Nicky Hayden war sich nach dem Samstag in Misano noch nicht sicher, ob er beim Rennen am Sonntag wird teilnehmen können. Der Amerikaner war im Qualifying seine erste trockene Session nach dem Unfall von Indianapolis gefahren und Zehnter geworden. Dabei hatte er gemerkt, wie sehr ihn seine verletzte Hand noch behindert. "Ich hatte in der rechten Hand nicht viel Kraft und mit Fortdauer der Session hat sie mehr und mehr geschmerzt. Die Power dieser Maschinen ist echt groß. Solange man keine MotoGP-Maschine mit Speed und dem Bridgestone-Vorderreifen gefahren hat, weiß man nicht, wie hart man bremsen und die Front pushen kann", sagte er.

Als er das aber mit verletzter rechter Hand vor Augen geführt bekam, wusste er, dass es schwierig werden könnte, das ganze Rennen durchzustehen. "Ich muss schauen, ob das Rennen morgen möglich ist", meinte Hayden. "Ich weiß nicht, es wird hart." Die Entscheidung über seinen Start will der Ducati-Pilot nach dem Warm-Up treffen. Klar war ihm schon, dass er sich nicht endlos mit Schmerzmitteln versorgen lassen kann. "Für das Qualifying habe ich mir ein paar Schmerzmittel geben lassen, aber nicht zu viele, da sonst die Hand taub wird. Mit einer tauben Hand kann man nicht fahren. Es geht aber mehr um die Kraft. Wenn die Maschine ruckelt und instabil wird, habe ich nicht viel Kraft."

Nicht einfacher als erwartet

Testpläne für den Montag nach dem Wochenende hatte Hayden vorerst einmal gestrichen, wobei er durchaus Fortschritte machte, als er im Qualifying mit der Arbeit begann. "Am Morgen war es im Nassen nicht so schlecht. Da ging alles viel leichter, weil die Maschine bei den Bedingungen viel besser läuft. Ich hatte ein gutes Gefühl, ohne zu hart zu pushen. Dann trocknete die Strecke etwas, aber wir wollten nichts mit Slicks riskieren, also warteten wir auf den Nachmittag. Es war schwierig, mir war klar, mit nur einer Session auf trockener Strecke würde es hart werden und es war sicher nicht einfacher als erwartet. Ich fühlte mich aber nicht so schlecht und wir machten ein paar Anpassungen."

Dabei gelangen ihm auch einige Verbesserungen und auf dem letzten Run wollte er noch etwas Zeit aus dem Motorrad quetschen. "Ich kam in die letzte Kurve und sah da einige CRT-Leute. Ich dachte, ich hätte genug Zeit, um zu warten und dann eine schnelle Runde zu machen. Als ich aus der letzten Kurve kam, bekam ich aber gerade die Zielflagge, also konnte ich den letzten weichen Reifen nicht nutzen. Das hätte mich vielleicht in Reihe drei gebracht, es wäre schön gewesen. Platz zehn ist nun das, was es ist."