Der eine strahlte in der Box, der andere war etwas zerknirscht. Bei Suzuki schrieb das Qualifying in Shanghai zweierlei Geschichten. Da war auf der einen Seite John Hopkins, der sich nur Valentino Rossi geschlagen geben musste und über seinen zweiten Startplatz "wirklich glücklich" war. Denn nachdem er an diesem Wochenende viel Arbeit für das Rennsetup geleistet hat, sieht er sein erstes Podium in greifbarer Nähe. "Wir waren während allen Trainings konstant und haben wirklich viel getan, um sicherzugehen, dass alles stimmt. Jetzt ist es Zeit, diese harte Arbeit auch im Rennen umzusetzen", sagte Hopkins.

Einzig das Wetter bereitet ihm noch Kopfzerbrechen, denn die Vorhersagen sind etwas unklar für den Sonntag. "Aber was auch immer kommt, wir werden bereit sein und wenn es trocken ist, dann bin ich mir sicher, dass wir vorne mitfahren." In Erinnerung an seinen Podestplatz auf Phillip Island im vergangenen Jahr wird Chris Vermeulen wohl eher auf Regen hoffen, vor allem da er die unglückliche Geschichte im Suzuki-Lager schrieb. Denn auf seiner schnellen Runde kollidierte er mit Loris Capriossi, was beide Piloten in das Kiesbett schickte.

"Wir haben den ganzen Tag Fortschritte mit der Maschine auf Rennreifen gemacht und am Nachmittag waren wir noch einmal schneller", berichtete der Australier, "wir nahmen für den ersten Qualifyier eine Veränderung an der Maschine vor, aber das war die falsche Richtung, also haben wir es für den zweiten wieder zurück geändert." Damit lief es dann auch gleich wieder gut und auf seiner schnellen Runde war er zumindest in Richtung Reihe zwei unterwegs. "Die Runde fühlte sich gut an und ich holte Loris ein; er machte einen Fehler und ich ging innen hinein. Dann traf er mein Hinterrad und wir sind beide abgeflogen - das ist das zweite Mal in zwei Wochenenden, dass mich jemand rausgeworfen hat." Vermeulens Begeisterung hielt sich deswegen auch dementsprechend in Grenzen.

Team Manager Paul Denning war ebenfalls nicht besonders angetan. "Das Qualifying ist so wichtig und er hatte keine Wahl, als es zu versuchen und die bestmögliche Position zu holen. Es war zwar kein Rennen, aber das was bei Chris und Loris passiert ist, könnte man einen 'Rennunfall' nennen", sagte er. Denning war nur froh, dass seinem Schützling nichts passiert ist. Etwas heller wurde seine Miene, als er über John Hopkins erzählte: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass es John und Suzuki es heute verdient haben, in der ersten Reihe zu stehen - er hat das ganze Wochenende einen unglaublich konstanten Job abgeliefert. Es gibt rund acht Fahrer, die im Rennen schnell sein können und John gehört sicher dazu."