Kawasaki wird bereits seit einiger Zeit als Zufluchtsort von Marco Melandri gehandelt, wenn der Italiener sich während der Sommerpause von Ducati trennen sollte. Das wird wohl dann passieren, wenn die Leistungen Melandris sich auf dem Sachsenring und in Laguna Seca nicht verbessern. Ob Kawasaki Melandri aber wirklich aufnehmen kann und will, hängt nicht nur davon ab, ob er frei ist. "Wir haben die Maschinen, wir haben die Infrastruktur und wir haben die Leute, um drei Maschinen einzusetzen, aber wir werden für die dritte Maschine nicht selbst bezahlen", zitierte crash.net Kawasaki-Kommunikationsmanager Ian Wheeler.

Sollte Melandri frei werden, wird er für das Team in Grün aber sicher nicht uninteressant sein. "Wenn er aus welchem Grund auch immer nicht mehr für Ducati fährt, dann wären wir schon daran interessiert, dass er eine unserer Maschinen fährt. Das ist aber eine alleinige Ducati-Angelegenheit und etwas, in das wir uns im Moment nicht einmischen", betonte Wheeler. Der bei Ducati als Melandri-Ersatz gehandelte Sete Gibernau hat übrigens auch schon mit Kawasaki gesprochen, allerdings nicht besonders ernsthaft. "Das war in Catalunya und wir haben nicht wirklich darüber gesprochen, dass er fahren soll. Ich denke, er wollte nur herausfinden, was verfügbar ist und was nicht."

Ben Spies ist hingegen schon etwas länger auf dem Radar von Kawasaki, wobei der AMA Superbike Champion allerdings bislang immer sehr eng mit Suzuki verknüpft war. Da der Amerikaner aber unbedingt in die MotoGP will, Suzuki für kommendes Jahr keine Kapazitäten für eine dritte Maschine zu haben scheint und nicht klar ist, wer gehalten wird, hat sich Spies schon anderweitig umgesehen umgesehen. "Ich bin nicht hundertprozentig sicher, wie die Situation bei ihm aussieht. Voriges Jahr haben wir ihn als Möglichkeit für dieses Jahr angesehen, aber haben uns dann für John Hopkins und Anthony West entschieden." Das nächste Jahr kommt aber bestimmt und Spies hat bei seinem bisher einzigen MotoGP-Auftritt nicht allzu schlecht ausgesehen.