Am Dienstag begann auf Phillip Island Teil zwei der Mehrteiligen Testsaga in der MotoGP vor Saisonbeginn und gleich am ersten Tag sorgte Alex Barros für eine große Überraschung. Der D'Antin-Pilot fuhr auf seiner Satelliten-Ducati die schnellste Zeit des Tages und ließ damit alle Teams außer Yamaha, Kawasaki und Ilmor hinter sich, die nicht an den Testfahrten teilnehmen. Ein Gegenangriff am Schluss blieb den anderen Fahrer allerdings verwehrt, da es um etwa vier Uhr zu regnen begann.

Anders als in der vergangenen Woche, als Barros in Sepang am zweiten Tag mit der viertschnellsten Zeit aufwarten konnte, war diesmal auch sein Teamkollege Alex Hofmann in den vorderen Regionen des Feldes zu finden. Neun Zehntel hinter seinem Teamkollegen wurde der Deutsche Siebter und war damit unter anderem schneller als die beiden Suzukis von John Hopkins und Chris Vermeulen, die bei den bisherigen Wintertests mit sehr guten Zeiten aufgewartet hatten. Diesmal gab es nur die Ränge neun und zwölf für Hopkins und Vermeulen.

Loris Capriossi steuerte die schnellste Werksmaschine, Foto: Ducati
Loris Capriossi steuerte die schnellste Werksmaschine, Foto: Ducati

An der Spitze sorgte Marco Melandri für eine Fortsetzung des Aufstands der Satelliten-Teams. Er kam nämlich auf die zweitschnellste Zeit und hängte damit den schnellsten Werksfahrer, Loris Capirossi, um acht hundertstel ab. "Ich habe an der Vorderseite ein gutes Gefühl und ich mag die Maschine. Wir haben auch an der Elektronik des Motors gearbeitet. Leider konnten wir wegen des Regens nicht unsere Arbeit mit Bridgestone beginnen, also werden wir uns morgen auf Reifentests konzentrieren", sagte Melandri.

Auch Loris Capirossi gab an, den Mittwoch in das Zeichen der Reifen stellen zu wollen, da er am Dienstag nur auf 2006er-Spezifikationen unterwegs war. Capirossis Teamkollege Casey Stoner erreichte Platz fünf und war zunächst einmal froh, dass er keine Armkrämpfe mehr hatte, wie das in Sepang der Fall war. Deswegen hatte er vergangene Woche einen halben Tag aussetzen müssen. Er meinte zu seiner Arbeit am ersten Testtag: "Wir arbeiten hauptsächlich an der Abstimmung hinten, um die Stabilität aus den Kurven heraus zu verbessern und wir haben einige Dinge, die wir morgen ausprobieren, wenn wir beginnen, die neuen Reifen zu verwenden."

Nicky Hayden überprüfte einige Dinge, die er in Malaysia gemocht hatte, Foto: Honda
Nicky Hayden überprüfte einige Dinge, die er in Malaysia gemocht hatte, Foto: Honda

Zwischen den beiden Roten hatten sich die Repsol Honda-Piloten platziert. Nicky Hayden kam knapp sechs Zehntel hinter Barros auf den vierten Platz und Dani Pedrosa wurde eine Zehntelsekunde dahinter Fünfter. Hayden war danach recht zufrieden, da trotz des Regens einiges von der geplanten Arbeit am Setup und der Geometrie bewältigt wurde. "Wir haben auch einige Dinge bestätigt, die ich beim Test in Malaysia vergangene Woche mochte, und überprüft, dass sie auch auf einer völlig anderen Strecke unter völlig anderen Bedingungen funktionieren", erklärte der Weltmeister.

Die inoffiziellen Zeiten aus Phillip Island - Tag 1

1 Alex Barros D´Antin Ducati 1m 30.60s 51 Runden
2 Marco Melandri Gresini Honda 1m 30.70s 43
3 Loris Capirossi Ducati Marlboro Team 1m 30.78s 40
4 Nicky Hayden Repsol Honda Team 1m 31.18s 81
5 Dani Pedrosa Repsol Honda 1m 31.29s 78
6 Casey Stoner Ducati Marlboro Team 1m 31.40s 60
7 Alex Hofmann D´Antin Ducati 1m 31.50s 74
8 Carlos Checa LCR Honda 1m 31.80s 78
9 John Hopkins Rizla Suzuki 1m 31.80s 60
10 Kenny Roberts Jr Team Roberts Honda 1m 31.90s 80
11 Toni Elias Gresini Honda 1m 32.00s 76
12 Chris Vermeulen Rizla Suzuki 1m 32.00s 54
13 Shinya Nakano Konica Minolta Honda 1m 32.23s 48