Mein Job ist ein Privileg - Dani Pedrosa

Kannst du rasten und abschalten wenn du nicht auf der Rennstrecke bist oder sind die Motorräder während der Saison immer in deinem Kopf?
Dani Pedrosa: Das hängt vom Rennen ab. Wenn es Probleme gibt, dann denke ich immer darüber nach, was es zu tun gilt, damit wir uns verbessern. Ich bin entspannter, wenn alles gut läuft.

Während der Saison verbringst du mehr Zeit mit reisen als zuhause. Hast du nach so viel Reiserei dann Lust, mit deinen Freunden oder der Familie wohin zu fahren, wenn du kurz Urlaub hast?
Dani Pedrosa: Sicher. Ich versuche es normalerweise so einzurichten, dass ich keine Tests verpasse und es in der Freizeit mache, damit ich es genießen kann. Dann weiß ich, dass ich fünf oder sechs Tage verbringen kann, an denen das Telefon ausgeschaltet ist und ich nicht trainieren muss.

Zwischen den Rennen hast du manchmal die Chance, verschiedene Teile des Planeten und Städte wie Sydney, San Francisco, Kuala Lumpur oder Tokyo zu besuchen. Gibt es da einen Ort, wo du gerne bleiben würdest?
Dani Pedrosa: Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Spanien ist gut und man kann dort eine wunderbare Lebensqualität haben. Es gibt andere Länder wie Italien oder Frankreich, die auch sehr schön sind und wo ich auch gerne leben würde.

Was hat dich bei deinen Reisen bislang am meisten beeindruckt?
Dani Pedrosa: Es ist schwer, da schnell eine Antwort zu geben. Es gab ein paar Momente. Während unserer Reisen nach Südafrika oder Brasilien, da gab es einige Augenblicke und einige Dinge, die mich beeindruckt haben.

Wenn ich ein paar Tage in London wäre, wo würdest du mir empfehlen, hinzugehen?
Dani Pedrosa: Die Möglichkeiten nach dem Abendessen sind dort sehr nett. Man kann nach Camden, was ein recht schöner Ort ist. Man kann auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss machen, was auch schön und interessant ist.

Wenn du jemand in deinem Alter auf der Straße siehst, was geht dir da durch den Kopf?
Dani Pedrosa: Ich fühle mich glücklich, dass ich das tun kann, was ich mag - in meinem Beruf und im alltäglichen Leben. Zusätzlich kann ich ein gutes Leben führen. Andere müssen viel arbeiten oder müssen wie die Leute, die ich auf der Straße sehe, viel lernen und dann versuchen, einen Job zu finden. Ich genieße es, während ich arbeite und das ist ein großes Privileg.

Du hast gesagt, dass du gerne Biografien liest. Hast du Rossis gelesen?
Dani Pedrosa: Nein.

Wir wissen, dass eines deiner Hobbies Radfahren ist. Fährst du manchmal mit Alberto Puig? Fahrt ihr dann ein Rennen gegeneinander oder war das Alter unnachgiebig und du musst auf ihn Rücksicht nehmen?
Dani Pedrosa: (lacht) Nein... naja... Wir fahren während des Jahres nicht sehr oft. Vielleicht drei oder vier Mal höchstens. Wir machen aber normalerweise keine Rennen, da er noch immer starke Schmerzen in seinem Bein hat und das ist nicht leicht für ihn.

Hast du ihm zugesehen, als er ein professioneller Fahrer war?
Dani Pedrosa: Ja

Kannst du ihn in zwei Worten beschreiben?
Dani Pedrosa: Entschlossen und klar.

Und als Person?
Dani Pedrosa: Ich denke, er ist eine sehr interessante Person... es ist schwer, ihn zu beschreiben. Wenn man ihn gut kennt, dann ist er sehr tiefgründig.

Wie würdest du Dani Pedrosa als Fahrer beschreiben?
Dani Pedrosa: Entschlossen und ein ernsthafter Arbeiter.

Und als Person?
Dani Pedrosa: Ich weiß nicht, ich müsste meine Freunde fragen (lacht). Sicher schüchtern und... ich weiß nicht. Dankbar...

Was hast du lieber? Star Wars oder Herr der Ringe?
Dani Pedrosa: Start Wars

Stellen wir uns folgende Situation vor: du bist einen ganzen Tag zuhause mit deinen besten Freunden eingesperrt. Ihr schaut die komplette Star Wars Saga an. Ein wichtiges Detail: die Versorgung mit Essen und Getränken ist dabei. Ist das ein attraktiver Plan oder eine Qual für Dani Pedrosa?
Dani Pedrosa: Halb und halb. Diese Filme sind nicht so tiefgründig, abhängig davon, mit wem man sie sich ansieht. Wenn du wirklich die Bedeutung des Filmes mitbekommen willst, dann musst du ihn alleine anschauen.

Gehst du normalerweise ins Kino?
Dani Pedrosa: Das tue ich

Bist du im Kino schon eingeschlafen?
Dani Pedrosa: Nein, aber ich bin manchmal früher gegangen.

Wenn du die Gelegenheit hättest, mit wem würdest du gerne einen Nachmittag bei einem Gespräch verbringen?
Dani Pedrosa: Ich hatte schon die Chance, das mit vielen Menschen zu tun, die ich mochte und darauf habe ich mich gefreut. Zum Beispiel Lance Armstrong, Mick Doohan oder Wayne Rainey. Es ist schwer zu sagen, ich habe immer noch viele Idole, aber im Moment bin ich zufrieden.

Und mit jemandem, der nicht mehr lebt?
Dani Pedrosa: Ayrton Senna.

Eine letzte Frage... Wenn du im Paddock bist, dann konzentrierst du dich sehr auf deine Arbeit, aber es heißt, dass du offener und entspannter bist, wenn du mit deinen Leuten zusammen bist. Stimmt das? Gibt es zwei Versionen von Dani Pedrosa?
Dani Pedrosa: Naja, es ist nicht so, dass es zwei verschiedene Versionen gibt. Es ist nur so, dass ich die Rennen als sehr wichtig erachte und ich möchte diese Chance nicht verpassen, so wie ich das bei anderen sehe. Es ist eine riesige Chance, ein Privileg, das tun zu können, was ich tue. Also will ich das nicht vertun. Deswegen nehme ich es so ernst.