In einem hart umkämpften Rennen der IDM Sidecars lieferten sich die Teams von Markus Schlosser/Bernhard Wagner (SUI/AUT) und Jörg Steinhausen/Axel Kölsch einen erbitterten Kampf um den Sieg, der für Jörg Steinhausen im Kiesbett endete. Für die 11.500 Zuschauer gab es damit im letzten IDM-Rennen des Tages noch einen Rennabbruch, nachdem sich das Gespann mit den amtierenden Vizemeistern überschlagen hatte.

Für die Radebeuler Wolfram Centner und Mike Helbig war der IDM-Lauf in Oschersleben schon am Freitagmorgen gelaufen. Die ehemaligen Sidecar-Vizemeister absolvierten keine der angesetzten Trainingssitzungen und traten noch am Freitag die Heimreise an. Wolfram Centner, der sich bei einem Unfall auf dem Pannoniaring im letzten Jahr schwere Verletzungen zugezogen hatte, wollte es dieses Jahr noch einmal wissen. Auf Anraten seines Arztes ließ er von diesem Vorhaben nun erst einmal ab, da er immer noch Probleme mit seinem verletzten Arm hat.

Die Klasse mit den drei Rädern hatte nur eine trockene Trainingssitzung zu verbuchen. Am Samstagvormittag sicherte sich dabei der Schweizer Pilot Markus Schlosser mit seinem österreichischen Beifahrer Bernhard Wagner die Pole Position. Dicht an Schlossers Zeit dran waren die Mitfavoriten Steinhausen/Kölsch. Die Drittschnellsten des Trainings allerdings verloren schon drei Sekunden auf die Polesetter. Zur großen Überraschung konnten der ehemalige WM-Pilot Uwe Göttlich und sein Co-Pilot Peter Höss ihr Gespann in die erste Startreihe einbuchen. Pech für den Lausitzer war aber, dass im Training noch der Motor kaputt ging. Zwar hatte man ein Ersatzaggregat dabei, wusste aber nicht um dessen Leistung. "Der Gute ist nun dahin", erläuterte Peter Höss. "Mal sehen, was der andere bringt."

Durch Terminüberschneidungen (WM in Schleiz) fehlten etliche Gespanne in der Startaufstellung, auch personelle Umbesetzungen waren notwendig. Hinter Sepp Doppler nahm dieses Mal Andreas Kolloch im Sidecar Platz. Dopplers regulärer Beifahrer, Christian Parzer, ist in den nächsten zwei Wochen mit Klaus Klaffenböck auf der Isle of Man unterwegs.

Den besten Start erwischte das Gespann mit der Startnummer sieben, Göttlich/Höss. Sie fanden aber in der ersten Kurve keinen Weg zur Ideallinie und mussten Steinhausen/Kölsch, Schlosser/Wagner und Doppler/Kolloch ziehen lassen. Schon nach Runde eins hatten sich Schlosser und Steinhausen etwas vom Feld abgesetzt und sollten von nun an konstant fünf Sekunden pro Runde schneller unterwegs sein als die Verfolger Doppler und Göttlich.

Die ersten vier Runden führte der amtierende Vizemeister Steinhausen, der sich dieses Jahr seine Krone in der IDM zurückholen will. Aber das schweizerisch-österreicherische Gespann von Schlosser ließ nicht locker und riss die Führung in Runde fünf an sich. Der Konter kam nach weiteren vier Runden, so dass Steinhausen wieder führte. In Runde zwölf allerdings kam wieder das alpenländische Duo als erstes über die Ziellinie.

Eine Runde später fehlten Steinhausen/Kölsch, das Rennen wurde abgebrochen und es gab Klärungsbedarf. "Der Jörg wollte eingangs der Shell-Kurve überrunden", teilte sein Vater Rolf Steinhausen mit. "Da hat er es wahrscheinlich mit der Brechstange versucht, musste ausweichen oder ist gar kollidiert." Die Folge: Das Gespann rutschte rückwärts ins Kiesbett und überschlug sich. Dabei zog sich zum Glück keiner der Fahrer größere Verletzungen zu. "Der Jörg hat schon eine Weile Probleme mit dem Rücken" erklärte Rolf Steinhausen weiter. "Da hat sich wahrscheinlich nur wieder etwas verzogen." Jörg Steinhausen und Axel Kölsch ließen sich aber vorsichtshalber im Medical Center gründlich durchchecken.

Da Schlosser/Wagner beim Abbruch bereits in der 13. Runde waren, wurde nach dem Rennabbruch der Stand nach Runde 12 gewertet. Somit gewannen Schlosser/Wagner nach dem Auftakt in Hockenheim bereits ihr zweites Saison-Rennen. Trotz des Unfalls konnten sich Steinhausen/Kölsch mit Rang zwei weitere 20 Punkte fürs Meisterschaftskonto sichern, ein kleiner Trost vielleicht. Dritte wurden Doppler/Kolloch, die von Göttlich/Höss wegen des Abbruchs nicht mehr angegriffen werden konnten. Die Taktik sah dort für die letzten beiden Runden vielleicht anders aus. Aber die Sicherheit der Fahrer geht nun mal vor.