Besser hätte die Rückkehr ins Formel-3-Cockpit nicht laufen können. Antonio Felix Da Costa gewann den F3 World Cup in Macau. Es war sein zweiter Sieg beim F3-Klassiker in China nach 2012. Bei seinem insgesamt fünften Start in Macau stand Felix Da Costa zum dritten Mal auf dem Podest. Ein perfektes Wochenende für den Portugiesen, der für Carlin ins F3-Auto zurückkehrte. Vor dem Hauptrennen hatte der 25-Jährige auch das Qualifying-Rennen auf dem Guia Circuit gewonnen.

Felix Da Costa siegte nach 15 Runden und zwei Safety Cars vor Felix Rosenqvist. Damit verpasste der Schwede zwar seinen dritten Macau-Sieg in Folge, holte sich aber seinen insgesamt vierten Podiumsplatz beim China-Klassiker. Felix Da Costa und Rosenqvist haben nun je zwei Macau-Siege auf dem Konto - Rekord zusammen mit Edoardo Mortara.

Zwei glückliche Felixe

"Dieser Sieg fühlt sich besser an als mein letzter", sagte Formel-E-Pilot Felix Da Costa. "Eigentlich war gar nicht geplant, dass ich hier fahre. Ich bekam einen ganz späten Anruf von Teamchef Trevor Carlin und habe nur zwei Tage getestet. Wir sind mit einem Auto hier, das keinen einzigen Sponsor hat. Aber für mich war das kein Problem, ich wollte einfach fahren. Ich hatte eine schwierige Saison, aber die letzten Monate waren gut. Super, das mit dem Sieg hier in Macau abzuschließen."

Rosenqvist sagte: "Wir hatten ein recht schwieriges Wochenende, an dem alles ein bisschen gegen uns lief. Normalerweise habe ich hier immer einen guten Fluss, aber diesmal war es anders. Von Platz sechs hatte ich aber nicht viel zu verlieren, deshalb haben wir einiges geändert. Das hat sich bezahlt gemacht. Heute sind wir wirklich geflogen! Ich konnte mich bei jedem der Re-Starts verbessern, das war heute der Schlüssel. Ich habe am Ende Gas gegeben wie Hölle, aber es hat nicht ganz gereicht. Aber ein Mega-Ergebnis, wenn man bedenkt, wo wir angefangen haben."

Rosenqvist knapp am Rekord-Sieg vorbei

Rosenqvist schnappte sich den zweiten Platz in der Schlussphase des Rennens von Sergio Sette Camara. Der Red-Bull-Pilot bescherte dem britischen Traditionsrennstall Carlin ein Doppel-Podium bei der 63. Ausgabe es Stadtkurs-Klassikers. Platz vier ging an Kenta Yamashita. Der japanische Formel-3-Champion konnte bei seinem zweiten Macau-Start am gesamten Wochenende überzeugen. Er setzte sich spät gegen Callum Ilott durch, der das Rennen von Platz zwei aufgenommen hatte. Sechster wurde Carlin-Rookie Jake Hughes vor den beiden Hitech-Piloten George Russell und Daniel Juncadella.

Die Startphase verlief ohne Zwischenfälle, war dennoch spektakulär. Pole-Setter Felix Da Costa lieferte sich ein enges Duell mit dem Zweitplatzierten Ilott. Auf der Innenseite mischte sich plötzlich Sette Camara in den Zweikampf ein und übernahm die Führung in der Lisboa-Kurve. Ilott fiel bis auf die fünfte Position zurück, Yamashita übernahm P3. Der Japaner konnte den Speed jedoch nicht mitgehen und musste sich in der dritten Runde Verfolger Rosenqvist geschlagen geben, wobei auch Ilott an Yamashita vorbei zog.

Maximilian Günther im Pech

In der fünften Runde rückte das Safety Car aus, nachdem Nikita Mazepin in die Leitplanken geknallt war. Gleichzeitig zog sich Maximilian Günther einen Reifenschaden zu und musste das Rennen vorzeitig beenden. Ein unglückliches Ende für den Formel-3-Vize-Europameister, der das Rennen nach einem Unfall im Quali-Rennen vom letzten Platz hatte aufnehmen müssen. Im Qualifying zuvor konnte Günther mit Platz sieben als zweitbester Macau-Rookie überzeugen.

Beim Re-Start zur siebten Runde nutzte Felix Da Costa den Windschatten des Führenden Sette Camara und drückte sich in der Lisboa-Kurve vorbei. Der Pole-Setter konnte sich in der Folge an der Spitze absetzen, während sich Sette Camara gegen den heranstürmenden Rosenqvist verteidigen musste. Fünf Runden vor Schluss sorgte Nick Cassidy mit einem Unfall für die zweite Safety-Car-Phase des Rennens. Bitter für Günthers Teamkollegen, der sich nach einem Motorwechsel von der letzten bis auf die elfte Position nach vorne gekämpft hatte.

Beim zweiten Re-Start drei Runden vor Schluss konnte sich Felix Da Costa an der Spitze gegen Sette Camara erfolgreich verteidigen. Rosenqvist auf Platz drei hing dem Red-Bull-Junior dicht am Heck. In der vorletzten Runde saugte er sich schließlich auf der langen Geraden an Sette Camara heran und kämpfte sich bis zur Lisboa-Kurve vorbei auf Platz zwei. Rosenqvist nahm sofort die Verfolgung zu seinem ehemaligen DTM-Kollegen Felix Da Costa auf, doch letztendlich ging ihm die Zeit aus.