Was war das Programm in Jerez für den letzten Test vor Saisonbeginn?
Hiroshi Yamada: Über den Winter haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Reifen so zu entwickeln, dass sie am besten auf die Anforderungen der 800cc-Maschinen passen. Der Test in Jerez dese Woche wurde genutzt, um letzte Evaluationen unseres 800cc-Spezifikations-Reifens durchzuführen. Natürlich haben wir diese Gelegenheit auch genutzt, einige neue Mischungen für den Jerez GP Ende März zu probieren.

Bis zu welchem Ausmaß sind die Reifen schon auf die einzelnen Teams und Fahrer zugeschnitten?
Hiroshi Yamada: Ich denke, wir haben schon einen guten Anfang auf dem Weg gemacht, die Reifen an die Anforderungen jeder einzelnen Maschine und jedes Fahrers anzupassen. Toni Elias hat beispielsweise einen einzigartigen Fahrstil, bei dem er sich viel mehr auf die Front verlässt, also haben wir einen weicheren Hinterreifen für ihn entwickelt, den er in dieser Woche ausprobiert hat. Sein erstes Feedback war positiv und die Rundenzeiten scheinen zu bestätigen, dass wir die richtige Richtung für ihn gefunden haben.

Wie sehr hat das Wetter die Resultate in dieser Woche beeinträchtigt?
Hiroshi Yamada: Von Regen bis Nebel, das Wetter hat in dieser Woche eine große Rolle gespielt. In Jerez braucht die Strecke lange, um nach einem Regenschauer zu trocknen. Das hat am Freitag viel Zeit gekostet, während der Morgennebel am Samstag und auch am Sonntag die Morgensession wertlos gemacht hat. Wir haben nicht das ganze Testprogramm geschafft, aber wir haben dennoch positive und negative Resultate gesehen, die uns weiterhelfen werden.

Auch die Ducatis kamen im Qualifying nicht ganz nach vorne, Foto: Ducati
Auch die Ducatis kamen im Qualifying nicht ganz nach vorne, Foto: Ducati

Deuten die Resultate des 40-minütigen Qualifyings darauf hin, dass Bridgestone an den Qualifikationsreifen arbeiten muss?
Hiroshi Yamada: Aufgrund der Resultate, die wir heute Nachmittag gesehen haben, macht es den Eindruck, dass wir etwas von dem Qualifying-Vorteil eingebüßt haben, den wir vergangenes Jahr hatten. Obwohl es einige starke Vorstellungen von Randy [de Puniet], Chris [Vermeulen], Casey [Stoner] und Loris [Capirossi] gab, haben die zwei schnellsten Fahrer, Rossi und Pedrosa, außergewöhnlich schnelle Zeiten gefahren. Es ist nicht ersichtlich, wie viel von ihrem Vorteil von der Maschine, den Reifen oder dem Fahrer ausgeht, aber die Reifen spielen eine wichtige Rolle im Gesamtpaket, also haben wir ganz klar in diesem Bereich noch einiges an Arbeit.

Wie wichtig werden die Qualifyings an den Rennwochenenden? Wird es mit den neuen Beschränkungen eine Auswirkung auf die Qualifying-Reifen geben?
Hiroshi Yamada: Auch wenn Starts aus der ersten Reihe eine große Hilfe sind, gewinnen Qualifying-Resultate keine Rennen, also wird das Hauptaugenmerk immer auf Rennreifen liegen. Letztendlich wird es die Entscheidung der Teams sein, welche 31 Reifen sie auf Basis des Rates von Bridgestone für das Rennwochenende auswählen. Ich denke aber, dass man recht sicher annehmen kann, dass die Teams immer mehrere Qualifyier pro Wochenende auswählen werden, um in der Startaufstellung so weit nach vorne zu kommen wie möglich.

Wie hat Bridgestone hinsichtlich der neuen Reifen-Beschränkungen geplant?
Hiroshi Yamada: Wir haben seit Katar eng mit der FIM [Federation Internationale de Motocyclisme] zusammengearbeitet, um das neue Markierungssystem für die neuen Reifenregeln in dieser Saison zu implementieren. Sobald die Teams jene 31 Reifen ausgewählt haben, die jeder Fahrer über das Wochenende verwenden will, wird Bridgestone sie alle in einen Handcomputer einscannen und eine komplette Liste mit den Informationen der FIM zukommen lassen. Dieser Prozess muss am Installations-Tag eines GP-Wochenendes zu Ende gebracht sein und wird mittels eines Strichcodes durchgeführt, den jeder Reifen im Werk aufgetragen bekommen hat. Jedes Mal wenn der Fahrer die Box verlässt, muss der Reifen wieder gescanned werden, damit seine Verwendung registriert wird. Es darf kein Reifen verwendet werden, der nicht mit Strichcode versehen und in die Liste aufgenommen wurde. Am letzten Testtag in Jerez haben wir zusammen mit der FIM eine Simulation dieses Prozesses durchgeführt, die sehr gut gelaufen ist. Ich denke also, dass wir für die formelle Einführung des Ablaufs in Katar gut vorbereitet sind.

Was ist die nächste Stufe der Reifenentwicklung bevor die Saison in Katar beginnt?
Hiroshi Yamada: Wir haben die meisten Reifen für Katar fertig gestellt, aber einige Informationen, die wir in Jerez gesammelt haben, werden dazu verwendet, um die restlichen Spezifikationen fertig zu stellen. Ich erwarte, dass die Produktion aller Katar-Reifen spätestens bis Mitte nächster Woche abgeschlossen sein wird, bevor alles zusammengepackt und nach Katar geflogen wird.