Seit Katar 2004 können sich Valentino Rossi und Sete Gibernau nicht mehr besonders gut leiden. Damals hatten Rossi und sein Team in der Nacht vor dem Rennen Burnouts mit Scootern auf seinem Startplatz gemacht, um dort mehr Grip auf die Strecke zu bringen. Es folgte eine Untersuchung, die von Gibernaus Gresini Team - nicht Gibernau selbst, wie er beteuerte - veranlasst wurde und Rossi musste ans Ende des Feldes. Danach soll Rossi dann einen Fluch über seinen Gegner verhängt und gemeint haben, er würde nie wieder ein Rennen gewinnen. Das tat er dann auch wirklich nicht mehr und danach war es teilweise sogar unmöglich, die beiden Fahrer in einen Raum zu bekommen.

Nun steht die Möglichkeit im Raum, dass Gibernau wieder in die MotoGP zurückkehrt, nachdem er sich 2006 aus ihr verabschiedet hatte und in punkto Rossi schlägt er versöhnliche Töne an. "Was Valentino betrifft, so habe ich viel Respekt vor ihm und dem, was er geleistet hat. Viele sehen ihn als den besten Fahrer aller Zeiten und ich bin stolz darauf, mit ihm gekämpft zu haben und manchmal unsere Kämpfe auch gewonnen zu haben", erklärte der Spanier am Mittwoch.

Ob Gibernau wirklich zurückkommt, ist allerdings nach wie vor nicht klar. Er meinte, dass seine Testfahrten gut gelaufen seien, sich alles zusammenfüge und er nun wisse, dass er konkurrenzfähig sein könnte. Letzteres war auch der Grund, warum er überhaupt wieder aufgestiegen sei, sagte er. "Das habe ich nun bestätigt, doch abgesehen davon, schnell und konkurrenzfähig zu sein, ist es wirklich schwer, mit diesen Maschinen Rennen zu fahren. Ich weiß nun nicht, ob das alles bedeutet, dass ich in den Rennsport zurückkomme. Ich hoffe, dass die Balance zwischen dem Druck des Rennsports und meinem Glück im Leben auf die Seite fällt, dass ich glücklich damit bin, was ich tue. Ich war immer ein Kämpfer auf der Suche nach dem Glücklichsein."

Deswegen habe er auch seinen Rücktritt erklärt, als er sein Glück außerhalb der Rennsport-Welt vermutete, betonte er. "Wenn ich nun sehe, dass ich wieder fröhlich bin, wenn ich in den Rennsport zurückkehre, werde ich versuchen, das mit demjenigen zu machen, der mir das ermöglicht." Sollte er allerdings andersherum das Gefühl haben, dass er im Rennsport nicht glücklich wird, würde er kein Comeback wagen, sagte er klar. Eine Sache hatte er aber schon deutlich erkannt: "Ich werde jetzt sagen, dass es nichts Vergleichbares zu den Gefühlen gibt, die man bekommt, wenn man eine MotoGP-Maschine fährt."