Zweite Tage lang war Valentino Rossi bei den letzten Tests vor der Winterpause der Schnellste gewesen, doch am letzten Tag fuhr sich Dani Pedrosa an die Spitze des Testfeldes. Der Spanier war in einem finalen Shootout, bei dem sich einige Fahrer noch einmal mit Qualifikationsreifen ganz weit vorne platzieren wollten, der Schnellste. Rossi war Pedrosa aber dicht auf den Fersen und kam rund zwei Zehntel dahinter auf die zweitbeste Zeit.

Der schnellste Pilot, der nicht auf den besonders gut haftenden Qualifikations-Pneus unterwegs war, hieß Chris Vermeulen. Der Austalier landete nach der großen Zeitenjagd zum Abschluss mit der Zeit auf dem vierten Platz, die er mit den regulären Rennreifen gefahren hatte. Damit bewies er ein weiteres Mal, dass Suzuki bislang in der Vorbereitung für das nächste Jahr viel richtig gemacht zu haben scheint. Direkt vor ihm reihte sich übrigens noch Marco Melandri mit der drittbesten Zeit des Tages ein. Der Italiener war diese aber ebenfalls mit Qualifyiern gefahren.

Vermeulens Teamkollege John Hopkins beendete den Test mit einem fünften Platz, der angesichts der Tempo-Bolzerei am Ende auch als gute Platzierung gewertet werden kann. Denn auch Hopkins verzichtete auf den Einsatz von Qualifikations-Reifen. Hinter dem Amerikaner kamen Shinya Nakano und Colin Edwards auf die Ränge sechs und sieben.

Auf den Plätzen acht, neun und zehn spielte sich eine kleine Revolution ab. Alex Barros war auf der Satelliten-Ducati des D'Antin-Rennstalls nämlich schneller als Loris Capirossi und Casey Stoner auf den beiden Werks-Motorrädern. Rund zwei Zehntel nahm Barros seinen Markenkollegen ab. Ein Ergebnis, dass sich die Mannschaft von Luis D'Antin bis zum nächsten Test wahrscheinlich einrahmen wird.

Überschattet wurde der abschließende Testtag von einem schweren Sturz von Ilmor-Tester Jeremy McWilliams. Dabei hat er sich nach ersten Angaben den linken Oberschenkel sowie das rechte Schlüsselbein gebrochen und noch weitere Verletzungen zugezogen. Er wurde so schnell wie möglich in das Krankenhaus gebracht, wo er am Montag operiert werden soll. Vor dem Zwischenfall hatte der Brite die 13. Zeit des Tages herausgefahren.

Mit dem Ende des Tests endet auch jede Streckenaktivität in der MotoGP bis zumindest 20. Januar. Bis dahin gilt das Testverbot, das am 1. Dezember in Kraft tritt. Die nächste Ausfahrt ist daher auch erst für den 22. Januar in Sepang anberaumt. Da wird sich dann zeigen, wer am meisten aus den bisher gewonnen Erkenntnissen machen konnte. Bis dahin werden in den Werken und Fabriken aber die Köpfe und nicht die Reifen qualmen.

1. Dani Pedrosa (SPA) Honda, 1´39.910
2. Valentino Rossi (ITA) Yamaha, 1´40.123
3. Marco Melandri (ITA) Honda, 1´40.524
4. Chris Vermeulen (AUS) Suzuki, 1´40.766
5. John Hopkins (USA) Suzuki, 1´41.049
6. Shinya Nakano (JPN) Honda, 1´41.142
7. Colin Edwards (USA) Yamaha, 1´41.254
8. Alex Barros (BRA) Ducati, 1´41.276
9. Loris Capirossi (ITA) Ducati, 1´41.492
10. Casey Stoner (AUS) Ducati, 1´41.595
11. Tadayuki Okada (JPN) Honda Test Rider, 1´43.392
12. Vittoriano Guareschi (ITA) Ducati Test Rider, 1´44.071
13. Jeremy McWilliams (GBR) Ilmor, 1´44.661
14. Andrew Pitt (AUS) Ilmor, 1´44.983