Alex Hofmann: Doha ist Stoner-Land

Das Warten hat ein Ende, liebe MotoGP-Fans!

Endlich brummen die Motoren wieder, wenn am Sonntagabend die Ampel in Katar auf Grün springt.

Wenn wir an Doha denken, dann kommen uns viel Sonne und etwas Wüstensand in den Sinn. Perfekte Bedingungen für ein Motorradrennen, könnte man meinen. Aber der Losail Circuit wird den Fahrern einiges mehr abverlangen. Damit zur besten Abendzeit in Europa gestartet wird, hat man die Strecke ganz einfach mal beleuchtet und das erste und einzige Nachtrennen der MotoGP ins Leben gerufen.

Was spektakulär für die Fans ist, macht es den Fahrern nicht gerade leicht. Zur Dämmerung gehen in Katar nämlich heftige Winde und ein ordentlicher Temperatursturz Hand in Hand. Das bedeutet Sand auf der Strecke und das nicht nur neben der Ideallinie. Hoffen wir mal drauf, dass uns - im Gegensatz zu 2009 - dieses Jahr der Regen erspart bleibt. Aus Trotz habe ich einfach mal keine Regenjacke eingepackt...

Stoner ist Favorit

In der MotoGP muss man kein Prophet sein, um Casey Stoner an erster Stelle zu nennen. Doha ist "Stoner-Land" und ich glaube daran wird sich auch nur schwer etwas ändern. Das ist Valentino Rossi zwar ein Dorn im Auge, doch haben die letzten Jahre gezeigt, dass weder seine Yamaha, noch "Il Dottore" selbst die Wüstenpiste wirklich ins Herz geschlossen haben. Doch Valentino wäre ja nicht der Champion, der er ist, wenn er nicht trotzdem alles versuchen würde.

Dahinter sehe ich mit Dovizioso den größten Herausforderer der Beiden. Denn Dani Pedrosa wird die Probleme der Wintertests nicht mal eben abschütteln können und sein Landsmann Jorge Lorenzo hat aufgrund einer unnötigen Verletzung über den Winter auch noch einige Testrunden Rückstand.

Ben Spies ist der Name, der fällt, wenn man an die wilden hungrigen Rookies denkt. Er kennt die Strecke und ist motiviert bis in die kurzen Haarspitzen, die er trägt. Er ist für eine Überraschung gut. Bei den anderen Fahrern sollten wir einmal ein Rennen abwarten, um wirklich zu sehen, wo sie sich alle einreihen. Das wird ein harter Fight werden, der leider sehr wahrscheinlich nur ab und zu im Bild zu sehen sein wird.

Viele Favoriten

Beim Thema Moto2 ist noch keiner so richtig im Bilde. 38 Starter - volles Haus - 4 Takt Einheitsmotoren und alle auf den gleichen Reifen. Das sind die Zutaten für die Geburt einer spektakulären Rennserie. Die Favoriten sehe ich in den Reihen von De Angelis, Elias und Simon. Aus purer Vernunft nenne ich diese Namen. Aber es gibt eine ganz Reihe von Fahrern, die wir am Sonntag auf dem Podium sehen könnten. Corti, Noyes, Lüthi, West, Abraham, Bradl und so weiter und so fort.

Bevor ich mich jetzt um Kopf und Kragen schreibe, macht euch lieber selbst ein Bild und gebt mir noch ein paar Rennen Zeit. Das wird Spannung pur - ich kann es kaum erwarten in den Flieger zu steigen!

Heißer Tipp: Marc Marquez

Bei den 125-ern haben viele Aufsteiger Platz gemacht, um einen neuen Helden zu küren. Mein Tipp heißt Marc Marquez. Er ist jung, zielstrebig und einfach sauschnell. Seine Widersacher kommen aus Spanien, England und Deutschland. Pol Espargaro ist mittlerweile ein erfahrener Hase, ebenso wie Bradley Smith, Nicolas Terol und Sandro Cortese.

Dahinter lauern noch weitere Ausnahmetalente wie Jonas Folger und Marcel Schrötter. Dazu gibt es noch Salz in der Suppe mit Fahrern wie Krummenacher, Vazquez, Rabat und Webb. Die sind für Ausreißer nach oben gut, doch die Titelfavoriten habe ich bereits am Anfang genannt.

Ich wünsche ein spannendes Grand Prix-Wochenende und schließe mit einem englischen Klassiker: "When the chequered flag drops, the bullshit stops ..."

Bis bald!

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*Quotenänderungen möglich, Stand: 7.4.2010, 12.00 Uhr