Maro Engel konnte sich an diesem Wochenende in seinem Sessel zurücklehnen und entspannt zuschauen, was seine fünf Speed Academy-Kollegen in Assen und am Nürburgring zustande brachten. Der gebürtige Münchner hat seinen Teil schon vor einer Woche erledigt. Mit einem vierten Platz und einer erfolgreichen Aufholjagd von Platz 15 auf Rang 3 bescherte er sich ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk.

Ein Fahrer aus der britischen F3, ein anderer fährt im deutschen Formel 3 Cup. In Assen war Christian Vietoris allerdings nicht ganz so erfolgreich wie Engel bei seinen Rennen. Zwei sechste Ränge waren die Ausbeute des Weber-Schützlings. Besser war er in der Woche vor dem F3-Rennwochenende. Da fuhr er bei den A1GP-Tests in Silverstone die schnellste Zeit. Ein würdiger Nachfolger für den amtierenden A1-Champion Nico Hülkenberg.

Rund drei Stunden Fahrzeit entfernt verlebten Marco Wittmann und Jens Klingmann ein besseres Wochenende. Jeder sicherte sich je einen Sieg in der Formel BMW. Zunächst war Klingmann an der Reihe. "Ein Supergeiles Rennen - von Platz 3 auf 1. Mein 8. Saisonsieg - ich bin überglücklich", sprudelte er am Samstag vor Freude. Im zweiten Lauf lief es dann nicht ganz so perfekt - am Ende sprang Platz 4 heraus. "Ein vierten Rang in einem harten Rennen ist kein schlechtes Resultat", bilanzierte der Eifelland-Pilot. "Die Entscheidung wird mit großer Wahrscheinlichkeit erst in Hockenheim fallen." Bis dahin könnte er eine zweistellige Anzahl an Saisonsiegen erreichen. "Das wäre supermegahypergalaktischgut!" Wohl wahr.

Der nächste Sieg für Jens Klingmann., Foto: BMW
Der nächste Sieg für Jens Klingmann., Foto: BMW

Für Marco Wittmann war es am Sonntag in der Eifel erst der zweite Formel BMW-Sieg überhaupt. Dabei haderte er mal wieder mit seinem Start, der besser hätte sein können. "Der Abstand war nicht sehr groß, aber es hat gereicht", so Marco. "Das ganze Rennen lief recht locker. Leider hatten wir immer noch Probleme mit den Bremsen. Eng und Campos-Hull kamen immer ein wenig heran, aber in den anderen Streckenabschnitten war ich schneller." Am Vortag belegte er Platz 6.

Die Formelserien sind abgehakt, bleibt noch der Porsche Carrera Cup. Auch darin sind zwei Speed Academy Kandidaten unterwegs. Wie in Zandvoort gab es auch hier etwas zu feiern. Nach seinem ersten Podestplatz scheiterte René Rast diesmal knapp am Podium. "Durch Dreher bin ich schnell auf Platz 5 vorgerutscht, konnte Westbrook und Alzen gut folgen, hatte am Anfang sogar den gleichen Speed", sagte er. Dann riss eine Lücke zur Spitze. "Hinter mir war aber auch eine Riesenlücke, so konnte ich meine Reifen im Mittelteil schonen." Zum Schluss schloss Pierre Kaffer auf ihn auf. "Aber ich konnte Platz 4 nach Hause fahren."

Von so einem Ergebnis konnte Steffi Halm nur träumen. Ihr Rennen war schon nach wenigen Sekunden beeinträchtigt. "Ich kam gut weg und habe in der ersten Kurve die äußere Linie gewählt, weil alle innen waren", verriet sie uns. "Dann war ich auf der Außenbahn. Dort war es so schmierig, dass ich beim Bremsen rausgerutscht bin, durch die Wiese musste und einige Plätze verloren habe." Eine Runde später schmiss ihr ein Konkurrent die Tür vor der Fahrzeugnase zu. "Das Auto hat überbremst, blockiert und ich habe mich gedreht." Das Rennen war für sie endgültig gelaufen, aber sie wollte es wenigstens noch als Test nutzen. Das ging gut, bis sie auf Oleg Kesselmann auflief. "Ich war mindestens schon mit dem halben Auto vorbei, da hat er mich hinten links erwischt - die Felge und der Reifen sind kaputt gegangen. Ich hatte keine Chance mehr, das Auto abzufangen." Nach dem Punktgewinn von Zandvoort blieb sie diesmal ohne Zähler.