Während nach Test-Ende in Katar die meisten Fahrer wieder die üblichen Sprüche von sich gaben und darüber sinnierten, wie bereit sie für den Saison-Start wären, ging Sylvain Guintoli etwas Anderes durch den Kopf. Der Franzose war beim Probieren einiger Qualifyier in der zweiten Kurve einigermaßen heftig gestürzt und hatte Angst, dass er sich seinen Arm gebrochen hätte.

"Es war ein ordentlicher Sturz... ich fühle mich, als ob ich durch einen Wäschetrockner geschickt wurde. Als ich meine Handschuhe und den Renn-Anzug auszog, hatte ich richtig Angst, denn alles war wirklich geschwollen und ich dachte, der Arm ist ohne Zweifel gebrochen", erzählte er. Als nächstes schoss ihm durch den Kopf, dass er dann den Saison-Auftakt in Katar und wohl auch die Rennen in Jerez und Portugal verpassen würde. "Es waren ziemlich schlimme 30 Minuten, während ich auf das Röntgen gewartet habe; vor allem weil die Ärzte in der Clinica Mobile sich bei der angeschlagenen Seite irrten. Dann haben sie mir aber gesagt, dass er nicht gebrochen ist und ich war so glücklich."

Guintoli meinte, das Gefühl sei wie Weihnachten gewesen, doch die Erleichterung wich bald auch dem Willen zur Kritik. Die ging in die gleiche Richtung wie jene von Casey Stoner, der die Größe der Steine im Kiesbett bemängelt hatte. "Diese Steine sind wirklich groß und sie schmerzen mehr als kleiner Kies", meinte der Franzose. Nun will er sich in seiner Wahlheimat Großbritannien aber erst einmal von seinem Sturz erholen und sich ein wenig um seine Frau kümmern, die demnächst das zweite gemeinsame Kind erwartet. Am kommenden Wochenende wird Guintoli dann wieder in Katar im Einsatz sein.