Während des Wochenendes war die Streckentemperatur sehr hoch, aber was ist an Sepang wirklich ungewöhnlich?
Tohru Ubukata: Ja, in Sepang ist es oft sehr heiß und das bringt natürlich Schwierigkeiten bei den Reifen, aber der Hauptunterschied ist die Balance zwischen den Reifentemperaturen vorne und hinten. Normalerweise operiert der Vorderreifen bei einer viel niedrigeren Temperatur als der hintere, aber in Sepang sind die Temperaturen näher beisammen. Das liegt daran, dass Sepang eine Strecke ist, die den Vorderreifen viel mehr belastet, aber den Hinterreifen nicht so sehr beansprucht. Tatsächlich sahen wir am Wochenende die höchsten Temperaturen der ganzen Saison für Vorderreifen, was einen Eindruck vermitteln sollte, wie sehr sie hier belastet wurden.

Die tropische Hitze ging zum Rennen hin in tropische Regenfälle über. Was sagen Sie dazu?
Tohru Ubukata: Ich war von der Pace überrascht, die Casey von Beginn des Rennens an im Nassen gehen konnte. Die Strecke trocknete nicht besonders schnell ab und war deswegen das ganze Rennen nass und rutschig, seine beste Runde war aber nur 14 Sekunden langsamer als der absolute Rundenrekord von Valentino am Samstag. Über eine Runde von 5,5 Kilometern ist das bei gänzlich nassen Bedingungen beeindruckend. Auch im Nassen war die Streckentemperatur sehr hoch, sie erreichte zum Rennende hin 38 Grad. Das ist viel höher, als wir das normalerweise bei nassen Bedingungen sehen würden.

Rossis absoluter Rundenrekord am Samstag scheint darauf hinzudeuten, dass die Reifenleistung in Malaysia gut war...
Tohru Ubukata: Ja, generell bin ich zufrieden mit der Leistung unserer beiden Mischungen an diesem Wochenende, aber Valentinos Runde war wirklich sehr beeindruckend. Die Streckentemperatur am Ende der Session betrug 52 Grad, trotzdem fuhr Valentino seine schnellste Runde auf dem weicheren Vorder- und Hinterreifen, was zeigt, dass sie auch in großer Hitze eine passende Haltbarkeit und gute Leistung liefern. Natürlich werden die Streckenbedingungen jedes Jahr besser, da der Asphalt älter wird und im Qualifying im besten Zustand war. Der Rundenrekord zeigt auch das Maß an Entwicklung bei den Maschinen, das die Teams erreichen. Das ist sehr beeindruckend, bringt aber seine eigenen Herausforderungen für uns, da die Reifen mit den ständig wachsenden Geschwindigkeiten und Lasten umgehen können müssen.

Warum ging die Reifenwahl der Fahrer im Qualifying so weit auseinander?
Tohru Ubukata: Während des Wochenendes war die generelle Leistung beider Mischungen recht ähnlich, weswegen die Reifenwahl am Ende des Qualifyings unter den Top Fünf so unterschiedlich war. Einige favorisierten die weichere Variante, wie Valentino, während andere Fahrer die harte Front bevorzugten und Casey fuhr seine beste Runde noch dazu mit dem harten Hinterreifen. Da die Leistung so ähnlich war, drehten sich die individuellen Entscheidungen darum, wie der Charakter des jeweiligen Reifens zum Fahrstil und zum Setup der Maschine passte. Einfach gesagt, die härteren Reifen bringen gute Brems-Stabilität, während die weichere Option eine gute Leistung in der Kurve bringt. Wenn man sich die Reifenwahl der Fahrer vor dem Rennen ansieht, so denke ich, dass wir ohne Regen ein gutes Rennen zwischen der Warm-up-Leistung der weicheren Slicks und der Haltbarkeit der härteren Reifen gesehen hätten. Es war aber auch so ein gutes Rennen mit engen Kämpfen auf unseren Regenreifen.