MotoGP-Weltmeister Francesco Bagnaia meldet sich nach seinem Horrorunfall in Barcelona, als ihm Brad Binder nach Highsider über den Fuß fuhr, erstmals zu Wort. Der Ducati-Pilot kam zum Erstaunen aller Beobachter des fürchterlichen Unfalls ohne schwerere Verletzungen davon. Es gab keine Brüche zu verzeichnen, nur Prellungen. Beim Verlassen des Krankenhauses in Barcelona wurde der Italiener auf Krücken gehend interviewt. "Ich hatte heute sehr viel Glück, dafür muss ich dankbar sein. Manchmal braucht man einfach Glück", gab er sichtlich mitgenommen zu Protokoll.
Während die TV-Kameras auf den von Enea Bastianini verursachten Startcrash gerichtet waren, hatte Bagnaia Ausgangs von Kurve Zwei einen Highsider, der ihn in den Weg des ankommenden Feldes katapultierte. Brad Binder konnte dem WM-Führenden nicht mehr ausweichen und fuhr über seinen Fuß. Es folgten bange Minuten, doch glücklicherweise stellte sich bald heraus, dass 'Pecco' nicht in Lebensgefahr war. Mit einem derart glimpflichen Ausgang des Unfalls hätte zu diesem Zeitpunkt aber niemand gerechnet.
Bagnaia selbst wusste nicht wirklich, warum er von seiner Ducati geworfen wurde: "Es war kein normaler Highsider, und es fällt mir jetzt schwer zu erklären, was passiert ist. Es war ein sehr seltsamer Sturz und zum Glück wurde ich nicht ernsthaft verletzt." Barcelona gilt als Strecke mit miserablem Grip, insbesondere für den Hinterreifen. Bagnaia vermutet, dass ihm dieser Umstand zum Verhängnis geworden ist: "Schon in der Aufwärmrunde habe ich gemerkt, dass ich nicht viel Grip am Heck hatte."
Ducati bestätigt: Bagnaia-Start in Misano angestrebt
Was Bagnaia dann äußerte, ist angesichts der Bilder des Unfalls kaum zu glauben: "Wir werden alles tun, um schon nächste Woche beim GP in Misano wieder auf die Strecke zu kommen." Der auf Krücken gehende Weltmeister mit Blessuren am ganzen Körper will tatsächlich nach nur vier Tagen Erholungszeit im Freitagstraining des San Marino GP wieder auf dem Motorrad sitzen? Was sich wie die Wunschvorstellung eines Auftritts vor heimischem Publikum anhört, wurde von Ducati-Teammanager Davide Tardozzi tatsächlich bestätigt: "Er wird mit dem Team nach Italien zurückkehren und wir werden versuchen, ihn bereites beim nächsten Lauf in Misano wieder auf die Strecke zu bekommen."
Für Bagnaia geht es nicht nur um den Start beim Heimrennen, sondern auch um seinen zweiten WM-Titel. Vor seinem Unfall in Barcelona gab es an seiner Titelverteidigung so gut wie keinen Zweifel mehr und selbst jetzt führt er noch mit 50 Punkten vor Markenkollege Jorge Martin. Doch sollte der Weltmeister bei einem oder mehreren Rennwochenenden nicht teilnehmen können, würde es im WM-Kampf plötzlich wieder eng werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass MotoGP-Piloten unter Schmerzen und mit noch bestehenden Verletzungen Rennen fahren. Ob Bagnaia wirklich teilnehmen kann, ist noch offen. Erst einmal müssen die MotoGP-Ärzte ihm bei der Untersuchung am Donnerstag die Freigabe erteilen und ihn für 'Fit' erklären.
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