Dank neuer Motoren hatten die Fahrer der Honda-Satelliten-Teams durchaus ein paar Erwartungen an den Sonntag und das Shootout um den BMW in Jerez. Dank der Bedingungen mussten am Ende aber alle Abstriche machen. "Nach einem Morgen mit intensivem Regen, an dem ich auf Regenreifen Dritter war, wurde die Qualifying-Session in anderen Bedingungen abgehalten - die Strecke war feucht und des Grip-Niveau hat sich auf jeder Runde geändert", berichtete Andrea Dovizioso. Gegen Ende der Session erkannte er aber stabilere Verhältnisse und wollte noch einen Reifen probieren. "Die Session war aber beinahe Vorbei und ich kam nicht mehr dazu, ihn zu verwenden", sagte der Italiener.

Dennoch war er mit der fünftbesten Zeit im Nachhinein nicht unzufrieden. Allerdings störte ihn die große Lücke nach vorne doch ein wenig. "Dadurch sehen wir, dass wir uns noch verbessern müssen. Wir haben ein technisches Paket, das es uns erlaubt, besser zu sein und das werden wir auch schaffen", betonte er. Den ersten Schritt dorthin will Dovizioso am Montag machen, für den er auf besseres Wetter hofft. Sollte das eintreffen, rechnet er mit weiteren Verbesserungen an seiner Maschine.

Die fand Shinya Nakano bereits am Morgen im Regen. Er probierte weiche und mittlere Reifen-Mischungen und wollte sich damit auf das Shootout vorbereiten. "Als die Zeit da war, um anzugreifen und eine schnelle Zeit zu fahren, hatten wir eine gute Pace, aber die Strecke begann trocken zu werden. Genau im entscheidenden Moment kam ich in Verkehr und wenn das nicht gewesen wäre, dann hätte ich besser als Sechster sein können", meinte Nakano. Seine gute Laune ließ er davon aber nicht trüben, denn die neue Maschine empfindet er als große Steigerung im Vergleich zu davor.

Randy de Puniet hatte sich im Regen mehr versprochen, Foto: Honda
Randy de Puniet hatte sich im Regen mehr versprochen, Foto: Honda

Randy de Puniet konnte sich im Regen auch nicht so sehr verbessern wie erhofft. Normalerweise kommt der Franzose bei diesen Verhältnissen gut zurecht, aber die sich ständig ändernde Strecke beim BMW M Award machte auch ihm Probleme. "Als ich mit einem gebrauchten Regenreifen raus ging, war das Gefühl recht gut. Dann, nach ein paar Runden, habe ich einen neuen probiert, aber die Oberfläche wurde trocken und der Grip reichte nicht. Ich fuhr ein paar Runden auf Qualifyiern, aber bei diesen Bedingungen war es nicht genug, um Stoner zu kriegen", erklärte de Puniet. Immerhin hatte er aber den Morgen nutzen können, um sein Motorrad auf den Regen abzustimmen.

Das tat auch Alex de Angelis, der wirklich froh war, dass das Wetter so schlecht gewesen war. "Für mich war es wirklich wichtig, einige Runden im Nassen zu fahren - es hätte echt schwer werden können, wenn ich beim ersten Rennen ohne Regen-Erfahrung aufgekreuzt wäre", meinte er. Deswegen ließ sich der Fahrer aus San Marino die Gelegenheit nicht entgehen, sammelte ordentlich Daten und hatte danach ein besseres Verständnis dafür, was er mit der Maschine im Nassen tun muss. "Insgesamt war es also ein positiver Tag. Ich fühle mich jeden Tag wohler auf dem Motorrad und ich verbessere mein Gefühl mit dem Team."