Sichtlich entspannt ging es auf der Pressekonferenz am Donnerstag auf Phillip Island zu. Der neue Titelträger Valentino Rossi war da, die drei Australier waren da und dann noch Dani Pedrosa, der wie üblich davon sprach, am Wochenende sein Bestes geben zu wollen. Rossi hat sein Bestes schon gereicht, um den achten Titel zu fixieren und auf Phillip Island will er Spaß haben. Dass das gerade dort gut möglich ist, brauchte er nicht zu verheimlichen: "Phillip Island ist eine großartige Strecke. Ich liebe sie so wie es auch viele andere Fahrer tun", meinte er. "Für mich ist es sehr schwer zwischen hier, Mugello und vielleicht noch Barcelona zu entscheiden. In jedem Fall sind diese Strecken auf Top-Niveau."

Eine Eigenheit hat es Rossi auf Phillip Island besonders angetan. Denn der Kurs ist nicht nur schnell - mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit aller Strecken - und flüssig, sondern die Kurvenfahrt ist teilweise ganz eigen. "Man hat hier ein anderes Gefühl als auf anderen Strecken, denn man bleibt bei hoher Geschwindigkeit auf der Kante, während die Maschine sich aufrichten will. Da muss man mit den Beinen nach unten ziehen. Das ist etwas sehr Aufregendes", sagte er.

Stoners wechselhafte Geschichte

Rossis Erfolg in Australien gibt ihm jedenfalls recht, konnte er bislang doch neun Mal auf das Podest fahren. Casey Stoners Erfolge in seiner Heimat halten sich derweil einigermaßen in Grenzen, was an verschiedenen Dingen lag. "Ich fuhr auf der 125er Richtung Sieg und stürzte, war 2004 ex aequo Zweiter mit Jorge Lorenzo und stürzte dann aus dem 250er-Rennen, als ich Richtung Sieg fuhr. Wir waren immer stark, haben es aber nur einmal ganz nach oben geschafft", sagte der mittlerweile ehemalige Weltmeister. Der eine Sieg kam aber voriges Jahr auf der Ducati und auch dieses Mal rechnet er sich gute Chancen aus. "Aber die Rennen waren zuletzt recht schwierig und es ist nicht die allerbeste Zeit. Wir werden wie immer 100 Prozent geben und schauen, was passiert", meinte Stoner, der dieses Wochenende ohne Bandage am verletzten Handgelenk fahren will, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben.

Für Chris Vermeulen war alleine schon die Anwesenheit in Australien ein Grund, sich freier zu fühlen. "Wir Australier verbringen die meiste Zeit des Jahres außerhalb unseres Landes in Europa und es ist gut für uns, nach Hause zu kommen. Es ist schön, im Paddock herumzugehen und die Leute... 'Australisch' reden zu hören, könnte man sagen", meinte er scherzhaft. Er hat aber auch ein paar Ambitionen für sein Heimrennen, denn immerhin konnte er auf Phillip Island 2006 seinen ersten Podestplatz einfahren und die Fahrt unter die Top Drei möchte er gerne wiederholen.

West hätte gerne früher Bescheid gewusst

Der dritte Australier im Bunde wird wohl für längere Zeit die letzte Gelegenheit bekommen, bei seinem MotoGP-Heimrennen mitzufahren. Mit der Art und Weise, wie er aus der Königsklasse geschickt wurde, war er aber nicht so glücklich. "So ziemlich jeder hat gesagt, dass man die Fahrer für kommendes Jahr verpflichtet hat. Ich wünschte, Kawasaki hätte mich etwas früher über meine Zukunft wissen lassen, damit ich mir etwas Anderes hätte suchen können. Aber wo auch immer ich hingehe, ich werde darum kämpfen, wieder zurückzukommen", meinte er. Zunächst wollte er aber das Rennen auf Phillip Island einfach nur genießen. Dabei wird er aber nicht der Einzige sein.