Mit der zweiten Runde im Kampf um die MotoGP-WM geht auch der Reifenkampf in die zweite Runde. Und auch wenn mit Casey Stoner ein Fahrer auf Bridgestone-Reifen in Katar gewonnen hat, so muss man den Michelin-Teams für das Rennen in Jerez klar die besseren Chancen einräumen. Die Statistik spricht zumindest eindeutig dafür.

Von den 20 Rennen, die seit 1987 in Jerez gefahren wurden, hat 19 Mal ein Fahrer auf Michelins gewonnen und bei den Testfahrten vor der Saison fuhren Valentino Rossi und Dani Pedrosa in einer eigenen Liga. Eineinhalb Sekunden fehlten damals dem schnellsten Bridgestone-Fahrer - Randy de Puniet - auf Rossis Bestzeit.

Doch nicht alles spricht gegen Bridgestone. Denn ausgerechnet im Vorjahr konnte der japanische Reifenhersteller seinem französischen Kontrahenten die erste Niederlage in Jerez zufügen als Loris Capirossi zum Sieg fuhr. Hiroshi Yamada, der Manager der Abteilung für Motorradsport bei Bridgestone, meint: Die Streckencharakteristik und die klimatischen Bedingungen sind völlig anders als in Katar vor zwei Wochen, also werden wir eine andere Reifenspezifikation liefern; die Mischung wird weicher und die Konstruktion wird angepasst, um dem Streckencharakter von Jerez zu entsprechen."

Ähnlich wie die Fahrer und Teams freut sich auch Yamada auf die Atmosphäre in Jerez, wo bereits bei den Testfahrten vor Saisonbeginn 30.000 Fans an der Strecke waren. "Wir werden sicherlich mit allen Teams hart arbeiten, um einem Fahrer auf Bridgestone-Reifen zum zweiten Mal in Folge auf die oberste Stufe des Podests beim Jerez-GP zu helfen und auch zum zweiten Mal direkt hintereinander, nach Casey Stoners großartigem Sieg in Katar."

Toni Elias glaubt jedenfalls, dass Bridgestone den Rückstand, der im Qualifying-Showdown vor der Saison noch klar vorhanden war, mittlerweile verkürzt hat. "Ich bin mir sicher, dass wir auch bei der Qualifying-Leistung einen Schritt nach vorne gemacht haben - das war ein Bereich, der nach dem Test in Jerez besonders wichtig war, aber Bridgestone hat schnell darauf reagiert", sagt der Spanier, der neben den Reifen auch sein Team aufgrund der Testfahrten in Südspanien gut vorbereitet sieht.