abgesetzt und weitere zehn Runden später waren es bereits 3.5 Sekunden. Genau zur Halbzeit von Stage 2 kam Truex zum Reifenwechsel und Tanken in die Boxengasse. Larson folgte ihm sofort. Erneut verlor Larson viel Zeit und war nun Dritter hinter Bowyer mit 6.4 Sekunden Rückstand auf den Leader Truex.

In Runde 99 war Larson wieder Zweiter vor Bowyer, Elliott und Jones. Nach 120 Runden hatte Truex mit fast acht Sekunden Vorsprung Stage 2 gewonnen. Es war bereits der dritte Stage-Sieg für Truex. Larson wurde Zweiter vor Elliott, der noch Bowyer überholen konnte. Platz fünf sicherte sich Jones vor McMurray, Kyle Busch, Logano, Hamlin und Keselowski. Ty Dillon sicherte sich auf Position 19 liegend den Lucky Dog.

Stage 3: Zweikampf Larson vs. Truex

Rookie Erik Jones fuhr ein starkes Rennen, Foto: NASCAR
Rookie Erik Jones fuhr ein starkes Rennen, Foto: NASCAR

Das Rennen in der Boxengasse gewann Truex ganz knapp vor Larson. Unverändert ging die Top-10 in den Restart. Larson griff sofort an und überholte Truex in Kurve eins. Jetzt gab es harte Positionskämpfe im gesamten Feld. Nun setzte sich Larson ab und hatte 15 Runden nach dem Restart 1.9 Sekunden Vorsprung. 50 Runden vor Rennende begann durch Logano die nächste Runde der Boxenstopps unter grüner Flagge. Larson und Truex kamen fünf Runden später zum Service. Kyle Busch blieb lange auf der Strecke und war nun der Leader.

In Runde 162 musste auch Kyle Busch in die Boxengasse abbiegen. Die von ihm erhoffte Caution war nicht gekommen. Leader Larson und Truex trennten nur 0.2 Sekunden und beide Fahrer hatten jeweils 73 Führungsrunden absolviert. Anschließend baute Larson seinen Vorsprung langsam aus. 25 Runden vor Rennende gab es die zweiten Stopps unter Grün in Stage drei. Elliott und Logano waren die ersten Fahrer beim Service. Dann folgte die vierte Caution in Runde 179, als Rookie Gray Goulding in der Maue landete.

Larson gewinnt nach Gelbphasen-Flut

Kyle Larson führt vor Brad Keselowski, Foto: NASCAR
Kyle Larson führt vor Brad Keselowski, Foto: NASCAR

Larson wurde in der Boxengasse am schnellsten abgefertigt. Hamlin verbesserte sich um vier Positionen auf Rang zwei vor Kyle Busch und Matt Kenseth. Bowyer war Fünfter vor McMurray und Truex, der fünf Plätze verloren hatte. Larson hatte nun drei Gibbs-Toyota-Fahrer als direkte Verfolger. Der Restart erfolgte in Runde 184. Nach wenigen Metern gab es eine Berührung zwischen McMurray und Kenseth. Kenseth wurde dann von Truex am Heck getroffen und flog ab. Beim fünften Restart führte Larson nun vor Kyle Busch, Bowyer, Hamlin und McMurray.

Jetzt waren noch elf Runden zu fahren. Larson gewann auf der oberen Line das Startduell und Hamlin übernahm in Kurve zwei den zweiten Platz. Truex schoss von Platz acht auf drei. Doch Rookie Corey LaJoie sorgte im gleichen Moment für die sechste Caution und beendete diese dramatische Phase. Hamlin, Truex und McMurray blieben auf der Strecke. Larson war der schnellste Stopper und war nun Vierter beim Restart vor Kyle Busch und Ryan Blaney.

In Runde 196 ging das Rennen weiter. Hamlin wählte die obere Linie und führte knapp vor Truex, der kurz darauf von Larson überholt wurde. Als Larson knapp in Front lag, knallte es erneut in Kurve vier, als Ricky Stenhouse Junior die siebte Gelbphase auslöste. Die Spitze blieb auf der Strecke, während einige Verfolger noch einmal ihre Box ansteuerten. Beim Restart führte Larson vor Hamlin und dem neuen Dritten Keselowski. Truex lag auf Position vier vor Blaney und Bowyer. Nun ging das Rennen in die Overtime.

Truex schob Larson an und verlor dann an Geschwindigkeit. Keselowski übernahm Rang zwei vor Bowyer. Larson blieb in den letzten beiden Runden der Leader und gewann mit 0.779 Sekunden Vorsprung vor Keselowski. Bowyer schaffte mit Rang drei sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Vierter wurde Truex vor Logano und McMurray. Der beste Rookie war Daniel Suarez auf Platz sieben, der zehn Positionen nach dem letzten Restart gewinnen konnte. Kyle Busch, Blaney und Elliott komplettierten die Top-10. Hamlin landete mit beschädigtem Fahrzeug nur auf Rang 14 und Earnhardt beendete sein Jubiläums-Rennen auf Platz 16.

5. Lauf: 21th Annual Auto Club 400

Auto Club Speedway, Fontana, CA
Ergebnis: Top-10, 200+2 Runden (Stages: 60/60/80+2)

1. #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 59/19 Punkte
2. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 36/1 Punkte
3. #14 Clint Bowyer (Ford) Stewart-Haas Racing, 46/11 Punkte
4. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 52/19 Punkte
5. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 39/7 Punkte
6. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 43/12 Punkte
7. #19 Daniel Suarez (Toyota) Joe Gibbs Racing, 30/- Punkte
8. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/10 Punkte
9. #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 30/2 Punkte
10. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 43/16 Punkte

Gesamtstand Top-16: Rennen 05/36 (Punkte/Bonus Playoffs)

1. (1) #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 1 Sieg, 243/6 Punkte
2. (2) #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 1 Sieg, 205/8 Punkte
3. (3) #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 179/5 Punkte
4. (5) #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 1 Sieg, 123/5 Punkte
5. (4) #41 Kurt Busch (Ford) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 118/5 Punkte
6. (6) #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 214/1 Punkte
7. (7) #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 174/1 Punkte
8. (9) #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 162/- Punkte
9. (8) #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 157/- Punkte
10. (15) #14 Clint Bowyer (Ford) Stewart-Haas Racing, 143/- Punkte
11. (10) #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 137/3 Punkte
12. (13) #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 136/1 Punkte
13. (14) #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 123/- Punkte
14. (11) #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 122/- Punkte
15. (18). #77 Erik Jones (Toyota) Furniture Row Racing, 116/- Punkte
16. (12) #6 Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing, 114/- Punkte