Nach den verpassten Titeln in der deutschen sowie der italienischen Formel 4 im vergangenen Jahr verfehlte Mick Schumacher auch an diesem Wochenende nur knapp einen Gesamtsieg. In der indischen MRF Challenge ging der Sohn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher mit einem überschaubaren Punkterückstand auf Titelfavorit Joey Mawson ins vierte und finale Rennwochenende auf dem Madras Motor Race Track. Am Ende lachte keiner der beiden über den Titelgewinn.

Rennen 1: Harrison Newey schaltet sich ein

Am Samstag machte sogleich der Underdog im Titelkampf auf sich aufmerksam. Harrison Newey, seines Zeichens Sohn der Formel-1-Designer-Legende Adrian Newey, schnappte sich im ersten Lauf des Wochenendes den Sieg vor Mick Schumacher und Ralf Aaron. Der Meisterschaftsführende Joey Mawson musste sich mit Rang fünf vor Red-Bull-Junior Dan Ticktum zufriedengeben. In der Gesamtwertung lag Newey damit nur noch zwölf Punkte hinter Mawson, während Schumacher 34 Punkte auf die Spitze fehlten.

Rennen 2: Mawson schlägt zurück

Beim zweiten Rennen am Samstag büßte Schumacher wichtige Punkte auf Mawson ein. Der Australier fuhr mit zehn Sekunden Vorsprung einen sicheren Sieg heraus, nachdem er bereits in der ersten Kurve die Führung von Aaron übernommen hatte. Schumacher duellierte sich über weite Strecken mit dem Brasilianer Felipe Drugovich und kam nicht über den siebten Rang hinaus. Hinter Aaron komplettierte Ticktum das Podest, gefolgt von Newey, dessen Rückstand auf Mawson wieder auf 27 Punkte anwuchs. Schumacher fehlten vor dem letzten Renntag bereits 40 Punkte.

Mick Schumacher befand sich in Indien erneut im Titelkampf mit Joey Mawson, Foto: ADAC Formel 4
Mick Schumacher befand sich in Indien erneut im Titelkampf mit Joey Mawson, Foto: ADAC Formel 4

Rennen 3: Schumacher verzockt Titelchancen

Vom zweiten Startplatz aus hatte Schumacher gute Chancen, den Abstand im Titelkampf beim vorletzten Saisonrennen zu verringern. Doch bereits am Start unterlief dem zukünftigen Formel-3-Piloten ein Fehler und er rutschte auf Rang vier ab. Aus der Pole Position gestartet war Newey dem Feld bereits enteilt, als Schumacher zur Rennhälfte im Kampf mit Aaron und Vips abflog und sein Rennen samt Titelträumen in den Reifenstapeln begrub. Während Newey sich den Sieg schnappte, wurde Meisterschafts-Leader Mawson hinter Vips und Aaron Vierter und verteidigte seine Führung. Im Titelkampf trennten Mawson und Newey erneut nur noch zwölf Punkte.

Rennen 4: Schnellste Runde entscheidet über Titel

Schumacher ging im vierten Lauf nochmals aus der ersten Startreihe ins Rennen, erwischte jedoch wieder keinen optimalen Start und fiel hinter Mawson und Newey zurück. In den folgenden Runden entwickelte sich ein Dreikampf an der Spitze, an dessen Ende sich Mawson einen Fehler leistete und die Führung an Newey und Schumacher verlor. Mawson war auf Rang drei weiterhin auf Titelkurs, bis Newey sich die Extrapunkte für die schnellste Rennrunde schnappte, was für einen Gleichstand bei 277 Punkten sorgte. Im Ziel lief Schumacher drei Sekunden hinter Newey und anderthalb Sekunden vor Mawson ein. In der Gesamtwertung belegte der deutsche Youngster damit den dritten Rang hinter seinen beiden Konkurrenten. Der Titelkampf wurde zugunsten Neweys entschieden, da dieser mit sieben zu drei die höhere Anzahl an Siegen vorweisen konnte.