Valentino Rossi hat sich am Freitag die erste MotoGP-Bestzeit des Le-Mans-Wochenendes geholt. Der Italiener brauchte 1:34.402 Minuten für seine schnellste Runde und konnte damit in seinem letzten Umlauf Casey Stoner noch um eine Zehntelsekunde von der Spitze verdrängen. Der Australier hatte sich im Training lange mit Jorge Lorenzo um die Spitzenposition gestritten, musste am Ende aber mit Platz zwei Vorlieb nehmen. Lorenzo kam auf den dritten Rang und lag nur unwesentlich hinter Stoner; 34 Tausendstelsekunden trennten die Beiden, die etwas konstanter die Pace abrufen konnten als Rossi.

Auch noch nahe an der Bestzeit dran war Andrea Dovizioso, der sich in den letzten Minuten des Trainings immer weiter nach vorne schob und konstant zulegte. Rund zwei Zehntelsekunden fehlten ihm schließlich auf seinen Landsmann an der Spitze. Sein Teamkollege Dani Pedrosa hatte bereits rund sechs Zehntel Rückstand und schien zwischenzeitlich nicht ganz so glücklich zu sein. Etwa zur Halbzeit der Session schien er sehr verärgert mit einem Ingenieur zu diskutieren, beruhigte sich dann aber wieder.

Gute Amerikaner

Für einen ordentlichen Amerika-Nachmittag sorgten Colin Edwards, Nicky Hayden und Ben Spies, die sich auf die Ränge sechs bis acht fuhren und auch die letzten waren, denen weniger als eine Sekunde auf Rossi fehlte. Besonders beeindruckend war die Leistung von Spies, der zum ersten Mal auf dem Bugatti Circuit von Le Mans unterwegs war und sich schnell einzufinden schien. Auch gut geschlagen hatte sich Aleix Espargaro, der mit ebenfalls mangelnder Streckenkenntnis auf neun kam. Marco Melandri rundete die Top Ten ab. Dahinter belegten Loris Capirossi, Marco Simoncelli, Hector Barbera, Randy de Puniet, Mika Kallio und Hiroshi Aoyama die Positionen elf bis 16.

Eine anstrengende Session erlebte Alvaro Bautista, der auf dem letzten Rang landete. Eine Woche nachdem er an einem Schlüsselbeinbruch operiert wurde, den er sich beim Motocross-Training zugezogen hatte, war der Spanier ohne jegliche Schmerzmittel gefahren. Deswegen brauchte er zwischendurch auch immer ein paar Pausen. Team Manager Paul Denning erklärte, dass Bautista nach zwei bis drei Runden in jedem Run viele Schmerzen bekam. "Mit Physiotherapie und Arbeit an den Muskeln rund um die Verletzung sowie ein paar Injektionen sollte es morgen besser gehen", sagte Denning, der zuversichtlich war, dass Bautista am Samstag wieder mitfahren wird.