Immer wieder Donnerstags vor dem Rennen - außer in Assen und Katar - kommen einige Piloten der MotoGP zusammen, um über die Aussichten für das kommende Wochenende zu sprechen. Auch der Sachsenring machte keine Ausnahme und wie es sich für den Deutschland GP gehört, durfte auch Alex Hofmann dabei mitmischen. Neben ihm waren noch die zwei WM-Duellanten Casey Stoner und Valentino Rossi dabei, wie auch Dani Pedrosa und Randy de Puniet.

In den Mittelpunkt des Interesses rückte sich Hofmann mit der Verlautbarung seiner Hand-Verletzung vom vorigen Wochenende, als er seine Hand in einer Autotür eingeklemmt und einen Mittelhandknochen gebrochen hatte. Doch der Deutsche konnte auch darüber erzählen, wie er sich bereits auf das Heimrennen freut, da er in diesem Jahr mit einem konkurrenzfähigen Paket anreist - anders als im Vorjahr, wo er kurz nach dem Start aufgeben musste. "Im Vorjahr waren wir einfach nur dabei, um das Feld aufzufüllen. Dieses Jahr können alle im Team - Mechaniker, Fahrer - zeigen, dass wir Potential haben. Wir sind immer noch ein Privatteam und es ist nie einfach. Wir haben bei den Resultaten viele Verbesserungen gezeigt. Alex [Barros] macht auch einen fantastischen Job und ich denke, als Team sind wir um einiges besser geworden", sagte Hofmann.

Auch Casey Stoner blickt einem besseren Sachsenring-Wochenende entgegen als das 2006 der Fall war. Nicht nur deswegen, weil er sich diesmal hoffentlich nicht vor dem Rennen verletzen wird, sondern auch, weil der Kurs besser geworden ist. "Die Strecke hat sich verbessert; ich habe festgestellt, dass die Oberfläche in einem viel besseren Zustand zu sein scheint, als ich mit dem Scooter herumgefahren bin", erzählte der Australier. Doch auch insgesamt ist diese Saison für ihn bei weitem besser als jene 2006 - was nicht zuletzt durch seine Führung in der WM zum Ausdruck kommt. "Ich kann mich über diese Saison nicht wirklich beschweren", meinte er, "was auch immer in den letzten neun Rennen passiert, wir alle machen den besten Job, der uns möglich ist."

Casey Stoner und Valentino Rossi haben unterschiedliche Erinnerungen an das Vorjahr, Foto: Ducati
Casey Stoner und Valentino Rossi haben unterschiedliche Erinnerungen an das Vorjahr, Foto: Ducati

Valentino Rossi konnte, anders als die beiden Vorredner, auch auf ein gutes Rennen im Vorjahr zurückblicken, als er in einem harten Kampf Marco Melandri, Nicky Hayden und Dani Pedrosa niedergerungen hatte. "Das Rennen im Vorjahr war fantastisch, mit einem großartigen Kampf bis zum Ende, nachdem ich weit hinten gestartet war", erinnerte er sich an seinen Sieg nach dem elften Platz im Qualifying. Gespannt ist er darauf, wie die neuen Maschinen auf dem Sachsenring funktionieren. "Die 990er war hier zu langsam, also geht die 800er vielleicht besser. Der wichtigste Faktor scheinen aber die Reifen zu sein. Die Kante ist hohen Belastungen ausgesetzt, also wird die Reifenwahl entscheidend."

Dani Pedrosa verbindet vor allem gute Erinnerungen aus seiner 250er-Zeit mit Deutschland. Denn 2004 und 2005 konnte er dort gewinnen. "Wir waren hier mit der 250er gut unterwegs, jetzt werden wir sehen, ob das auf der 800er hilft", meinte er. Allerdings gab er auch zu, dass man bei Honda nach wie vor daran arbeitet, die Maschine besser zu machen. Mit der Vorjahres-Honda war er aber bis zum Schluss ganz vorne dabei, auch wenn er sich schließlich mit Rang vier begnügen musste. "Voriges Jahr war es ein hartes Rennen. Wir waren innerhalb von 0,3 Sekunden. Das war ein lustiges Rennen, für die Zuschauer und für uns. Mit den engen Kurven und nicht so langen Geraden, kann das Rennen etwas knapper ausfallen", erzählte Pedrosa.

An das Vorjahr auf dem Sachsenring will Randy de Puniet nicht so gerne zurückdenken. Denn er sah damals das Ziel nicht. Das ist ein Schicksal, das ihn auch heuer allzu oft ereilt. "Das vorige Rennen war nicht so gut", meinte er zu seinem Sturz in Assen. "Wir haben in diesem Jahr eine bessere Saison, aber vier Ausfälle in neun Rennen sind nicht so gut. Mein Ziel ist es jetzt, jedes Rennen zu beenden." Wozu er dann noch Stellung nehmen musste, war seine Zukunft. Denn nach der Verpflichtung von John Hopkins bei Kawasaki und einem möglichen weitere Neuzugang, könnte es für den Franzosen eng werden. De Puniet erklärte: "Ich habe gerade gelesen, dass John bei Kawasaki unterschrieben hat. Bei mir ist noch nichts fixiert, aber ich denke, in den nächsten 15 Tagen oder einem Monat, werde ich für das nächste Jahr fixiert werden." Von Kawasaki-Seite hieß es, dass man bereits in Laguna Seca die Fahrer-Aufstellung für das nächste Jahr präsentieren wolle.