2022 reiste Fabio Quartararo noch als WM-Führender zum letzten Rennen vor der MotoGP-Sommerpause nach Assen, in diesem Jahr ist er davon weit entfernt. Nach zahlreichen enttäuschenden Wochenenden in Serie hält er aktuell nur bei 57 Zählern und liegt damit auf WM-Rang acht. Gemessen daran erlebte der Franzose am Freitag zur Dutch TT einen positiven Auftakt: Als Sechster hat er sich direkt für Q2 qualifiziert.
"Es war ein schmerzhafter, aber auch ein guter Tag. Assen ist eine Strecke, die ich sehr gerne mag", berichtete Quartararo am Freitagabend in seiner Medienrunde. Nach einem Sturz beim Lauftraining unter der Woche muss er sich bei der Dutch TT mit einem verdrehten Knöchel und einem gebrochenen Zeh herumschlagen. Bereits am Donnerstag ging der Yamaha-Star deshalb von einem schwierigen Wochenende in den Niederlanden aus.
Diese Befürchtung sollte sich tags darauf bewahrheiten: "Heute Morgen bin ich noch ohne Schmerzmittel gefahren, nachmittags habe ich sie dann aber genommen. Die Verletzung ist sehr schmerzhaft, das größere Problem ist aber, dass mein Bein zittert, wenn ich nach links lenke. Das bringt ordentlich Bewegung in das Bike. Der Richtungswechsel ist auch viel schwieriger, ich muss mehr mit meinen Armen arbeiten. Sie sind etwas müde." An Aufgeben denkt er allerdings nicht: "Ich muss das einfach überleben."
Helfen dürfte dabei die vielversprechende Pace, die Quartararo am Freitag in beiden Trainings an den Tag legte. Die erste Session am Vormittag beendete er als Fünfter, nachmittags stand unterm Strich der sechste Platz. Besonders positiv: Dem Franzosen fehlten nur 0,278 Sekunden auf die Tagesbestzeit von Marco Bezzecchi. Und auch im Longrun konnte Quartararo mit den Rundenzeiten der schnellsten Ducatisti mithalten.
Quartararo warnt: Am Freitag immer schnell gewesen
Trotzdem will er nicht überschwänglich werden, zu präsent sind die Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate. "Wir wissen, dass wir am Freitag immer stark sind. Alle anderen machen am Samstag aber einen großen Schritt nach vorne", erinnert er und sagt deshalb: "Hoffentlich können wir zumindest einen kleinen machen." Nötig wäre dieser Schritt sicherlich, benötigt Quartararo aufgrund der Charakteristik seiner Yamaha M1 doch einen möglichst guten Startplatz, um seine starke Pace auch im Rennen umsetzen zu können.
Erst letzte Woche am Sachsenring zeigte der Franzose im Training mit schnellen Rundenzeiten auf, kam im Qualifying dann aber nicht über P12 hinaus. In den Rennen reichte es dann sogar jeweils nur zu Rang 13. Damit sich diese Geschichte in Assen nicht wiederholt, hat sich der Weltmeister von 2021 allerdings keine besondere Strategie überlegt: "Die Strategie bleibt immer gleich: Volle Attacke. Am Sachsenring war es vereinzelt noch nass, da konnten wir keinen Grip finden. Hier sieht es aber so aus, als würde es trocken bleiben. Ich werde mich zum Maximum pushen. Wenn wir uns in den ersten beiden Reihen qualifizieren können, wäre das toll."
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