Der 15-jährige Bayer Stefan Bradl feierte am Schleizer Dreieck seinen zweiten Saison-Sieg in der IDM 125. Vor 10.500 Zuschauern musste sich sein Teamkollege Michael Ranseder (Österreich) dem Sachsen Georg Fröhlich im Kampf um Platz zwei knapp geschlagen geben.

Bradl hatte bereits am Samstag die schnellste Trainingszeit vor dem gleichaltrigen Schweizer Randy Krummenacher erzielt. Kurz vor Ende des Trainings kam es auf der Start-Ziel-Geraden zu einem heftigen Crash zwischen Krummenacher und dem Sachsen Toni Wirsing. Beide verletzten sich dabei (Wirsing: Schienbeinbruch, Krummenacher: Armbruch) und konnten zum Rennen nicht mehr antreten.

Den besten Start erwischten die beiden Red Bull ADAC KTM Juniors Ranseder und Bradl. Der Österreicher kam als Führender aus der ersten Runde zurück. Doch lange konnte er die Spitzenposition nicht halten, Stefan Bradl übernahm schon in der vierten Runde die Führung. Der Bayer drehte kontinuierlich schnelle Runden und baute sich einen kleinen Vorsprung zum Verfolgerfeld auf. Hinter ihm kämpften Ranseder und Honda-Pilot Georg Fröhlich um die Plätze zwei und drei. Immer wieder wechselten die beiden ihre Platzierungen. Fröhlich bot fahrerisch eine Klasseleistung, denn er konnte die auf der Geraden deutlich schnellere KTM-Maschine von Ranseder in den schwierigen Streckenteilen immer wieder stellen.

Als es in die letzte Runde ging, wähnte sich Ranseder noch auf Platz zwei und der KTM-Doppelsieg schien greifbar nahe. Doch der Österreicher hatte die Rechnung ohne den Georg Fröhlich gemacht. Auf den letzten Meter fand der Sachse die bessere Linie und fuhr mit nur 0,05 Sekunden Vorsprung den zweiten Platz nach Hause. "Es war ein schwieriges Rennen. Die KTM-Maschinen sind auf der Geraden unschlagbar, da war mein Motorrad einfach zu schwach. Aber in den Kurven konnte ich einen kleinen Vorteil nutzen. Ich habe versucht später zu bremsen und konnte mich so an Michael heransaugen," freute sich Fröhlich nach dem Rennen.

Allen Grund zum Strahlen hatte auch der Sieger, Stefan Bradl. "Erst die Pole Position und dann ein Sieg, hier hat alles gepasst. Ich hatte zwar keinen so guten Start, konnte mich dann doch recht schnell an meinem Teamkollegen vorbeibremsen. Ich konnte das Tempo gut kontrollieren und freue mich über meinen zweiten Sieg." Sein Teamkollege Michael Ranseder gab sich nach dem Rennen etwas zerknirscht. "Das war das schlechteste Rennen, das ich je gefahren bin. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl."

Hinter dem Österreicher beendete Patrick Unger sein Rennen als Vierter. "Ich konnte dem Tempo der Spitze nicht folgen und nach hinten hatte ich Luft. Schade, ich hätte gern mit um einen Podestplatz gekämpft," so Unger nach dem Rennen. Daniel Puffe beendete sein Heimrennen als Neunter. "Es hat viel Spaß gemacht, hier zu fahren. Durch die vielen Fans aus der Heimat ist man besonders motiviert und ich habe alles gegeben." so der Schleizer nach dem Rennen.

In der Gesamtwertung rücken die beiden führenden KTM-Piloten weiter zusammen. Zwar führt Michael Ranseder weiter mit 111 Punkten, aber Stefan Bradl rückt mit 101 Zählern näher an den Österreicher heran. Patrick Unger liegt mit 74 Punkten weiterhin auf Platz drei.