Siegen ist schön, triumphieren noch schöner und wenn Valentino Rossi triumphiert, dann lässt er sich sowieso immer etwas Besonderes einfallen. Diesmal war es eine kleine Bowling-Einlage, bei der er zehn seiner Fans, die als Kegel verkleidet angetreten waren, während eines kleinen Stopps bei der Auslaufrunde einfach umkegelte. Doch nicht nur das brachte die gute Laune des Italieners zum Ausdruck. Auch das, was er zu sagen hatte, sprach für sich. "Nach der Situation im vorigen Jahr ist das hier viel, viel besser", sagte er.

Dabei war sein Hauptziel an diesem Sonntag, einfach nur Punkte zu holen. Den Sieg sah er nur bei einem sehr guten Rennen in Reichweite. "Aber heute ist die Yamaha geflogen und ich konnte ein großartiges Rennen fahren. Es fühlt sich an, als ob es lange her ist, dass ich das letzte Mal gewonnen habe und das ist ein sehr emotionaler und spezieller Sieg für mich; vor allem hier in Jerez vor diesem tollen Publikum", erzählte Rossi. Sein Dank galt seinem Team, von Jeremy Burgess bis zum kleinsten Mechaniker, dass trotz der Probleme während der ersten Sessions weitergearbeitet und ein gutes Motorrad hingestellt hatte.

Colin Edwards hatte nicht mit dem Podiumsplatz gerechnet, Foto: Yamaha
Colin Edwards hatte nicht mit dem Podiumsplatz gerechnet, Foto: Yamaha

Seine Glückwünsche schickte Rossi in Richtung seines Teamkollegen Colin Edwards, der zusammen mit ihm auf das Podest gefahren war. Der hatte gar nicht damit gerechnet, dass er an diesem Wochenende dort landen würde. "Am Freitag hätte man nicht gedacht, dass wir auf das Podium kommen würden, aber hier sind wir und das war ein gutes Rennen für mich", sagte der Amerikaner. Wie Rossi galt auch sein Dank der Mannschaft, die es eingerichtet hatte, dass aus den Zweifeln am Freitag ein dritter Platz am Sonntag wurde.

Zu seinem Rennen erzählte er, dass er den Start recht gut erwischte und dann recht schnell an Carlos Checa vorbeigehen konnte, der sich vor ihn gesetzt hatte. Seinen Plan, mit Rossi und Dani Pedrosa mitzufahren, konnte er dann aber nicht umsetzen. "Ich machte ein paar kleine Fehler und sie kamen ein bisschen weg. Das war schade, aber meine Maschine ist so gut gelaufen, dass ich eine konstante Pace gehen konnte." Das war auch gut, denn gegen Ende tauchte auf einmal Toni Elias hinter ihm auf. "Ich mochte die Idee nicht, dass er angespornt von seinen Fans noch versuchen würde, mir das Podium wegzuschnappen, also musste ich weiter Gas geben. Die letzten Runden waren dann manchmal etwas haarig, da ich zu rutschen begann, aber wir haben es durchgehalten und es fühlt sich gut an, wieder auf dem Podest zu stehen."