Das Staunen war groß, als Valentino Rossi einen Rundenrekord in den chinesischen Asphalt brannte, der die Zeiten der 990er-Maschinen wie eine Fahrt in Zeitlupe erschienen ließ. Sechs Zehntel hatte der Yamaha-Pilot die stärkeren und damit auf den langen Geraden auch schnelleren Maschinen aus dem Vorjahr abgehängt. "Das war auf dem Motorrad sehr aufregend. Als ich die Zeit gesehen habe, war ich selber überrascht", sagte Rossi selbst zu seiner Fahrt.

John Hopkins sieht sich für das Rennen gut gerüstet, Foto: Suzuki
John Hopkins sieht sich für das Rennen gut gerüstet, Foto: Suzuki

Die Taktik für seine Rekordrunde hatte er allerdings ganz einfach angelegt. "Ich bin immer auf das Maximum gegangen. Auf den Reifen hatte ich guten Grip und wenn wir guten Grip haben, ist die Maschine großartig. Deswegen habe ich immer auf dem letzten Zentimeter gebremst. Manchmal wollte ich beinahe schon gar nicht stoppen", erzählte er. Dass das Rennen sich aber auch so einfach meistern lässt, glaubt selbst Rossi nicht. "Ich bin hier, um die 25 Punkte zu holen. Morgen wird das aber schwierig; das wird ein hartes Rennen." Am Setup hat der Italiener aber viel gearbeitet und fühlt sich damit auch wohl. Deswegen hat er nur einen wichtigen Wunsch: "Hoffentlich haben wir gutes Wetter."

Dieses Anliegen dürfte auch John Hopkins mit Rossi teilen, doch der Suzuki-Pilot war zunächst einmal über seinen guten Startplatz und vor allem über seine konstanten Runden auf Rennreifen erfreut: "Die Rennreifen funktionieren wirklich gut, die sind unglaublich. Wir haben das ganze Wochenende an der Rennabstimmung gearbeitet - auch dreiviertel der Session heute. Es läuft gut." Die einzige Frage, die sich Hopkins nun noch stellt, ist, wie die anderen Fahrer ihre Rennreifen aussortiert haben.

Colin Edwards, der sich den dritten Platz sicherte, hatte die meiste Zeit der Session an der Geometrie der Maschine herumgetüftelt, um sie besser auf die Rennreifen abzustimmen. "Das verschlechtert das Gefühl auf dem Qualifyier aber ein bisschen. Wir sind dennoch gut, wenn wir viel Grip haben", meinte der Texaner. Nachdem er nun zum dritten Mal im vierten Rennen in der ersten Reihe steht, musste Edwards ein weiteres Mal dem Team danken und sagte zum Rennen: "Wir werden sehen, was morgen passiert."